Schuldnerberatung Kärnten:
"Erstberatungen um 40 Prozent gestiegen"

Um rund 40 Prozent sind die Erstberatungen bei der Schuldnerberatung Kärnten gestiegen. Die Experten setzen nun vermehrt auf präventive Beratungen. | Foto: stock.adobe.com/Wasan
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  • Um rund 40 Prozent sind die Erstberatungen bei der Schuldnerberatung Kärnten gestiegen. Die Experten setzen nun vermehrt auf präventive Beratungen.
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Die Schuldnerberatung Kärnten setzt vermehrt auf präventive Maßnahmen, um die Ver- und Überschuldung zu verhindern.

KÄRNTEN. In den vergangenen Monaten ist die Nachfrage nach Erstberatungen bei der Schuldnerberatung Kärnten um 40 Prozent gestiegen. Walter Schmied von der Schuldnerberatung Kärnten: "Wir merken, dass es für viele Menschen eng wird. Früher hieß es, das Wohnen kostet rund 30 Prozent des Einkommens. Mittlerweile sind es aber schon 50 Prozent. Auch Menschen in der sogenannten Mittelschicht schnaufen schon." Dies zeigt deutlich, dass immer mehr Menschen mit finanziellen Problemen konfrontiert sind und Hilfe brauchen. Besonders alarmierend ist dabei die Tatsache, dass jeder fünfte verschuldete Kärntner unter 30 Jahre alt ist. Diese jungen Menschen stehen oft am Anfang ihres Berufslebens und haben noch nicht genügend Erfahrung im Umgang mit Geld.

Finanzworkshops & Budgetberatung

Ein wichtiger Bestandteil der Präventionsarbeit sind Finanzworkshops, in denen die Teilnehmer grundlegende finanzielle Fähigkeiten wie Budgetplanung, Sparen und den Umgang mit Schulden erlernen. In Kooperation mit öffentlichen Einrichtungen wie Caritas, Diakonie und Volkshilfe werden Langzeitarbeitslose, Jugendliche ohne Lehrstelle oder Menschen mit Migrationshintergrund angesprochen. "Im Rahmen der präventiven Budgetberatung erstellen wir für Menschen, deren Lebenssituation sich aufgrund von Arbeitslosigkeit beispielsweise verändert, einen maßgeschneiderten Plan zur Optimierung der (neuen) finanziellen Situation", so der Leiter Finanzbildung/Prävention.

Walter Schmied, Leiter Finanzbildung/Prävention | Foto: sbktn

Finanzführerschein in Schulen

Die durchschnittlichen Schulden der Klienten (unter 30 Jahre) betragen rund 22.000 Euro. Diese hohe Summe verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation und die Notwendigkeit einer professionellen, präventiven Beratung. Walter Schmied von der Schuldnerberatung: "Um Jugendlichen den Umgang mit Geld beizubringen und vor Schuldenfallen zu schützen, bietet wir den ,Finanzführerschein‘ in Polytechnischen Schulen und Fachberufsschulen an. Durch praktische Übungen und Fallbeispiele werden sie dazu ermutigt, bewusste Entscheidungen im Umgang mit ihrem Geld zu treffen."

Um rund 40 Prozent sind die Erstberatungen bei der Schuldnerberatung Kärnten gestiegen. Die Experten setzen nun vermehrt auf präventive Beratungen. | Foto: stock.adobe.com/Wasan
Walter Schmied, Leiter Finanzbildung/Prävention | Foto: sbktn

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