Kärnten
Strahlenbelastung von heimischen Pilzen analysiert

Kärnten erstellte die erste digitale Pilz-Landkarte Österreichs, die anzeigt, in welchen Gebieten die Strahlenbelastung von Pilzen besonders hoch ist. | Foto: unsplash/Andrew Ridley
  • Kärnten erstellte die erste digitale Pilz-Landkarte Österreichs, die anzeigt, in welchen Gebieten die Strahlenbelastung von Pilzen besonders hoch ist.
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  • hochgeladen von Kathrin Hehn

Auch 33 Jahre nach dem Atomunfall in Tschernobyl gibt es laufend Anfragen bezüglich der Strahlenbelastun von heimischen Pilzen. Experten können aber beruhigen.

KÄRNTEN. Letztes Jahr wurde in Kärnten ein im Sinne des Notfallschutzes ein hochmodernes Testgerät für atomare Strahlung angeschafft. Dieses wurde nun ausgiebig an Pilzen getestet. "Es handelt sich um einen Geräte-Testlauf, von dem die gesamte Kärntner Bevölkerung profitiert", freut sich Gesundheitsreferentin Beate Prettner.

Cäsium 137-Grenzwerte teils überschritten

Im Laufe dieses Jahres wurden 196 Proben von 33 verschiedenen Pilzarten, wie Eierschwammerln, Maronenröhrlinge, Parasole und Steinpilze, gemessen. Bei knapp zehn Prozent der Proben wurde der Grenzwert von 600 Becquerel (Bq) für Cäsium 137 überschritten, erklärt Gunther Vogl vom Institut für Lebensmittelsicherheit, Veterinärmedizin und Umwelt.
"Der höchste in Kärnten gemessene Wert bei den häufiger verzehrten Eierschwammerln lag bei unserer Testreihe bei 1.755 Becquerel pro Kilogramm, der Grenzwert wurde also um das Dreifache überschritten", so Vogl.

Keine akute Gefährung

Trotz Überschreitung des Grenzwertes stellt die Strahlendosis in Pilzen jedoch keine akute Gefährdung dar. Denn eine Dosisabschätzung hat gezeigt, dass der jährliche Grenzwert erst nach circa 178 Portionen erreicht werden würde. Man müsste also etwa 45 Kilogramm Pilze essen.

Digitale Pilz-Landkarte

Anhand der Pilzproben wurde zudem eine digitale Landkarte erstellt, die zeigt wo die Strahlenbelastung von Pilzen besonders hoch, wie im Bereich der Koralpe, oder eher gering ist. Die Karte soll laufend aktualisiert und erweitert werden.
Dafür werden vor allem aus den Bezirken Spittal und Villach Land noch Proben benötigt. Wer Interesse hat, sich an der Pilz-Landkarte zu beteiligen und Proben beizusteuern, findet auf der Homepage des Landes alle notwendigen Details.
Neben der Erstellung der Pilz-Landkarte, konnte vor allem das technische Equipment für Notfälle getestet werden, erklärt der Kärntner Strahlenschutzbeauftragte Rudolf Weissitsch, da im Notfall keine Zeit sei, sich damit auseinanderzusetzen oder Leute einzuschulen.

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