Lernen in den Ferien
Tausende Schüler büffeln für Nachprüfung

Tausende Kinder müssen in den Ferien für eine Nachprüfung lernen. (Symbolfoto) | Foto: stock.adobe.com/at/ Marina
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Für mehrere tausend Schüler und Schülerinnen ist trotz der Ferien lernen für die Nachprüfung angesagt. Doch wie bereitet man sich optimal auf eine Prüfung vor? MeinBezirk sprach mit Schulpsychologin Kerstin Obmann.

KÄRNTEN. Ferienzeit ist grundsätzlich Erholungszeit und auch Kinder haben das Recht einmal abzuschalten, zu entspannen und von der Schule Abstand zu gewinnen. Doch je länger Ferien dauern, desto ratsamer ist es laut der Schulpsychologin "Lernzeiten und Wiederholungen einzubauen um Leistungsabbau vorzubeugen und den Wiedereinstieg in den Schulalltag zu erleichtern".

Früh genug beginnen

Das Lernpensum richtet sich dabei nach Alter des Schülers, nach Komplexität des Lernstoffs und nach Leistungsniveau des Schülers. Für Schüler ohne Lernschwierigkeiten reicht es aus die letzte Schulwoche zum Wiederholen von aufbauenden Gegenständen zu nützen. Muss für Prüfungen gelernt werden, sollte früh genug begonnen werden um Zeitdruck zu vermeiden und das Abspeichern des Gelernten sicherzustellen. Vier- bis sechs Wochen vor der Prüfung sollte gestartet werden.

Wie lernt man richtig?

"Nachdem ein Zeitpunkt fürs Lernen festgelegt wurde, verschafft man sich einen Überblick über den Lernstoff und teilt den Stoff auf überschaubare Häppchen auf. Gerade in den Ferien sollte noch genügend Zeit für Freizeitaktivitäten bleiben, weswegen sich der Vormittag zum Lernen anbietet. Das Erstellen eines Zeitplans kann hilfreich sein. Dabei sollten auch Zeiten für Wiederholungen eingeplant werden", erklärt Kerstin Obmann.

Handy weg vom Lernplatz

Das Handy ist ein genereller Störfaktor, aber besonders beim Lernen: "Es ist ratsam den Lernplatz störungsfrei zu halten (keine Ablenkungen durch Handy, TV,…) und alle benötigen Lernunterlagen vor dem Lernprozess herzurichten. Vor und nach den Lernphasen ist es ratsam Entspannungszeiten (ohne Handy, Spielkonsole, TV,..) einzuhalten, damit das Gehirn das Gelernte bestmöglich abspeichern kann", so Schulpsychologin Obmann.

Lernpausen sind wichtig

Beim Lernen sollte zuerst die Kerninformation herausgearbeitet und eingeprägt werden, danach wird immer mehr Detailinformation dazugelernt. Bestehen Lernschwierigkeiten oder Lernlücken ist es ratsam sich rechtzeitig Unterstützung zu holen. Wiederholungen und Lernpausen sind für einen optimalen Einspeicherungsprozess wichtig. Musikhören, Bewegung und Ausruhen können das Abspeichern unterstützen.

"Verständnis statt Druck"

Besonders demotivierend beim Lernen wirken laut Obmann Kritik und Misserfolge: "Verständnis statt Druck und das Anerkennen von Bemühungen können Lernfrust entschärfen. Gemeinsam etwas spielerisch und kreativ zu erarbeiten kann sich als hilfreich erweisen". Die Lernlust zu erhalten gelingt laut der Schulpsychologin am besten durch erzielte Lernerfolge und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten und das Erleben von Sinnhaftigkeit des Lernstoffes wirken sich ebenfalls günstig auf die Lernmotivation aus.

Nachhilfe in Mathe und Deutsch

Laut der aktuellen Nachhilfe-Studie der Arbeiterkammer zeigt sich grundsätzlich, dass die Daten aus Kärnten im Österreich-Vergleich deutlich besser geworden sind. Die Fächer, in denen am meisten Nachhilfe gebraucht wird, sind demnach Mathematik, Deutsch und andere Sprachen.

Tausende Schüler negativ

Insgesamt gab es in Kärnten im abgelaufenen Schuljahr 67.960 Schüler:innen. Zu den Noten in Gymnasien und Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (Bundesschulen) in Kärnten: 8.356 Nicht Genügend. Weiters: 5.722 Schülerinnen und Schüler in AHS und BMHS haben das Schuljahr mit Ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen, 3.321 mit Gutem Erfolg. In den Pflichtschulen, also Volks-, Mittel-, Polytechnischen- und Sonderschulen werden insgesamt 194.530 Einser in den Zeugnissen stehen und 1.384 Fünfer.

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