Opfer einer Verwechslung
Hausdurchsuchung bei Kärntner Polizeichefin

Michaela Kohlweiß wurde unverschuldet in Mafiaermittlungen gezogen. Es gab sogar eine Hausdurchsuchung. (Symbolfoto) | Foto: stock.adobe.com/at/cherokee4
  • Michaela Kohlweiß wurde unverschuldet in Mafiaermittlungen gezogen. Es gab sogar eine Hausdurchsuchung. (Symbolfoto)
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  • hochgeladen von Evelyn Wanz

Am 10. Oktober wurde bei Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Sie stand im Verdacht Verbindungen zur Mafia zu haben. Jetzt bezieht ihr Anwalt Stellung.

KÄRNTEN. Am Kärntner Landesfeiertag kam es bei Michaela Kohlweiß zu einer stundenlangen Hausdurchsuchung. Der Grund dafür: Ihr Name soll in einem Abhörprotokoll der italienischen Polizei gefallen sein. Ihr Anwalt gibt im Gespräch mit dem Kurier jedoch bekannt, dass es sich um eine Verwechslung handelt. 

Spur nach Kärnten

Ausgangspunkt der Verwechslung ist in Neapel. Dort seien Ermittler auf die Spur einer 38-jährigen Litauerin gestoßen, die enge Kontakte zum Polverino-Clan, einem der Camorra zugerechneten Mafia-Clan pflegen soll. Insgesamt soll die Frau etwa 500.000 Euro aus kriminellen Aktivitäten erwirtschaftet haben. Die 38-Jährige ist in Klagenfurt gemeldet und spricht in ihrer Einvernahme von einem "Polizeichef" in Klagenfurt. Daraufhin rückten Beamte des Bundesamtes für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung im Auftrag der Staatsanwaltschaft Graz und der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKSta) zu Hausdurchsuchungen in Österreich an, darunter war auch Michaela Kohlweiß, heißt es im Kurier.

Handy und Laptop beschlagnahmt

Bei der Hausdurchsuchung bei Kohlweiß sollen das private Handy und ein Laptop beschlagnahmt worden sein. Das vermutete Mafia-Bargeld in der Höhe von bis zu 50.000 Euro wurde nicht gefunden. Rechtsanwalt Gernot Murko: "Als Basis für das massive Einschreiten der Behörde dient ein offensichtlich unvollständiges und möglicherweise fehlerhaft übersetztes Überwachungsprotokoll eines Gesprächs, das in einem Café in Neapel geführt wurde."

Originaldokumente angefordert

Laut Anwalt Murko kennt Kohlweiß die Frau gegen die in Italien ermittelt wird nicht und auch die 38-jährige Frau soll ausgesagt haben, dass sie Kohlweiß nicht kenne. Um den Fall aufklären zu können forderte Murko bereits die Originaldokumente aus Italien an. Nach Erhalt der Dokumente wird er die Einstellung der Ermittlungen beantragen, sagte Murko. "Von den Vorwürfen gegen Frau Kohlweiß wird am Ende nichts übrig bleiben", so der Anwalt.

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