Frauenreferentinnen-Konferenz: Mehr Tempo beim Mindestlohn

Das Herzstück bei der außerordentlichen Frauenreferentinnen-Konferenz war die Forderung nach Umsetzung eines Mindestlohns von 1.500 Euro brutto | Foto: pexels
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"Drängende und dringende frauenpolitische Punkte" haben die Landesfrauenreferentinnen heute in einer außerordentlichen Konferenz in Linz diskutiert. Die Forderung nach der Umsetzung eines Mindestlohns von 1.500 Euro brutto war dabei das Herzstück.

Ein großer Sprung nach vorne

"350.000 Menschen verdienen derzeit bei Vollbeschäftigung weniger als den geforderten Mindestlohn. Zwei Drittel davon sind Frauen", so Frauenreferentin Beate Prettner. Die Umsetzung der 1.500 Euro wäre ein "wichtiger Schritt zu mehr Gerechtigkeit." Dabei verweist Prettner auf die Lücke, die sich zwischen weiblichen und männlichen Gehältern auftut. "Wenn die scheibchenweise Verbesserung in dem bisherigen Tempo weitergeht, brauchen wir noch 170 Jahre, bis die Lücke verschwunden ist". In diesem sinn wären 1.500 Euro ein großer Sprung nach vorne, der uns einige Jahrzehnte bringt", so Prettner.

Im Klartext: Altersarmut

Laut dem aktuellen Einkommensbericht des Rechnungshofes erzielen Frauen auch bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung in Österreich nur 82 Prozent des Männermedianeinkommens. Im Alter setzt sich dieses Lohngefälle fort, sodass Frauen mit einer niedrigeren Pension rechnen müssen. "Das bedeutet im Klartext Altersarmut", so Prettner.

Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz

Der Aufholbedarf bei der Kinderbetreuung war das zweite zentrale Thema der Konferenz . Die Bundesregierung wurde aufgefordert ein Modell auszuarbeiten, um einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz in der Gruppe der 0- bis 6-Jährigen österreichweit umsetzen zu können. Die vollständige Bedarfsabdeckung müsse auch im Bereich der Schulkinder umgesetzt werden. "Es geht darum, dass Eltern die Sicherheit erhalten, für ihre Kinder einen Betreuungsplatz vorzufinden, wenn sie eine Betreuung in Anspruch nehmen wollen", so Prettner. Eine abgesicherte Kinderbetreuung würde mithelfen, dass sich Rollenbilder verändern können.

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