Kärnten
Jahresbilanz der Kärntner Polizei 2020

2020 wurden von der Polizei weniger Anzeigen vermeldet als noch das Jahr zuvor. | Foto: Adobe Stock/Spitzi-Foto
  • 2020 wurden von der Polizei weniger Anzeigen vermeldet als noch das Jahr zuvor.
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In Kärnten wurden 2020 im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Delikte zur Anzeige gebracht. Die Aufklärungsquote konnte auf erstmals über 60 Prozent gesteigert werden, der Zehn-Jahres-Trend bleibt damit weiterhin rückläufig. Suchtmittelkriminalität und Cybercrime bleiben die Herausforderungen.

KÄRNTEN. Die Zahl der Anzeigen ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 13,6 Prozent auf 20.986 Anzeigen gesunken. Die Aufklärungsquote ist 2020 um 2,6 Prozentpunkte auf 61,8 Prozent angestiegen.

Rückgänge:

Im vergangenen Jahr gab es einen Rückgang bei Gewaltdelikten von 11,8 Prozent. Von allen Gewaltdelikten hatten knapp zwei Drittel der Taten eine Täter-Opfer-Beziehung. 2020 gab es in Kärnten 4 Morddelikte. Knappe 800 Gewaltdelikte in der Privatsphäre wurden angezeigt, davon wurden 99,6 Prozent aufgeklärt.
In der Eigentumskriminalität gab es einen Rückgang um etwas über einem Viertel. Über 20 Prozent weniger wurden Einbrüche in Häuser oder Wohnungen, bei Autodiebstählen wurde fast die Hälfte und bei Taschen- und Trickdiebstahl aufgrund der Pandemie sogar noch weniger Anzeigen gestellt.
Auch bei den Suchtmitteldelikten kam es zu einem Rückgang, es konnte ein Minus von etwas über elf Prozent verzeichnet werden. Mit fünf Suchtmitteltoten wurde damit weniger als ein Drittel des Vorjahreswertes erreicht. Um die komplexen Sachverhalte der Suchtmittelwelt zu bekämpfen wurden mehrere Arbeitsgemeinschaften gegründet, die insgesamt 97 Drogendealer festnehmen konnten und unzählige Käufer anzeigen konnten.


Anstiege:

Angestiegen ist dagegen die Internetkriminalität, und zwar um fast ein Drittel. Vorrangig dabei waren Ransomware-Attacken, bei denen Daten verschlüsselt wurden, Massenerpressermails, die drohten, sensible Inhalte zu veröffentlichen, oder auch Love Scams, bei denen über eine vorgetäuschte Liebesbeziehung große Geldsummen herausgelockt werden.
Auch in der Wirtschaftskriminalität gab es einen Anstieg, dieser betrug 2,2 Prozent. Exorbitant hoch war die Zunahme bei den Sozialleistungsbetrugs um fast 170 Prozent oder mehr als das Eineinhalbfache.
Im Straßenverkehr kam es zu mehr tödlich verunglückten Personen, so verloren 2019 sechs Personen weniger ihr Leben auf der Straße. Einen leichten Anstieg gab es bei Drogendelikten am Steuer, es gab einen Anstieg von 2,5 Prozent. Laseranzeigen stiegen um fast die Hälfte an, während Radaranzeigen um ein Drittel und alle anderen Verkehrsübertretungen aufgrund der Lockdowns und Ausgangssperren weniger wurden. Insgesamt wurden um rund 200.000 Anzeigen weniger im Verkehrsbereich ausgestellt als noch im Jahr zuvor.
Seit März wurden fast 2900 Anzeigen wegen Übertretungen nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz erstatte, knapp 700 Organstrafmandate wurden ausgestellt.

Personal

Mit 1. März 2021 hat die Landespolizeidirektion Kärnten einen Gesamtpersonalstand von 2.398 Bediensteten (davon 578 weiblich). Davon versehen 2145 (419 weiblich) Bedienstete exekutiven Dienst, wovon 283 (112 weiblich) in der Grundausbildung stehen.
Insgesamt werden derzeit sechs Grundausbildungslehrgänge mit insgesamt 283 Polizeischülern mit Vertragsbediensteten mit Sondervertrag im BZS Kärnten bzw. BZS Wels ausgebildet.
Für das Jahr 2021 sind bis dato 5 weitere Grundausbildungskurse vorgesehen. Am 1. April 2021 startet der Kurs mit 29 Schülern.

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