Seit 30 Jahren
Im Namen der Kinder und Jugendlichen in Kärnten

Seit 30 Jahren ist die Kinder- und Jugendanwaltschaft (KiJA) Kärnten im Einsatz für jene, die in der Gesellschaft am wenigsten gehört werden. | Foto: stock.adobe.com/contrastwerkstatt
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  • Seit 30 Jahren ist die Kinder- und Jugendanwaltschaft (KiJA) Kärnten im Einsatz für jene, die in der Gesellschaft am wenigsten gehört werden.
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Seit Gründung der Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten 1993 hat sich Vieles zum Positiven gewendet. "Doch es ist noch ein langer Weg", sagt Astrid Liebhauser, die von Beginn an die Anwaltschaft leitet.

KÄRNTEN. Vor 30 Jahren nahm die weisungsfreie Beratungs- und Vermittlungsstelle des Landes, die Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten (KiJA), ihre Arbeit auf. Von Beginn an die Leitung über hat Astrid Liebhauser, die sich ursprünglich wenig Chancen auf die neu ausgeschriebene Stelle ausgerechnet hatte. Beim Hearing hatte sich die damals 28-Jährige – zu ihrer eigenen Überraschung – dann tatsächlich durchgesetzt. Und ist bis heute leidenschaftliche Anwältin jener, die in der Gesellschaft am wenigsten gehört werden.

Gewalt an der Tagesordnung

"Ich habe mich in all den Jahren nie nach einer anderen beruflichen Herausforderung gesehnt. Ich bin hier richtig. Es ist wichtig, sich für Kinder und Jugendliche einzusetzen, sie sind unsere Zukunft", betont die Klagenfurterin. Und auch wenn sich in Sachen Kinderrechte und Kinderschutz in den drei Jahrzehnten sehr viel zum Positiven gewendet hat, ist auch Kärnten keine Insel der Seligen. Nach wie vor stehen Themen wie Gewalt an der Tagesordnung des multidisziplinären, sechsköpfigen Teams. "Psychische und physische Gewalt, in der Familie, in der Schule oder auch in Vereinen sind immer noch ein Thema, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen", so Liebhauser, die sich wünscht, dass Kinderrechte und Kinderschutz noch intensiver in der Ausbildung von Pädagogen Einzug finden.

Aktionen der KiJA

Die Kinder selbst erreicht die Anwaltschaft unter anderem über Workshops, Schulbesuche, Kinderrechte-Filmtage im November anlässlich des Internationalen Tages der Kinderrechte und mittels einer kinderanwaltlichen Vertrauensperson für alternativ untergebrachte Kinder und Jugendliche.

Mitreden lassen

Kinderrechte gehen weit über das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung hinaus. "Es geht dabei um Fragen wie: Wie nehmen wir Kinder in Entscheidungsprozesse hinein, die sie betreffen? Werden diese nur zu ihrem Wohl gemacht, wird nur über sie entschieden oder nehmen wir sie mit und lassen sie mitreden. Erklären wir ihnen, was gerade passiert. Oder setzen wir sie nur davon in Kenntnis? Kinder haben ein Recht darauf, gehört zu werden", stellt Liebhauser klar und betont: "Nicht zuletzt zu Beginn der Pandemie haben wir erfahren, wie schnell Kinderrechte in den Hintergrund gedrängt werden können, wenn andere Interessen genauso wichtig oder vermeintlich wichtiger sind. Die Kinder durften nicht raus, sich mit niemandem treffen, nicht in die Schule, sie mussten sich beugen. Niemand hat sie gefragt, wie es ihnen geht und ob sie die Entscheidungen verstehen."

Volle Leidenschaft für Berufung

Es ist also noch ein langer Weg, bis die Kinderrechtskonvention auch hierzulande in vollem Umfang umgesetzt wird. Ein Weg, den Astrid Liebhauser auch in den nächsten Jahren voller Leidenschaft für ihre Berufung beschreiten wird.

Seit 30 Jahren ist die Kinder- und Jugendanwaltschaft (KiJA) Kärnten im Einsatz für jene, die in der Gesellschaft am wenigsten gehört werden. | Foto: stock.adobe.com/contrastwerkstatt

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