Köfer: "Dreierkoalition hat kein einziges Versprechen gehalten"

Landesrat Gerhard Köfer lässt kein gutes Haar an der Dreierkoalition in Kärnten und hat bei der Wahl viel vor
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  • hochgeladen von Gerd Leitner

KÄRNTEN (gel). Während Landeschef Peter Kaiser dem Wahlkampf eine Absage erteilt und dieses Jahr einiges voranbringen will, befindet sich Landesrat Gerhard Köfer (Team Kärnten) im Dauerwahlkampf. Das begründet er so: "Wahlkampf beginnt am ersten Tag nach der Wahl – ich bin von Anfang an mit Begeisterung bei der Arbeit." Keinesfalls will er diese ein Jahr vor der Wahl entdecken und sich dann "theaterhaft anders geben". Nachsatz: "Diese Kritik trifft auf alle Parteien zu."
Insgesamt spart er nicht mit Kritik an der Dreierkoalition in Kärnten. "Sie haben kein einziges Wahlversprechen eingelöst", meint Köfer. Nach wie vor mache Kärnten jedes Jahr mehr als 100 Millionen Euro neue Schulden – "ohne die Kosten für die Heta." "Gleichzeitig sind die Mieten und die Arbeitslosigkeit gestiegen", so Köfer. Und: "Die Anzahl an Green Jobs liegt nahezu bei null."

Kärntens Moral-Gewissen
Köfer nimmt sich vor, weiterhin die Kontrolle im Land auszuüben. "Wir wollen das moralische Gewissen in Kärnten bleiben", kündigt er an. Damit will er auch Wähler auf seine Seite ziehen. "Wir werden Lösungsansätze für die Probleme des Landes öffentlich machen", so der Landesrat. "Wir werden das aber machen, ohne die Koalition mit Ideen zu füttern, die sie als ihre verkaufen."
Dass er Kärntner von seiner Arbeit überzeugen kann, ist er sich sicher. Zwar steht er kritisch zu den regelmäßig veröffentlichten Umfragen, er nimmt sich aber einiges für die Landtagswahl vor. "Wir wollen die ÖVP und die Grünen überholen", zeigt er sich für das Team Kärnten optimistisch. Über 20 Prozent haben bei der Wahl zum Bundespräsidenten für Irmgard Griss gestimmt. "Wir sprechen viele von ihnen an", so Köfer überzeugt.
Sicher ist er sich indes, dass die Koalition von den Wählern abgestraft wird. "Man gaukelt Frieden und wirtschaftliche Stabilität vor", kritisiert er und sei gespannt, ob die Bevölkerung dies wolle. In der Koalition ortet er "Abtauschgeschäfte und Freunderlwirtschaft bei Postenbesetzungen". Köfer: "Die SPÖ spielt ihre Macht demonstrativ aus; man kennt keine Grenzen mehr."
Von seinen eigenen Leistungen ist Köfer überzeugt. "Ich habe in meiner Amtszeit als Bürgermeister von Spittal gezeigt, dass es besser geht", ist er sich sicher. Dies will er nach der Wahl in ganz Kärnten einbringen.

"BHs zusammenlegen"
Vor allem sieht Köfer Einsparungspotenzial im Land: "In Verwaltung, Gesundheit und Sozialvereinen", ist auch seine Meinung. Keinesfalls aber will er "Leute vor die Türe setzen". "Ich denke an einen zivilisierten Abbau von Personal über natürliche Abgänge. Die Bezirkshauptmannschaften will er nicht abschaffen, aber er denkt an eine Zusammenlegung. "Drei BHs im Land – für Ober-, Mittel- und Unterkärnten", formuliert er einen Vorschlag.
Ähnliche Überlegungen hegt Köfer für die Krankenhäuser der Kabeg. "Ich spreche nicht von Schließung eines Krankenhauses", stellt er klar. "Es gibt eine zuständige Referentin und sie wird sich über die Zusammenlegung von Verwaltungseinheiten Gedanken machen müssen", fordert er auf. Bei Ärzten und Pflegern will Köfer nicht den Sparstift ansetzen.

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