Corona-Virus
In der Krise alles im Griff

Ein gewöhnungsbedürftiger Anblick: Die vierköpfige ARA- Crew in voller Covid-19-Schutzmontur. | Foto: ARA/KK
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Nach drei Wochen Corona-Krise zieht die gemeinnützige Ara Flugrettung erste Bilanz. Trotz zahlreicher neuer Herausforderungen hat man bei den rot-weiß-roten Flugrettern die Ausnahmesituation voll im Griff.

KÄRNTEN. Bereits am 4. Februar wurde die Ara Flugrettung erstmals zu einem Corona-Alarm gerufen. Glücklicherweise ein Fehlalarm, aber der Vorfall konnte zeigen, dass sich die Ara-Stationene Fresach (Kärnten) und Reutte (Tirol) als absolut krisensicher erweisen. Ara-Geschäftsführer Thomas Jank erklärt: „Wir waren ganz grundsätzlich schon gut vorbereitet. Dieser vermeintliche Corona-Einsatz in Kärnten hat aber für eine zusätzliche Sensibilisierung gesorgt. Dadurch haben wir uns auf die außergewöhnliche Gefahrenlage frühzeitig und noch professioneller einstellen können.“ Die Pandemie bringt speziell für die Luftrettung einige Herausforderungen mit sich.

Herausforderung Einsatztaktik

Da momentan bei jedem Einsatz angenommen wird, dass eine Infizierung mit dem Virus vorliegt, muss bereits vor dem Abflug die Schutzausrüstung angelegt werden. Beim Eintreffen erfolgt wenn eine kurze Abklärung über eine mögliche Infektion, denn Covid-19-Verdachtsfälle sollen primär bodengebunden transportiert werden, um die Einsatzfähigkeit des Notarzthubschraubers durch eine Kontamination nicht zu gefährden. 

Herausforderung Schutzausrüstung

Aktuell erfolgen alle Einsätze obligatorisch mit entsprechender Schutzausrüstung. Auch Pilot und Windenoperator, die normalerweise keinen direkten Kontakt zu den Patienten haben, tragen präventiv eine Schutzmaske. Auch wenn diese Schutzbekleidung auch in normalen Zeiten ausreichend vorhanden ist, führt die momentan notwendige aber materialintensive Einsatzstaktik unweigerlich zu Engpässen. „Unsere bewährten Bezugsquellen versiegen zunehmend. Deswegen vertrauen wir darauf, dass die öffentliche Hand hier helfend einspringt und nach den praktischen Ärzten und den Krankenhäusern nun auch uns mit Schutzmaterial versorgt“, hofft der stellvertretende ARA-Geschäftsführer Andreas Grießer.

Herausforderung Personal

Das gesamte heimische Flugrettungswesen ist abhängig von nebenberuflichen Mitarbeitern. In der Krisenzeit wird der systemrelevante Nebenjob zunehmend von den Hauptarbeitgebern verunmöglicht. Glücklicherweise wurde aber noch niemand aus der Ara-Crew mit dem Corona_virus infiziert.

Herausforderung Einsatzzahlen

Auch bei der Ara Flugrettung sind die Einsatzzahlen durch die Ausgangsbeschränkungen extrem rückläufig. Im Vergleich zum März 2019 gab es im heurigen Jahr 45 Einsätze weniger. Jank vermute, dass dieser Rückgang im April und Mai noch deutlicher werden würde. Die Corona-Krise stellt somit auch das gemeinnützige Unternehmen vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Jank erklärt: „Beispielsweise haben wir gegenüber dem Land Kärnten eine vertragliche Vorhalteverpflichtung. Die daraus resultierenden fixen Vorhaltekosten fallen weiterhin an, doch die zur Kostendeckung notwendigen gesetzlichen Einnahmen aus den Einsätzen fehlen nun weitgehend.“

Zur Sache:
Die Ara Flugrettung wurde 2001 gegründet und hat seinen Sitz in Klagenfurt. Das Unternehmen kooperiert mit dem Kärntner Roten Kreuz und gehört zum DRF Luftrettungs-Konzern. Seine Standorte befinden sich in Fresach und in Reutte.

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