Regional und Saisonal
Slow Food Kärnten weiter auf Erfolgskurs

Foto: Büro LR Schuschnig
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"Slow Food Kärnten ist mehr als ein touristischer Trend. Es steht für die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus und für gelebte Regionalität", sind sich die beiden anwesenden Landesräte einig. Sie haben den Verein Gut. Sauber. Fair auch für die kommenden beiden Jahre eine Kooperation zugesagt. Insgesamt werden dafür 360.000 Euro seitens des Landes zur Verfügung gestellt.

KÄRNTEN. Slow-Food-Kärnten hat sich in den vergangenen Jahren zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt. Im Rahmen einer Pressekonferenz haben Agrarreferent Martin Gruber und Tourismusreferent Sebastian Schuschnig heute gemeinsam mit Eckart Mandler, Projektkoordinator Slow Food Kärnten, und Georg Lexer, Sprecher Slow Food Travel Mittelkärnten, eine Bilanz über die bereits erfolgreich umgesetzten Projekte und Maßnahmen der letzten Jahre präsentiert.

Regionalität, Qualität, Saisonalität

Besonders im Tourismus werden Regionalität, Qualität und Saisonalität immer wichtiger. Das bestätigen auch Gästebefragungen. Bereits 15 Prozent der Gäste kommen nach Kärnten, weil sie die typische authentische Kulinarik während des Aufenthalts erleben wollen – Tendenz weiter steigend. "Die regionale Kulinarik ist somit nicht nur eine tragende Säule des Kärntner Tourismus, sondern wird immer mehr zum Aushängeschild für das Gästeerlebnis in Kärnten. Mit Slow Food Kärnten sichern wir genau dafür das entsprechende Angebot", ist Tourismuslandesrat Schuschnig überzeugt.

Wirtschaft profitiert

Aber auch die Wirtschaft profitiert. "Die Produktion regionaler Lebensmittel leistet einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe. Denn die Wertschöpfung bleibt in der Region und das ist ein Mehrwert für die gesamte Kärntner Wirtschaft", so Schuschnig.

Regionalität als Sicherheit in der Krise

Agrarlandesrat Gruber betonte, dass gerade in den letzten Jahren die regionale Lebensmittelversorgung für die Menschen an Bedeutung gewonnen hat: "Die Bevölkerung weiß, Regionalität ist ein Sicherheitsnetz in der Krise. Fair und ehrlich produzierte Qualitätslebensmittel bekommen wieder eine Wertschätzung, sich als Region selbst versorgen zu können, ist ein Standortfaktor. Kärnten hat hier großes Potenzial und Slow Food Kärnten ist ein Paradebeispiel wie es gelingen kann, das zu nutzen."

Leitprojekte legten Basis

So wurde in den vergangenen drei Jahren mit wichtigen Leitprojekten die Basis für den Erfolg von Slow Food Kärnten gelegt: Mit Travel Alpe Adria, Lavanttal und Mittelkärnten wurden drei Slow Food Travel Destinationen entwickelt, im Slow Food Guide finden sich jedes Jahr mehr Betriebe und Produzenten wieder.

"Slow Food Travel"

"Slow Food Travel Mittelkärnten ermöglicht es dem Urlauber beispielsweise, hinter die Kulissen der Produktion zu blicken und dort auch mitzuwirken. Dadurch wird nicht nur das Wissen über die Herkunft und die Qualität verbessert, vielmehr stärkt es auch die Wertschätzung für die bäuerliche Produktion", betont Georg Lexer, Sprecher Slow Food Travel Mittelkärnten.

Kooperationen mit Kindern

Darüber hinaus gibt es bestehende Kooperationen mit elf Kindergärten und 17 berufsbildenden Schulen zur Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung. Zusätzlich konnten insgesamt 18 Slow-Food Köche gewonnen werden, die als Botschafter einer nachhaltigen, regionalen Produktion Wissen vermitteln. Insbesondere drei traditionelle Kärntner Produkte nämlich das Lesachtaler Brot, Kletzenbirnen und Talggen wurden als schützenswert und ausgezeichnet.

"Slow Food Villages"

Besonders positiv entwickelt sich auch das Projekt "Slow Food Villages": elf Kärntner Gemeinden konnten bereits als "Orte guten Lebens" ausgezeichnet werden, bis Ende 2022 sollen fünf weitere dazukommen. "Hier wird bewusste Ernährungs- und Esskultur im ganzen Ort sichtbar und erlebbar gemacht. Davon profitieren nicht nur die einzelnen Akteure oder Betriebe, sondern eine ganze Gemeinschaft, eine ganze Gemeinde und am Ende auch die Region bzw. der ländliche Raum", hob Gruber als Regionalentwicklungsreferent hervor.

Neue Arbeitsfelder

Eckart Mandler, Projektkoordinator von Slow Food Kärnten sieht bereits neue und zukünftige Arbeitsfelder: "Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit in der Kulinarik setzt sich fort und daher wird sich Slow Food Kärnten noch mehr in den Beherbergungsbetrieben etablieren müssen. Es geht aber auch darum, ein neues Motiv für Reisen nach Kärnten zu schaffen. Nachhaltige Kulinarik ist so ein trendiges Motiv."

Foto: Büro LR Schuschnig
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