Franz Klammer zum Film
"Das ist die wichtigste Woche in meinem Leben"
"Klammer – Chasing the Line" startet am 28. Oktober in unseren Kinos und gibt Einblick in den Skizirkus.
KÄRNTEN. Franz Klammer gilt heute noch weltweit als der beste Abfahrtsläufer aller Zeiten. Dafür gibt es zwei Gründe: Der eine ist, dass Franz Klammer nach wie vor der Rekordhalter für die meisten gewonnenen Weltcup-Abfahrtsläufe ist. Der zweite ist der Olympia-Abfahrtslauf vom 5. Februar 1976. Und genau um die Tage rund um dieses wichtige Datum geht es im Film "Klammer – Chasing the Line", der am 28. Oktober seine Österreich-Premiere feiert. Es handelt sich dabei um einen der größten und aufwändigst produzierten Wintersportfilme aller Zeiten und ist eine rein in Österreich finanzierte Produktion.
Es hat "gefunkt"
Die Ski-Legende hat sich lange geweigert einen Film über sich drehen zu lassen. "Weil einfach nie das Richtige dabei war, die meisten Ideen für Filme waren eigentlich eher Dokumentationen meines Lebens. Das hat mir nicht gefallen", verrät Klammer im Interview mit der Kärntner WOCHE. Beim Drehbuch von Andreas und Elisabeth Schmied habe es dann aber "gefunkt", weil die Geschichte insgesamt "sehr stimmig war. In diesem Film geht es um die wichtigste Woche meines Lebens. Das hat mir gut gefallen. Sie haben gut recherchiert, haben lange Interviews mit mir, mit meiner Ehefrau Eva und mit vielen Beteiligten von damals wie Werner Grissmann, Bernhard Russi oder Charly Kahr geführt", erzählt der Kärntner und betont weiter: "Es war uns wichtig, den Film gut finanziert zu wissen, denn nur so kann man diese tollen Bilder auf die Leinwand bringen, die demnächst in unseren Kinos zu sehen sein werden." Während der Dreharbeiten war Klammer nur zwei Mal dabei – in Kärnten und in der Wiener Stadthalle. "Ich wollte auch am Patscherkofel dabei sein, leider hat das aber meine Schienbeinprellung verhindert." Eingemischt hat er sich am Set ohnehin nicht, denn für ihn sei das Lesen des Drehbuchs schon schwierig genug gewesen, "wie die Umsetzung dann funktioniert, muss man schon den Profis überlassen. Ich habe ja keine Ahnung davon."
An Träume glauben
Die Feuertaufe hat der Film "Klammer – Chasing the Line" bereits bestanden – bei der Weltpremiere beim Zurich Film Festival. Die Reaktionen waren durchwegs positiv, sagt Klammer und freut sich nun auf die Rückmeldungen des heimischen Publikums. "Ich bin sehr stolz, dass einer der wichtigsten Momente meines Lebens Material für einen internationalen Kinofilm ist. Als Sportler ist man ein Vorbild und man soll Menschen animieren, an ihre Träume zu glauben. Ich bin dankbar, dass es mir möglich wurde, ein Leben zu leben, das ich mir nur erträumen konnte. Viele kleine Erlebnisse und Geschichten werden in diesem Film zu sehen sein, die bisher noch nicht so bekannt waren. Ganz besonders freue ich mich, dass auch meinen Weggefährten dieser Zeit in diesem Film ein umfassender Teil gewidmet ist."
Hoffnungsträger
Was das Publikum erwartet, ist eine rasante Story über den Kärntner Ausnahmesportler und ein Blick hinter die Kulissen des Skizirkus: Während der Druck des Publikums astronomische Ausmaße erreicht, sein Skihersteller aus Promotion-Gründen in letzter Minute die Ausrüstung austauschen will, die Wetterbedingungen von Tag zu Tag schlechter werden, sich der Berg als trotzig erweist und rivalisierende Rennfahrer auf seinen Fersen sind, muss sich Franz der ultimativen Herausforderung stellen. Doch dazu braucht er die Liebe seines Lebens, Eva, die ihm den Mut gibt, sich von allen Zwängen zu befreien, um das Rennen seines Lebens bestreiten zu können. Laut Klammer war Christian Kresse, Chef der Kärnten Werbung, die treibende Kraft hinter dem Projekt, der "immer schon einen solchen Film realisieren wollte." Kresse: "Seit sieben Jahren geht mir die Idee eines internationalen Spielfilmes nicht mehr aus dem Kopf. Es erfüllt mich mit viel Stolz, dass dieses Projekt nun mit diesen unglaublichen Partnern in dieser so außergewöhnlichen Zeit realisiert werden kann. Der Film wird nicht nur die Menschen weltweit von Franz Klammers Geschichte begeistern, sondern auch dem Wintersport eine würdige Bühne geben."
Ein Interview mit dem Regisseur Andreas Schmied lesen Sie hier.
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