Auf Kärntens Straßen
Erstmals seit fünf Jahren kein Motorradtoter

Foto: MeinBezirk.at/Symbolbild

Eigenverschulden, überhöhte Geschwindigkeit und fehlende Fahrpraxis zählten auf Kärntens Straßen zu den häufigsten Ursachen für tödliche Motorradunfälle. Laut ÖAMTC-Statistik gab es heuer erstmals seit fünf Jahren keinen tödlichen Motorradunfall in Kärnten zu verzeichnen.

KÄRNTEN. Immer wieder ereigneten sich in den letzten Jahren auch auf Kärntens Straßen tödliche Motorradunfälle. „In Kärnten gab es dieses Jahr zum Glück noch keinen getöteten Motorradfahrer“, so David Nosé, Verkehrstechniker beim ÖAMTC. In den Jahren 2021 und 2020 sah die Situation anders aus, da waren es pro Jahr sieben Motorradfahrer, die bei Unfällen auf Kärntens Straßen ums Leben kamen. 2019 waren es vier getötete Motorradfahrer, 2018 gab es neun Tote und 2017 gab es sechs tödliche Motorradunfälle. „Von einer Verringerung der Zahlen kann aber trotzdem nicht gesprochen werden, sie springen eher hin und her“, so Nosé. Generell besteht ein schmaler Grad, ob der Motorradfahrer den Unfall überlebt oder nicht. Nosé sieht die Schuld sehr häufig bei den Motorradfahrern selbst. Überhöhte Geschwindigkeit und Unachtsamkeit zählen zu den häufigsten Unfallursachen. „Es ist ganz wichtig, dass sich die Motorradfahrer bewusst sind, dass sie keine Knautschzone haben wie in einem Pkw und dass der Unfall dann auch fatal enden kann“, gibt Nosé zu bedenken. „Es besteht ein großes Gefahrenpotential, auch wenn es noch so schön ist, mit dem Motorrad zu fahren“.

Verantwortung liegt auch bei Pkw- und Lkw-Lenkern

Nosé mahnt aber auch die Pkw- und Lkw-Lenker zur Vorsicht, denn auch im Spätsommer und im Herbst sind noch sehr viele Biker unterwegs. Beim Abbiegen werden Motorradfahrer sehr oft übersehen. Aus diesem Grund erinnert Nosé, dass besser zweimal statt einmal geschaut werden sollte, bevor abgebogen wird.

Wiedereinsteiger besonders gefährdet

Doch mittlerweile steht auch fest, dass sehr viele wiedereinsteigende Motorradfahrer zu Schaden kommen. „Gerade in den letzten Jahren wurde beobachtet, dass die Gruppe der 55- bis 59-Jährigen überproportional häufig verunglückt“, schildert Nosé. Ein Problem dabei ist sicherlich in der jahrelangen fehlenden Fahrpraxis zu verorten. „Hier muss das Bewusstsein geschärft werden, beispielsweise in der Form, dass Fahrtrainings gemacht werden. Der ÖAMTC bietet solche Trainings an“, gibt der Verkehrstechniker zu bedenken. In einem geschützten Umfeld kann dann trainiert werden. Als besonders risikoreich stuft Nosé auch das sogenannte „Gruppenfahren“ ein. „Jede Kette hat ein schwaches Glied, wenn das Tempo der Gruppe zu schnell ist, dann wird versucht das Tempo zu halten und so kann es zu Unfällen kommen“, mahnt Nosé.

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