VGT fordert Umdenken
"Beim Angeln werden Fische gequält und misshandelt"

Im Zentrum von Klagenfurt machte das VGT-Team Kärnten auf die Tierschutzprobleme bei der Fischerei aufmerksam. | Foto: VGT.at
  • Im Zentrum von Klagenfurt machte das VGT-Team Kärnten auf die Tierschutzprobleme bei der Fischerei aufmerksam.
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Der VGT informierte bei mehreren Kundgebungen über die Tierschutzprobleme bei der Fischerei. Aktueller Anlass ist der Welttag für das Ende der Fischerei, der heuer am Samstag, den 30. März, stattfindet.

KÄRNTEN. "Jede Methode der Fischerei ist Tierquälerei", sagt VGT - Kampagnenmitarbeiter Erich Schacherl bei einer VGT- Fischschutzaktion in Baden bei Wien. Und ergänzt: "Egal, ob es sich um Angelfischerei oder Netzfischerei handelt. Gequält und misshandelt werden Fische bei der Meeresfischerei mit Netzen ebenso wie bei der Fischerei mit Angelruten in Flüssen, Teichen und Seen. Das muss aufhören".

Welttag für das Ende der Fischerei

Der Welttag für das Ende der Fischerei findet im heurigen Jahr am Samstag den 30. März statt. Dieser Aktions- und Informationstag ist Teil einer weltweiten Kampagne, die das Ende der Ausbeutung von Fischen und anderen Wassertieren fordert. Der VGT beteiligt sich seit 2021 an dieser Kampagne.

Aktivisten in Klagenfurt

VGT-Aktivisten haben heuer in Baden, Bregenz, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg und Wien unterschiedliche Aktivitäten mit dem Schwerpunktthema "Tierquälerei bei der Fischerei" organisiert. Mit Transparenten, Flyern, Infoschildern, Gesprächen mit Passanten und Durchsagen informierten die Tierschützern bei den Kundgebungen über die tierquälerischen Aspekte der Fischerei.

"Gequält und misshandelt" 

Vor zwei Jahren hat der VGT die Informationsoffensive "Tierschutz und Wassertiere" gestartet. Dabei geht es viel um Information und Aufklärung. Erich Schacherl: "Nehmen wir das Beispiel Angelfischerei. Vermutlich befindet die Mehrheit der Österreicher:innen es für in Ordnung, vielleicht sogar notwendig, dass in Österreich mit Angeln gefischt wird. Viele wissen allerdings nicht, dass jedes Mal, wenn ein Fisch mit einer Angel gefangen wird, er dabei gequält und misshandelt wird. Das ist sicher nicht in Ordnung. Angelfischerei ist außerdem auch nicht notwendig. Für die meisten Fischer ist es reine Freizeitbeschäftigung".

VGT fordert Umdenken

Der VGT fordert ein Umdenken im Umgang mit Fischen und anderen Wassertieren:" Es ist längst schon überfällig, dass wir Menschen unser Bild von Fischen und anderen Wassertieren grundlegend verändern. Es braucht einen neuen, respektvollen und achtsamen Umgang mit diesen Lebewesen. Die Wissenschaft hat längst bewiesen, dass Fische Schmerzen empfinden und leidensfähig sind. Obwohl das bekannt ist, werden Fische nach wie vor wie leblose Objekte be- und misshandelt. Vor allem bei der Fischerei. Damit muss Schluss sein. Dafür setzen wir vom VGT uns ein", so Erich Schacherl.

"Tierquälerische Angelfischerei"

Das aus Sicht des VGT zentrale Fischereiproblem in Österreich ist die Angelfischerei: "Die Angelfischerei ist ein riesiges Tierschutzproblem, das zu wenig Beachtung findet. Mehr als 400.000 Fischer üben die Angelfischerei aus. Wann immer geangelt wird, kommt es zu Misshandlungen von Fischen. Denn der Mundbereich der Tiere ist äußerst sensibel, der Haken fügt dabei immer extreme Schmerzen zu.

"Importe sind großes Problem"

Ein weiteres Problem sei der Import von Fischen und anderen Wassertieren. "Der Kauf von und Handel mit Meerestieren, die beim Fischfang in den Meeren misshandelt worden sind, unterstützt tierquälerische Praktiken. So gesehen beteiligt sich Österreich am tierquälerischen Umgang mit Meerestieren. Im Jahr 2022 betrug die Importmenge von Fischen nach Österreich 77.135 Tonnen", erklärt Schacherl.

"Besser kein Fisch am Speisetisch"

Der VGT empfiehlt, auf das Essen von Fischen und anderen Wassertieren zu verzichten. "Der Konsum von Fischen oder Fischprodukten, die bei der Fischerei gefangen wurden, unterstützt die tierquälerische Fischerei. Das ist eine unwiderlegbare Tatsache. Das sollte jedem Menschen klar sein, der Fisch isst. In jedem Bissen Fisch steckt Fischleid. Der österreichweite Nahrungsverbrauch von Fisch betrug im Jahr 2022 insgesamt 65.637 Tonnen. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Fisch lag bei 7, 2 Kilogramm", so Erich Schacherl abschließend.

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