Kärntner tanken viermal so viel Diesel wie Benzin

- 77 Prozent der in Kärnten getankten Treibstoffmenge ist Diesel
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Steuerbegünstigung auf Diesel laut Verkehrsclub Österreich nicht gerechtfertigt
In Kärnten sind 77 Prozent der getankten Treibstoffmenge Diesel, österreichweit 78 Prozent. Damit liegt Österreich deutlich über dem EU-Schnitt. Obwohl beim Verbrennen von Diesel mehr gesundheitsschädliche Stoffe entstehen, ist die Mineralölsteuer auf Diesel um 8,5 Cent pro Liter niedriger als auf Eurosuper. Für den Verkehrsclub-Österreich (VCÖ) ist diese Steuerbegünstigung nicht gerechtfertigt.
Viele Diesel-Fahrzeuge
Rund 352.000 Tonnen Diesel wurden kärntenweit im Vorjahr getankt. Das sind fast vier mal so viel wie Eurosuper und Benzin. Kärntenweit hat Diesel eine Tankmenge von 77 Prozent. Eine VCÖ-Analyse zeigt, dass in Österreich im EU-Vergleich besonders viel Diesel getankt wird. In Österreich beträgt der Diesel-Anteil rund 78 Prozent, 71 Prozent hingegen in Deutschland und 60 Prozent in den Niederlanden. In Zypern ist der Diesel-Anteil mit 39 Prozent am geringsten.
Schweiz als Vorbild
Die Mineralölsteuer auf Diesel ist in Österreich um 8,5 Cent niedriger als auf Eurosuper. Ein Treibstoff der beim verbrennen mehr gesundheitsschädliche Schadstoffe verursacht wird also steuerlich begünstigt. "Die Steuerbegünstigung von Dieseltreibstoff ist nicht gerechtfertigt. Hier kann sich Österreich ein Beispiel an der Schweiz nehmen, wo Diesel gleich hoch besteuert wird wie Eurosuper", so VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen.
600 Millionen Euro
Laut dem von Österreich ratifizierten Klimaabkommen von Paris muss der Verkehrssektor bis zum Jahr 2050 ohne Erdöl und andere fossile Energieträger funktionieren. "Steuerbegünstigungen für fossile Treibstoffe sind nicht mehr zeitgemäß", so Rasmussen. Die Steuerbegünstigung von Diesel beträgt rund 600 Millionen Euro pro Jahr.
- Luxemburg: 2,99 Tonnen (84 Prozent)
- Österreich: 0,63 Tonnen (78 Prozent)
- Slowenien: 0,62 Tonnen (74 Prozent)
- Belgien: 0,60 Tonnen (84 Prozent)
- Irland: 0,53 Tonnen (67 Prozent)
- Frankreich: 0,48 Tonnen (83 Prozent)
- Spanien: 0,44 Tonnen (82 Prozent)
- Dänemark: 0,42 Tonnen (64 Prozent)
- Litauen: 0,41 Tonnen (86 Prozent)
- Deutschland: 0,40 Tonnen (65 Prozent)
- Finnland: 0,39 Tonnen (61 Prozent)
- Schweden: 0,38 Tonnen (56 Prozent)
- Großbritannien: 0,38 Tonnen (65 Prozent)
- Estland: 0,37 Tonnen (67 Prozent)
- Italien: 0,37 Tonnen (73 Prozent)
- Portugal: 0,37 Tonnen (77 Prozent)
- Tschechien: 0,36 Tonnen (71 Prozent)
- Lettland: 0,34 Tonnen (77 Prozent)
- Niederlande: 0,34 Tonnen (60 Prozent)
- Kroatien: 0,28 Tonnen (69 Prozent)
- Zypern: 0,27 Tonnen (39 Prozent)
- Malta: 0,24 Tonnen (58 Prozent)
- Polen: 0,24 Tonnen (72 Prozent)
- Slowakei: 0,24 Tonnen (70 Prozent)
- Ungarn: 0,23 Tonnen (66 Prozent)
- Bulgarien: 0,22 Tonnen (76 Prozent)
- Griechenland: 0,20 Tonnen (44 Prozent)
- Rumänien: 0,18 Tonnen (72 Prozent)
- EU 28: 0,38 Tonnen (71 Prozent)
Quelle: EU-Kommission, VCÖ 2016
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