Gegen Ausfälle
Neuer Personalpool für Kindergärten startet in Kärnten

- Mit Mai startet der Kindergarten-Personalpool – Ziel ist, Kinderbildungs- und betreuungseinrichtungen in ganz Kärnten abzudecken (Symbolfoto)
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Mit Mai startet in St. Stefan im Gailtal Kärntens erster interkommunaler Personalpool für Kindergärten. Das Projekt soll Personalausfälle flexibel abdecken und Gemeinden entlasten.
KÄRNTEN. Ein interkommunaler Personalpool für Kärntens Kindergärten war die Vision, jetzt erfolgt bereits der Startschuss: Mit Mai startet der Kindergarten-Personalpool in der ersten Region, St. Stefan im Gailtal. "Mit dem Personalpool schaffen wir nicht nur Stabilität in unseren Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen, sondern auch ein Modell gelebter Solidarität unter Gemeinden – effizient, vorausschauend und mit dem klaren Ziel, die beste Kinderbildung und Betreuung Realität werden zu lassen", so der Bildungsreferent des Landes Kärnten Landesrat Daniel Fellner.
Personalausfälle abdecken
Entwickelt im Auftrag des Landes durch das Gemeindeservice-Zentrum, soll der Kindergarten-Personalpool künftig regionale Personalausfälle – etwa durch Krankheit oder Fortbildung – rasch und flexibel abdecken. Ziel ist es, Qualität langfristig zu sichern und die kommunale Steuerung der Kinderbildung und -betreuung nachhaltig zu stärken. Fellner betont: "Der neue Personalpool ist ein klares Bekenntnis zur Stärkung unserer Gemeinden. Er zeigt, dass wir den Herausforderungen der Zukunft nicht tatenlos gegenüberstehen, sondern gemeinsam innovative Lösungen entwickeln."
Hintergrund
Hintergrund der Entwicklung eines interkommunalen Personalpools für Kinderbildungs und -betreuungseinrichtungen waren wachsende Anforderungen an gemeindeeigene Kindergärten, wie unter anderem hoher Personalaufwand, pädagogische Qualitätsstandards und gesellschaftliche Erwartungen. Das alles fordere "stabile Strukturen", wie Fellner erläutert. "Viele Gemeinden stoßen dabei, insbesondere bei kurzfristigen Personalausfällen, an organisatorische und personelle Grenzen", so der Kärntner Bildungs- und Gemeindereferent. Der Personalpool sei hier eine innovative und nachhaltige Lösung, Fellner: "Mit dem neuen Personalpool wird erstmals eine gemeindeübergreifende Lösung geschaffen, die gleichzeitig Effizienz, Qualität und kommunale Hoheit sichert."
Erleichterung für Gemeinden
Für viele Gemeinden bedeutet dieses Service erhebliche Erleichterung. "Durch die solidarische Finanzierung des Personalpools können auch kleinere Gemeinden ein professionelles Betreuungssystem aufrechterhalten, ohne unverhältnismäßige Mehrkosten tragen zu müssen", sagt der Kuratoriumsvorsitzender des Gemeindeservice-Zentrums und Ferndorfer Bürgermeister Josef Haller. "Der Personalpool entlastet unsere Gemeinden bei kurzfristigen Ausfällen und schafft eine professionelle Lösung, ohne dass jede Kommune eigene personelle Reservekapazitäten aufbauen muss. Wir bündeln die Kräfte der Gemeinden, um gemeinsam stärker zu sein. Das ist echte, gelebte interkommunale Solidarität", so Haller weiter.
"Verlässlich und strukturiert"
Der Geschäftsführer des Gemeindeservice-Zentrums, Michael Sternig, ergänzt: "Der Personalpool wurde so konzipiert, dass die Gemeinden mit minimalem organisatorischem Aufwand auf qualifiziertes Personal zugreifen können – verlässlich, strukturiert und rechtskonform."
Ausbau von Fachkräften geplant
Im Vollausbau ist ein kärntenweites Netz an Elementarpädagoginnen und -pädagogen sowie Kleinkinderzieherinnen und -erziehern geplant, die regional als Springer eingesetzt werden sollen. Die Fachkräfte sind dabei beim Gemeindeservice-Zentrum angestellt und im Regelbetrieb in einer elementarpädagogischen Einrichtung tätig. Die Zuweisung erfolgt über das Gemeindeservice-Zentrum.
Erste Phase
Die Kapazität an verfügbaren Personen wird dabei stetig ausgebaut. Schon im Mai 2025 beginnt die operative Umsetzung in St. Stefan im Gailtal. In der ersten Projektphase ist geplant, fünf bis sieben qualifizierte Pädagoginnen und Pädagogen fix anzustellen. Diese sind vorrangig in definierten Stammgemeinden tätig. Bei kurzfristigem Bedarf stehen sie auch für Einsätze in benachbarten Gemeinden bereit. Die Einsätze erfolgen innerhalb eines definierten geografischen Radius von 30 Kilometern, organisiert und koordiniert durch das Gemeindeservice-Zentrum. Auch weitere Gemeinden haben bereits ihr Interesse bekundet.
Personalsuche über Gemeindeservice-Zentrum
Die Personalsuche und -einstellung erfolgt zentral über das Gemeindeservice-Zentrum. Um langfristig ausreichend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Personalpool begeistern zu können, werden neben einer attraktiven Entlohnung auch „Benefits“ wie Fortbildungen, extra Urlaub, flexible Einsatzmodelle, Diensthandys und mehr angeboten.
Zur Finanzierung
Die Finanzierung des Personalpools erfolgt mit Unterstützung des Landes Kärnten für die ersten drei bis fünf Jahre, womit ein guter Start gewährleistet ist. Das erklärte langfristige Ziel sei natürlich, so Fellner, "ein System zu etablieren, welches sich vollständig selbst trägt".
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