VCÖ-Analyse zeigt:
"Kärnten ist schon heute auch ein Fahrradland"

In Summe gibt es rund 500.000 Fahrräder in Kärnten. | Foto: stock.adobe.com/Monkey Business (Symbolfoto)
  • In Summe gibt es rund 500.000 Fahrräder in Kärnten.
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Drei von vier Haushalten in Kärnten besitzen zumindest ein funktionstüchtiges Fahrrad. In Summe gibt es rund 500.000 Fahrräder in Kärnten, informiert die Mobilitätsorganisation Verkehrsclub Österreich vor dem Welttag des Fahrrads.

KÄRNTEN. 75 Prozent der Kärntner Haushalte besitzen zumindest ein funktionstüchtiges Fahrrad. Mit rund 500.000 Fahrrädern gibt es sogar mehr Fahrräder als Pkw (rund 372.000), verdeutlicht der Verkehrsclub Österreich. Als Verkehrsmittel wird das Fahrrad von rund 30 Prozent der Bevölkerung häufig genutzt, ein weiteres Drittel fährt zumindest gelegentlich. "Kärnten ist schon heute auch ein Fahrradland. Wichtig ist, weitere Maßnahmen zu setzen, damit die Fahrräder als Verkehrsmittel häufiger genutzt werden und so aus dem Fahrradland verstärkt ein Radfahrland wird", weist Verkehrsclub-Österreich-Experte Michael Schwendinger auf das große Potenzial für mehr Radverkehr in Kärnten hin.

Annäherung an Klimaziele

In Kärnten sind an Werktagen vier von zehn Autofahrten kürzer als fünf Kilometer, was eine ideale Radfahrdistanz ist. Sechs von zehn Autofahrten sind kürzer als zehn Kilometer, was mit Elektrofahrrädern für viele gut bewältigbar ist. "Das Potenzial des Radverkehrs zu nutzen, bringt uns den Klimazielen näher, reduziert die Erdölabhängigkeit des Verkehrs, spart den Haushalten viel Geld, bringt durch mehr Bewegung einen großen Gesundheitsnutzen und entlastet damit auch das Gesundheitssystem", betont Verkehrsclub-Experte Michael Schwendinger.

Einfachen Umstieg ermöglichen

Damit das Fahrrad als Verkehrsmittel häufiger genutzt wird, ist es wichtig, den Kärntnerinnen und Kärntnern den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad so einfach wie möglich zu machen. Eine gute und sichere Rad-Infrastruktur spielt dabei eine zentrale Rolle, sowohl in den Städten und auch in den Regionen, erinnert der Verkehrsclub Österreich. In den Regionen ist es wichtig, dass es auch zwischen Siedlungen und dem nächsten Ortsgebiet eine gute und sichere Radverbindung gibt. Dass diese auch kostengünstig entstehen kann, zeigt das Beispiel der B83 Kärntner Straße, wo bei Arnoldstein aus der überdimensionierten Straße ein Grünstreifen herausgefräst wurde und daneben ein Radweg entstand.

Änderung der StVO

In Gemeinden und Städten können für die Bevölkerung die Bedingungen zum Radfahren durch großflächiges Tempo 30 günstig verbessert werden. Derzeit behindert aber die Straßenverkehrsordnung (StVO) Gemeinden und Städte daran, wenn sie auf breiteren Straßen ein niedrigeres Tempolimit einführen möchten. Der Verkehrsclub hat daher eine Initiative zur Änderung der StVO gestartet. Bereits 170 Gemeinden und Städte unterstützen die VCÖ-Initiative, unter anderem auch Bad Bleiberg, Frantschach-St. Gertraud, Lavamünd, Magdalensberg, Paternion, Pörtschach am Wörther See, St. Andrä und Velden am Wörther See. Noch bis Ende Juni kann die VCÖ-Initiative von Gemeinden und Städten unterstützte werden.

Fahrradmarkt boomt

Österreichweit boomt übrigens der Fahrradmarkt. Im Vorjahr wurden in Österreich mit 506.159 mehr als doppelt so viele neue Fahrräder verkauft wie Pkw neu zugelassen. Elektrofahrräder sind die meistverkauften Elektrofahrzeuge in Österreich: Allein im Vorjahr wurden 246.728 Elektrofahrräder verkauft, mehr als siebenmal so viele wie Elektro-Autos, wie die aktuelle Verkehrsclub-Österreich-Analyse zeigt.

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