Unfälle, Stromausfälle
Winter gewährt Kärnten keine Verschnaufpause

Im Gemeindegebiet von Eberndorf blockierten Bäume die Straßen. | Foto: FF Eberndorf
10Bilder
  • Im Gemeindegebiet von Eberndorf blockierten Bäume die Straßen.
  • Foto: FF Eberndorf
  • hochgeladen von Viktoria Koberer

Am Montag herrschte in Kärnten Ausnahmezustand. Die ergiebigen Schneefälle führten zu zahlreichen Problemen. Aber auch heute, Donnerstag, machen die Schneefälle Probleme. Es kam zu Unfällen, Fahrzeugbergungen und Stromausfällen. MeinBezirk.at fragte außerdem bei Gerhard Hohenwarter nach, wie sich das Wetter nun weiterentwickeln wird und bei Robert Schmaranz, wie die aktuelle Situation in Kärnten nach den Stromausfällen in der Früh ist.

***WIR AKTUALISIEREN DEN ARTIKEL LAUFEND***

KÄRNTEN. Die Einsatzkräfte hatten und haben in Kärnten heute bereits seit den frühen Morgenstunden sehr viel zu tun. Die Freiwilligen Feuerwehren Arnoldstein und Gödersdorf, die Hauptfeuerwache Villach und die Freiwillige Feuerwehr Thörl-Maglern wurden heute in der Nacht auf die A2 Südautobahn gerufen, da auf höhe des Stossauer Hügels ein Lkw von der Fahrbahn abkam. Er durchbrach die Leitschiene und kam in weiterer Folge rund ca. 50 Meter unter der Autobahn auf einer Gemeindestraße zu liegen. Die Feuerwehr sicherte die Fahrbahn, in der Zwischenzeit wurde von einem privaten Bergeunternehmen das Lkw-Gespann geborgen.

Weitere Bergungen und Schneekettenpflicht

Als die oben genannten Einsatzkräfte gerade ihre Rückfahrt vom Einsatzort von der Südautobahn antraten, wurden sie zu einem weiteren verunfallten Lkw gerufen. Auf der B111 auf Höhe des Umspannwerks Gailitz musste ein von der Fahrbahn abgekommener Lkw geborgen werden. Ein weiterer Unfall ereignete sich auf Höhe Südrast. Dort kollidierte ein Lkw auf der schneeglatten Fahrbahn auch mit der Leitschiene und bei dem Hergang wurde der Dieseltank aufgerissen. Der Lenker blieb unverletzt. Der Landeschemiker musste verständigt werden, da zum größten Teil der Kraftstoff aus dem Lkw ausgetreten war. Vom Landeschemiker wurde schließlich der Abtransport des kontaminierten Schnees koordiniert. Zu einer Sperre kam es auch auf der Villacher Alpenstraße, dort lagen mehrere Bäume auf der Straße. In Klagenfurt musste in den frühen Morgenstunden auch die Berufsfeuerwehr ausrücken, da ein Schneepflug der Stadt Klagenfurt in eine missliche Lage geriet und geborgen werden musste. Die Berufsfeuerwehr setzte das Bergekranfahrzeug dazu ein.

Achtung: Fahrbahnen sehr rutschig

Auf der B83 Kärntner Straße ist beim Kreisverkehr in der Auffahrt Velden ein Lkw hängen geblieben. Es kann nur langsam an ihm vorbeigefahren werden. Auf der B91 Loiblpass Straße ist auf Höhe der Hollenburg ein Baum umgestürzt. Dieser liegt quer über beide Fahrspuren. Ausgewichen kann über die alte Hollenburgerstraße werden. Auf der A2 Süd Autobahn zwischen St. Andrä und Griffen ist nun der Donnersbergtunnel wieder frei, dort wurde ein Auto mit einer Panne abgeschleppt. Generell gilt Schneekettenpflicht für alle Fahrzeuge bei Fahrten über den Loiblpass, den Katschberg und das Nassfeld. Kurz vor der Autobahnabfahrt Velden Ost in Fahrtrichtung Villach ist gegen Mittag ein Unfall passiert, die rechte Fahrspur ist dadurch blockiert.

Noch immer Haushalte ohne Strom

Laut Robert Schmaranz von der Kärnten Netz GmbH sind derzeit noch immer 200 Haushalte in Kärnten ohne Stromversorgung. Mehrere Bereiche waren in den frühen Morgenstunden betroffen, der Bereich um Gösselsdorf (Ortschaften Hart bis Sagerberg), auch das Görtschitztal (Lölling bis Hüttenberg), die Gemeinden Wernberg und Velden. Insgesamt waren rund 2.000 Haushalte vom Stromausfall betroffen. Gegen 9 bzw. 9.30 Uhr hatte sich die Situation wieder beruhigt. Derzeit sind noch 200 Haushalte ohne Strom (im Loibltal, Blasnitzen-Berg bei Sittersdorf, in Semlach bei Hüttenberg, beim Hafnersee und in Oberwinklern beim Ossiacher See), es wird aber daran gearbeitet. In der Zwischenzeit gab es laut Schmaranz keine weiteren Stromausfälle.

Feuerwehren ständig im Einsatz

Schon in der Nacht mussten die Feuerwehren Ebenthal, Mieger und Zell-Gurnitz ausrücken. In der Gemeinde Ebenthal ereignete sich aus unbekannter Ursahce ein Verkehrsunfall. Die Feuerwehren bargen den Lenker aus dem Unfallfahrzeug, sicherten die Unfallstelle ab und reinigten die Unfallstelle. Auch die Florianis der Freiwilligen Feuerwehr Eberndorf musste heute Morgen/Vormittag aufgrund der doch ergiebigen Schneefälle zu mehreren Einsätzen ausrücken. Mehrere Bäume blockierten im Gemeindegebiet die Straßen und mussten beseitigt werden.

Aktuelle Wetterlage

"Derzeit schneit es noch im Süden von Kärnten weiterhin leicht", sagt Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Mit leichtem Schneefall weiterhin müssen insbesondere die Regionen vom Unteren Gailtal, dem Raum Villach und Klagenfurt bis nach Bleiburg rechnen. "Ganz im Süden, entlang der Karawanken, schneit es auch ein wenig stärker", so Hohenwarter. Von Gestern auf Heute fiel in diesen Regionen sehr viel Neuschnee. In Eisenkappel waren es 17 Zentimeter, am Loiblpass waren es knapp über 20 Zentimeter und am Wurzenpass ebenso knapp 20 Zentimeter Neuschnee. "Die südlichen Landesteile bekamen also sehr viel Schnee ab", berichtet der Meteorologe. In den nächsten Stunden ändert sich am Wetter wenig. In den südlichen Landesteilen wird weiterhin anhaltender leichter bis mäßiger Schneefall zu erwarten sein. "Diese Schneefälle können nach Westen ins Gailtal, vielleicht auch ins Obere Gailtal übergreifen", prognostiziert Hohenwarter. Die nördlichen Teile von Kärnten haben in den nächsten Stunden kaum Neuschnee zu erwarten.

Weiterer Wettertrend

"In der Nacht ist der eine oder andere Zentimeter Neuschnee wieder durchaus zu erwarten", weiß Hohenwarter, "gerade an der südlichen Landesgrenze zu Italien und Slowenien". Es bleibt weiterhin sehr winterlich. Laut Gerhard Hohenwarter ist es auch kälter geworden, was bewirkt, dass der Schnee in der Nacht deutlich pulvriger wird. Die Niederschläge klingen zum Wochenende hin ab. Freitagvormittag dürfte es noch ein wenig schneien. "Der Samstag und Sonntag werden mehr oder weniger trocken, zwischendurch könnte sich auch die Sonne zeigen". Am Wochenende wird aus heutiger Sicht kein Neuschnee dazukommen. Tagsüber wird es um die null Grad haben. Am Berg bleibt es tiefwinterlich, insbesondere wird es dort am Samstag sehr kalt und windig. Der Ausblick in die neue Woche bleibt also winterlich. Es ist noch offen, was an Niederschlag noch nachkommen wird. Eines sei aber klar: "Der Winter ist gekommen, um zu bleiben", so Gerhard Hohenwarter.

Mehr zum Thema:

Lkw durchbrach Leitschiene - Fahrer unbestimmten Grades verletzt
Lkw-Bergung auf der Rosental Straße
Stromausfälle in mehreren Bezirken in Kärnten

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.