Weniger Friseurlehrlinge
Nur 75 von 740 Kärntner Betrieben bilden aus

Karin Wagner, Landesinnungsmeisterin der Kärntner Friseure, spricht über die Gründe, warum immer weniger Unternehmen Lehrlinge ausbilden. | Foto: stock.adobe.com/Monkey Business, WK/Caroline Knauder
  • Karin Wagner, Landesinnungsmeisterin der Kärntner Friseure, spricht über die Gründe, warum immer weniger Unternehmen Lehrlinge ausbilden.
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Es mangelt nicht an Interessenten, aber die Rahmenbedingungen für die Lehrlingsausbildung wurden verschärft.

KÄRNTEN. Rund 740 Friseurbetriebe gibt es in Kärnten, nur 75 davon bilden Lehrlinge aus. Niedrig ist auch die Zahl der Lehrlinge: Wollten 2012 noch 364 junge Kärntner den Beruf ergreifen, so sind es 2022 nur noch 154 gewesen. Mangelndes Interesse seitens der Jugendlichen soll aber an der geringen Anzahl der Friseurlehrlinge nicht schuld sein, betont Landesinnungsmeisterin Karin Wagner: "Vielmehr sind die Rahmenbedingungen für die Ausbildungsbetriebe in den vergangenen Jahren verschärft worden. Da geht es um Themen wie das neue Arbeitszeitgesetz, laut dem ein Lehrling unter anderem samstags nur bis 13 Uhr im Salon arbeiten darf. Es sind viele solcher Kleinigkeiten, die in Summe für die Unternehmerinnen und Unternehmer einfach nicht umsetzbar sind. Dann entscheiden sich viele eben dagegen, Lehrlinge auszubilden."

Mädchen in die Technik

Nicht ganz unschuldig an dem Mangel dürfte aber auch sein, dass seit Jahren Jugendliche ins Studium und vorwiegend Mädchen in technische Berufe "weggelobt" werden. "Zum Glück ist mittlerweile eine Trendwende zu spüren, die Menschen erkennen wieder den Wert des Handwerks. Jeder junge Mensch muss das Richtige für sich finden, seine Talente richtig einsetzen", so Wagner, die seit 28 Jahren selbstständig ist, 13 Jahre lang bis zu zehn Mitarbeiter beschäftigt und Lehrlinge ausgebildet hat.

Teuerung kaum spürbar

Auf die Frage, ob sich die aktuellen Teuerungen an den Kundenzahlen bemerkbar machen, sagt die Landesinnungsmeisterin: "Ein Friseurbesuch ist eine Gelegenheit, um vom Alltag abzuschalten, sich verwöhnen zu lassen und andere Gespräche zu führen – das gönnen sich die Kärntner nach wie vor gerne. Und auch die Unternehmerinnen und Unternehmer, die ich in meiner kurzen Amtsperiode besucht habe, sprühen vor Ideen, sind lösungsorientiert und passen sich den Bedingungen an."

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