Hospizbegleitung in Kärnten
Hand in Hand bis ans Ende des Leidenswegs

Intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen zum Thema Tod und Sterben und praktische Erfahrung im Umgang mit kranken und pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen bilden das Fundament der Arbeit als Hospizbegleitung.  | Foto: Daniel Gollner/Caritas
2Bilder
  • Intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen zum Thema Tod und Sterben und praktische Erfahrung im Umgang mit kranken und pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen bilden das Fundament der Arbeit als Hospizbegleitung.
  • Foto: Daniel Gollner/Caritas
  • hochgeladen von Mirela Nowak-Karijasevic

Hunderte Kärntner begleiten als "gute Engel" ehrenamtlich schwer kranke Mitmenschen bis zum Ende ihres Leidenswegs. Ausbildungen bieten das Rote Kreuz, die Caritas sowie die Diakonie.

KÄRNTEN. Seit 2009 bietet das Rote Kreuz in Kärnten die Ausbildung zum Hospizbegleiter an. "Bei dieser Ausbildung ist der Leitspruch des Roten Kreuzes 'Aus Liebe zum Menschen' besonders wichtig. Auch im allerletzten Lebensabschnitt, bei der Begleitung von schwer kranken, sterbenden Menschen, soll diese Liebe vermittelt werden", erläutert Brigitte Pekastnig, 3. Vizepräsidentin und Referentin für Pflege und Betreuung des Roten Kreuzes in Kärnten.

"Emotionaler Weg"

Angelika Schwilk aus dem Bezirk Hermagor ist seit fünf Jahren ehrenamtlich in der Hospizbegleitung tätig. Mehrmals pro Woche verbringt sie bis zu vier Stunden am Nachmittag bei ihren Schützlingen. Nachdem sie viele Jahre ihre Eltern gepflegt hatte, wollte sie weiterhin in ihrer Freizeit Gutes bewirken und ließ sich beim Roten Kreuz zur Hospizbegleiterin ausbilden. "Es ist ein sehr emotionaler Weg, den man bei der Ausbildung beschreitet, aber es kommt so viel zu einem zurück", erzählt die begeisterte Großmutter, die zusätzlich auch oft auf ihre vier Enkelkinder aufpasst.

Angelika Schwilk ist seit fünf Jahren ehrenamtlich in der Hospizbegleitung des Roten Kreuzes tätig. | Foto: Rotes Kreuz
  • Angelika Schwilk ist seit fünf Jahren ehrenamtlich in der Hospizbegleitung des Roten Kreuzes tätig.
  • Foto: Rotes Kreuz
  • hochgeladen von Mirela Nowak-Karijasevic

"Sie sind mein Engel"

Die Hospizbegleiterin freut sich immer sehr über die Rückmeldungen, die sie erhält, von den Klienten selbst, aber auch von deren Familien, die sie mit ihren Besuchen unterstützt. Denn einige ihrer Klienten werden zu Hause gepflegt und die Zeit, die sie investiert, ist für die pflegenden Angehörigen spärliche und wertvolle Freizeit. Von einer 95-Jährigen, die sie betreute, hörte sie oft: "Sie sind mein Engel!". Angelika Schwilk geht bei solchen Kommentaren das Herz auf: "Die Menschen sind so dankbar, dass jemand da ist, auch außerhalb des Familiengefüges, der Ansprache bietet."

"Dann singe ich für ihn"

Ein 71-jähriger Klient verlässt sich ganz auf sie: "Er singt unheimlich gerne, ich musste ihm versprechen, wenn er selbst nicht mehr singen kann, dann singe ich für ihn." Diese Momente sind es, die die freiwillige Hospizbegleitung und die Zeit, die die tatkräftige Freiwillige damit verbringt, so wertvoll machen.

Ausbildung zur Hospizbegleitung

Beim Roten Kreuz Kärnten startet die nächste Ausbildung zur Hospizbegleitung im Februar 2023. Die Caritas Kärnten und die Diakonie bieten ebenfalls entsprechende Ausbildungen an. 135 freiwillige Hospizbegleiter der Caritas sind in ganz Kärnten für schwerstkranke und sterbende Menschen aller Altersgruppen und deren Angehörige im herausfordernden Alltag, beim Abschiednehmen und in der Trauer kostenlos da. Im Jahr 2021 haben sie über 3.600 Stunden an freiwilliger Begleitung geleistet. 13.500 Stunden leisten die 150 ehrenamtlichen Begleiter der Hospizbewegung Diakonie,  um mehr als 700 Betroffenen beizustehen.

Intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen zum Thema Tod und Sterben und praktische Erfahrung im Umgang mit kranken und pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen bilden das Fundament der Arbeit als Hospizbegleitung.  | Foto: Daniel Gollner/Caritas
Angelika Schwilk ist seit fünf Jahren ehrenamtlich in der Hospizbegleitung des Roten Kreuzes tätig. | Foto: Rotes Kreuz

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.