LKH Kirchdorf
Einst ein Bürgerspital für "hilflose Krüppel und Kranke"
KIRCHDORF. Nach Auflösung der Bruderschaft durch Kaiser Josef II im Jahre 1783 erhielt das Kirchdorfer Bürgerspital im Jahr 1791 die Hälfte des Bruderschaftsvermögens für den Um- und Ausbau in ein Bürgerversorgungsheim.
1887 hinterließ der Sensenfabrikant Simon Redtenbacher eine Stiftung von 10.000 Gulden zur Errichtung eines Krankenhauses. Durch Zinsen und Zuwendungen der Sparkasse Kirchdorf konnte 1900 der Grundstein für den Neubau auf dem heutigen Krankenhausgelände gelegt werden. 1902 wurde es eröffnet. Am 20. September 1902 wurde der erste Patient in das Gemeindespital Kirchdorf/Krems aufgenommen. Im Jahr 1926 wurde dann der dreigeschossige Zubau mit OP, Röntgen und Labor eröffnet. Nachdem in den Krankenzimmern Fließwasser und Zentralheizung vorhanden waren, gehörte es zu den modernsten Einrichtungen.
Von 1902 bis 1963 versorgten nur geistliche Schwestern - die Marienschwestern vom Karmel - die Patienten. Erst danach wurden weltliche Krankenschwestern aufgenommen. 1949 kam die interne Abteilung dazu, 1959 die Gynäkologie. 1966 wurden Chirurgie, Gynäkologie, OP, Kreißzimmer, Säuglingsstation, Refektorium, Klausur, Hauskapelle, Wäscherei und Näherei im fünfgeschossigen Neubau eröffnet.
1971-76 wurde dem Neubau ein 6. Stock sowie ein Sternbau angeschlossen. Röntgen und Pädiatrie wurden geschaffen.
1978: Unfallchirurgie und Anästhesie werden eröffnet.
1980: Unfallambulanz, Unfallröntgen, Wundversorgung, Schockraum, Gipsraum, OP’s und Zentralsterilisatioin, Intensivabteilung und Blutbank entstehen.
1984: Übernahme des Krankenhauses durch das Land Oberösterreich.
1985: Eröffnung der orthopädischen Abteilung.
1991: Der letzte Zubau wird eröffnet (Interne Abteilung). CT wird angekauft, septischer OP wird in Betrieb genommen. Im Oktober 1991 wird eine allgemeine Krankenpflegeschule dem Krankenhaus angeschlossen.
1992: 90-Jahr-Feier des Krankenhauses und Eröffnung der neuen Räume der Krankenpflegeschule.
1992-97: Umbau im Altbau. (Tagesklinik, Ambulanzbereich)
1998: Die geistlichen Schwestern beenden ihren Dienst im Krankenhaus Kirchdorf. Umbau der Küche (Umstellung vom Schöpf- auf Tablettsystem.)
1999 : Installation eines Spiralcomputertomographen
2000: Installierung des PACS (Umstellung von herkömmlichen Röntgenbildern auf das digitale Röntgenbild.)
2001: Neubau der Energiezentrale, Umbau der Orthopädie, Umbau der Portierloge.
2003: Fertigstellung Nord-Trakt-Sanierung
2005: Fertigstellung Renovierung der gesamten Fassade des Mittel- und Südtracktes mit einer Alu-Fassade samt Wärmedämmung.
2006: Projektstart "Umstetzungsmaßnahmen Masterplan" - Gesamtrenovierung LKH Kirchdorf
2010: Eröffnung Intensivstation neu
2011: Eröffnung neuer OP
Mehr über die Entwicklungen in den vergangenen Jahren: https://www.gespag.at/ki.html
Ein Fund aus der Gründungszeit
2002 wurde in der Unfallambulanz des LKH Kirchdorf umgebaut. Bei den Arbeiten musste ein Steinblock mit der Jahreszahl 1900 freigelegt werden. Die Arbeiter trauten ihren Augen nicht, als sie darin einen Kupferbehälter fanden. Zum Vorschein kamen Dokumente mit Dankesworten an den Kaiser, Informationen zur Grundsteinlegung, Zeitungen und Münzen. Besonderes Interesse erweckte aber eine beigelegte Stiftungsurkunde vom 18. August 1900. Darin stand, dass Simon Redtenbacher, ein Kirchdorfer Fabrikant, mit einer Spende von 10.000 Gulden den Bau des Krankenhauses ermöglichte. Der Inhalt wurde von einem Experten begutachtet und zusammen mit Relikten aus unserer Zeit wieder in die Kassette gegeben und verschlossen.
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