Bezirk Jennersdorf: Katastrophen-Szenario als Planspiel
Behörden und Einsatzorganisationen simulierten eineinhalb Tage lang bei einer gemeinsamen Übung den Ernstfall.
Hochwasser im Bezirk Jennersdorf, großflächige Überschwemmungen. Rund ein Dutzend Verletzte, zerstörte Brücken, beeinträchtigte Wasserversorgung, Häuser und Firmen sind zu evakuieren.
Übungsannahme Hochwasserkatastrophe
Dieses Krisenszenario wurde eineinhalb Tage lang an der Bezirkshauptmannschaft Jennersdorf bewältigt - allerdings nicht real, sondern als Planspiel. Rund 90 Beamte, Soldaten, Polizisten, Sanitäter und Feuerwehrleute simulierten in einer gemeinsamen Übung den bitteren Ernstfall.
"Es ging uns darum, möglichst wirklichkeitsgetreu die Zusammenarbeit aller Organisationen abzubilden und die im Katastrophenfall notwendigen Maßnahmen zu treffen", erläuterte Bezirkshauptmann Hermann Prem, dem im Ernstfall die Gesamtleitung der Hilfsmaßnahmen zukäme.
Computergesteuerter "Führungssimulator"
Die Basis für die Übung bildete ein computergesteuerter "Führungssimulator" des Bundesheers. Er konfrontierte die virtuellen Helfer mit immer mehr Szenarien: Was tun, wenn die Raab-Brücke bei Neumarkt einstürzt? Was ist, wenn in Rax-Bergen die Wasserversorgung ausfällt? Wer evakuiert die vom Hochwasser eingeschlossene Schule in Grieselstein?
Krisenstab in der BH
In der Bezirkshauptmannschaft wurde ein "Krisenstab" eingerichtet, der den möglichen Ernstfall simulieren sollte. Immer mehr neue Schadensmeldungen treffen dort ein. Geräte und Personal müssen mobilisiert, Verletzte ins Spital, Chemielager geschützt, Stromnotversorgungen aktiviert werden, die Bürger öffentlich auf dem Laufenden gehalten werden. 26 Feuerwehren mit 180 Mann sind im Einsatz, Soldaten leisten Assistenz.
"Es war ein gutes Zusammenspiel aller", bilanziert Landespolizeidirektor-Stellvertreter Werner Fasching. "Auch wenn wir wissen, dass im Ernstfall vieles anders ist. Aber es geht darum die Chaos-Phase so kurz wie möglich zu halten."
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