Frauenreferentinnen-Konferenz
Abgestimmte Gleichstellungspolitik gefordert

Im Kärntner Fokus standen die finanzielle Absicherung der Frauen- und Mädchenberatungsstellen sowie ein nachhaltiger gleichstellungspolitischer Aktionsrahmen. | Foto: Pixabay
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Bei der heute online abgehaltenen Konferenz brachten die Frauenreferentinnen der Bundesländer – für Kärnten Landesrätin Sara Schaar und Landesfrauenbeauftragte Martina Gabriel – insgesamt 13 Anträge zum Thema Gleichstellungspolitik zur Diskussion. Im Fokus stehen die finanzielle Absicherung der Beratungsstellen sowie ein nachhaltiger gleichstellungspolitischer Aktionsrahmen.

KÄRNTEN. Das Land Kärnten war heute, Freitag, Gastgeber der Landesfrauenreferentinnen-Konferenz, die per Videokonferenz abgehalten wurde. Die Landesfrauenreferentinnen haben 13 Anträge zur Diskussion gestellt, alle Anträge konnten schlussendlich auch einstimmig beschlossen werden und an die zuständige Bundesministerin Susanne Raab weitergeleitet werden. Im Kärntner Fokus standen dabei die finanzielle Absicherung der Frauen- und Mädchenberatungsstellen sowie ein nachhaltiger gleichstellungspolitischer Aktionsrahmen in enger Zusammenarbeit von Bund und Ländern.

Faire Bezahlung von weiblich dominierten Berufen

„Nur klatschen ist zu wenig, der symbolischen Wertschätzung müssen Taten folgen“, betonten Frauenreferentin Landesrätin Sara Schaar und Landesfrauenbeauftragte Martina Gabriel in Hinblick auf die Aufmerksamkeit, die systemrelevanten Berufsgruppen während der Corona-Pandemie zuteilwurden. „Um eine tatsächliche ökonomische Gleichstellung von Frauen und Männern erreichen zu können, müssen weiblich dominierte Berufe endlich fair bezahlt werden. Ein Großteil der systemrelevanten Berufe, auf die wir gerade jetzt so angewiesen sind, weisen einen hohen Frauenanteil auf. Es braucht Transparenz und daher wäre aus unserer Sicht in weiterer Folge ein Lohntransparenz – beziehungsweise ein Equal-Pay-Gesetz – anzudenken, das Unternehmen und staatliche Einrichtungen zur tatsächlichen Umsetzung gleicher Bezahlung verpflichtet und gegebenenfalls Nichteinhaltung sanktioniert“, so Schaar weiter.

Beitrag zu gesunder Work-Life-Balance

„Wir fordern die Bundesregierung zudem auf, neue Arbeitszeitmodelle zu forcieren. Eine Reduktion der Normalarbeitszeit bei fairer Bezahlung für alle, würde Frauen entlasten und zu einer ausgewogeneren, gesunden Work-Life-Balance beitragen. Der Ausbau des öffentlichen Kinderbetreuungsangebotes muss aktiv vorangetrieben werden“, bekräftigte Schaar. Für die Berechnung der Pensionshöhe solle in Zukunft die volle Anrechnung der Kindererziehungszeiten herangezogen werden.

Frauen- und Mädchenberatungen sicherstellen

Einen weiteren zentralen Punkt bildete die Diskussion um die finanzielle Absicherung der Frauen- und Mädchenberatungsstellen. „Der Bedarf an Beratungsleistungen für Frauen und Mädchen steigt nicht zuletzt aufgrund der Auswirkungen der Corona-Krise massiv. Die aktuellen finanziellen Anpassungen beinhalten auch einen Teil aus der Rücknahme der Sparmaßnahmen der letzten Jahre, damit können oft nicht einmal Indexanpassungen bei den Gehältern abgedeckt werden, und das mindert wiederum Beratungsstunden. Vor allem in einer Ausnahmesituation wie jetzt, können wir nur erneut an den Bund appellieren, von Einsparungen zulasten der Bevölkerung abzusehen und im Sinne des Regierungsprogrammes substanziell im Bereich Frauen- und Familienberatung sowie Gewaltschutz aufzustocken“, so Frauenreferentin Schaar.

Sicherung der Alterspension von Frauen

Eine weitere Forderung der Bundesländer war ein Maßnahmenmodell zu entwickeln, welches zu einer gerechten, existenzsichernden Alterspension von Frauen beiträgt. „Ein Modell, wie jenes des derzeitigen Pensionssplittings, führt dazu, dass die tatsächlichen Pflichten des Staates, der Versicherungsleistungen inkassiert hat, ins ,Private‘ verlagert werden“, betonte Schaar.

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