PKW-Dichte in Kärnten
Villach hat niedrigsten Motorisierungsgrad

Foto: stock.adobe.com/at/ bilanol
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In Kärnten gibt es 656 Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. 46 Gemeinden und Städte liegen unter dem Landesschnitt, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Bei den 15 größten Kärntner Orten liegt Villach mit dem niedrigsten Motorisierungsgrad an der Spitze.
KÄRNTEN.  Neben den Autos der privaten Haushalte sind auch die Pkw von Firmen enthalten. Sowohl für Haushalte als auch Unternehmen gilt: Wer mit weniger Pkw auskommt, erspart sich viel Geld, betont der VCÖ.

Große Unterschiede

Innerhalb Kärntens sind die Unterschiede bei der Pkw-Dichte groß, wobei diese nicht nur vom Autobesitz der Haushalte abhängt, sondern auch von der Anzahl der Pkw der Betriebe im Ort, erklärt der VCÖ. Bei kleineren Gemeinden kann das zu sehr hohen - wenn viele Pkw von Betrieben im Ort angemeldet sind - oder umgekehrt sehr niedrigen Werten führen. So beträgt die Anzahl der Pkw pro 1.000 Personen in Grafenstein 740 und auf der anderen Seite in Deutsch-Griffen 548 vor Oberdrauburg mit 571.

Villach niedrigste Dichte

Beim Ranking der 15 größten Orte Kärntens liegt Villach mit 601 Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner mit der niedrigsten Pkw-Dichte an der Spitze. Erst an zweiter Stelle folgt die Landeshauptstadt Klagenfurt mit 629, nur knapp vor Spittal an der Drau mit 633, wie die VCÖ-Analyse zeigt.

Ersparnisse im Jahr

Angesichts der allgemeinen Teuerung sind Haushalte und auch Unternehmen auf der Suche nach Einsparungspotenzialen. "Gerade im Mobilitätsbereich ist das Potenzial, um Ausgaben zu reduzieren, groß", betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Eine VCÖ-Analyse für ganz Österreich zeigt, dass Haushalte mit zwei oder mehr Pkw im Schnitt rund 10.500 Euro pro Jahr für ihre Mobilität ausgeben. Ein 1-Pkw-Haushalt erspart sich im Vergleich dazu im Schnitt rund 4.200 Euro pro Jahr an Mobilitätsausgaben. Autofreie Haushalte geben im Schnitt sogar nur rund 1.550 Euro pro Jahr für Mobilität aus, das sind wiederum rund 4.700 Euro weniger als 1-Pkw-Haushalte und sogar um über 8.900 Euro weniger als 2-Pkw-Haushalte. Zudem wird ein wichtiger, aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet, wenn möglichst viele Alltagswege statt mit dem Auto zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Öffentlichen Verkehr zurückgelegt wird.

Alltagswege autofrei ermöglichen

"Häufige öffentliche Verkehrsverbindungen, eine gute Rad-Infrastruktur, eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung in Gemeinden und Städten sowie eine intakte Nahversorgung und verkehrssparende Raumordnung sind wesentlich, um es der Bevölkerung zu ermöglichen, möglichst viele Alltagswege autofrei und damit kostengünstig und klimaverträglich zurücklegen zu können", erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Mobilitätstagebuch führen

Um das eigene Sparpotenzial eruieren zu können, empfiehlt der VCÖ einige Wochen ein Mobilitätstagebuch zu führen. In dieses trägt man ein, welche Strecken mit welchem Verkehrsmittel zurückgelegt werden. Bei Autofahrten notiert man immer auch, welche Alternativen es geben würde. Nach einiger Zeit wird der Anteil der Fahrten, die statt mit dem Auto mit Bahn, Bus, Fahrrad oder bei sehr kurzen Strecken zu Fuß zurückgelegt werden können, gut sichtbar. Das Klimaticket Kärnten mit dem ein ganzes Jahr lang alle öffentlichen Verkehrsmittel im Bundesland benützt werden können, kostet 550 Euro. Legt man das amtliche Kilometergeld von 42 Cent zugrunde reichen 550 Euro mit dem Auto für nur 1.310 Kilometer.

Dienstliche Fahrten mit Öffis

Betriebe können mit betrieblichem Mobilitätsmanagement die Klimabilanz deutlich verbessern. Konkrete Maßnahmen sind beispielsweise dienstliche Fahrten möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt mit dem Pkw machen, einen Teil der Kfz im Fuhrpark durch Transport-Fahrräder und E-Bikes ersetzen sowie statt eigener Dienst-Pkw Sharing-Modelle nutzen. Sehr erfolgreich setzt Infineon Mobilitätsmanagement um.

Statistik

VCÖ: Bei den 15 größten Orten ist Villach Spitzenreiter mit der niedrigsten Pkw-Dichte (Anzahl Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner, 1. Jänner 2022)

  1. Villach: 603 Pkw / 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner
  2. Klagenfurt: 629
  3. Spittal an der Drau: 633
  4. Arnoldstein: 638
  5. St. Veit an der Glan: 640
  6. Seeboden am Millstätter See: 653
  7. Finkenstein am Faaker See: 659
  8. Ferlach: 662
  9. Hermagor: 668
  10. Velden am Wörther See: 669
  11. Feldkirchen in Kärnten: 682
  12. Wolfsberg: 694
  13. Ebenthal in Kärnten: 695
  14. Völkermarkt: 703
  15. Sankt Andrä: 713

VCÖ: Kärntens Orte mit der niedrigsten Anzahl an Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner

  1. Deutsch-Griffen: 548 Pkw pro 1.000 Personen
  2. Oberdrauburg: 571
  3. Gitschtal: 577
  4. Ossiach: 578
  5. Steinfeld: 582
  6. Irschen: 586
  7. Mallnitz: 586
  8. Mühldorf: 590
  9. Lesachtal: 590
  10. Kleblach-Lind: 601
  11. Dellach im Drautal: 601

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