Demenzerkrankung

Geistig fit bleiben - Selbständig und Aktiv (SelbA)

Es ist der am häufigsten geäußerte Wunsch der Menschen: gesund alt werden. Experten aus dem Bezirk Kirchdorf berichten, was man selber tun kann, um auch im Alter selbständig, aktiv und geistig fit zu bleiben.  

KIRCHDORF. NUßBACH. "Aufgrund der demographischen Entwicklung der Bevölkerung nimmt die Anzahl der Menschen mit Demenzerkrankungen kontinuierlich zu," berichtet der Kirchdorfer Neurologe Dr. Christian Lehner. "Jedoch lässt sich in bestimmten Populationen, vor allem in wohlhabenden Ländern, auch eine Stagnation feststellen. Das ist auf die besseren Lebensbedingungen und Vorsorgemaßnahmen zurückzuführen." Da stellt sich natürlich gleich die Frage: Was kann man selber tun, um geistig fit zu bleiben? "Ein aktives geistiges und soziales Leben ist ganz wichtig," beantwortet Dr. Lehner die Frage nach den Möglichkeiten, selber aktiv etwas beizutragen. "Man soll am gesellschaftlichen Alltag lebhaft teilnehmen und sich regelmäßig körperlich bewegen. Auch ausreichender, regelmäßiger Schlaf schützt unsere Gehirnzellen. Weiters ist gesunde Ernährung von Vorteil: Es sollte auf gute, biologisch hochwertige Ernährung geachtet werden. Diese sollte pestizidfrei sein - also Obst und Gemüse gut waschen. Mediterrane Kost mit häufigem Fischkonsum wegen der Omega-3-Fettsäuren ist zu empfehlen. Risikofaktoren wie arterieller Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht und erhöhte Blutfettwerte sollten regelmäßig kontrolliert und behandelt werden. Auf Nikotin und übermäßigen Alkoholkonsum muss verzichtet werden," sagt Dr. Lehner.

Hörgeräteversorgung ist empfehlenswert
"Menschen mit Hörstörungen neigen eher dazu, Gedächtnisleistung abzubauen, da sie sich häufiger zurückziehen und an Gesprächen nicht mehr ausreichend aktiv teilnehmen können. Eine optimale Hörgeräte Versorgung ist daher empfehlenswert," so Dr. Lehner. 

Ansprechpartner bei nachlassender Gedächtnisleistung
Der Weg zur ärztlichen Abklärung ist dann zu empfehlen, wenn man einerseits selber bemerkt, dass die Gedächtnisleistung, insbesondere das Kurzzeitgedächtnis, nachlässt, oder wenn man andererseits von Familienangehörigen und Freunden darauf angesprochen wird. "Vor allem aber auch dann, wenn eine dementielle Erkrankung familiär gehäuft vorkommt," sagt Dr. Lehner. Neben den Allgemeinmedizinern sind auch die neurologischen und psychiatrischen Fachärzte Ansprechpartner. Infos gibt es bei www.demenz-ooe.at 

SelbA Treffen im Bezirk

Seit über 20 Jahren wird das Trainingsprogramm SelbA vom Katholischen Bildungswerk OÖ erfolgreich in mittlerweile 165 Gemeinden Oberösterreichs angeboten. SelbA steht für: Selbständig und Aktiv. Es beruht auf ein Drei-Säulen-Konzept: Gehirntraining - Bewegungstraining - Kompetenztraining. Auch bei uns im Bezirk gibt es die Möglichkeit, ein SelbA-Treffen zu besuchen, zum Beispiel in Roßleithen, Hinterstoder, Klaus, Micheldorf, Kirchdorf, Nußbach, Pettenbach, Wartberg und Ried/Traunkreis. 

Körper und Geist trainieren - mit viel Spaß
Seit 2014 trainieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der SelbA Gruppe in Nußbach Körper, Geist und Seele - "und das mit viel Spaß," berichtet SelbA Trainerin Monika Langeder. "Jedes Treffen im Pfarrheim Nußbach dauert zwei Stunden und ist abwechslungsreich aufgebaut. Immer im Fokus: die geistige und körperliche Beweglichkeit. Zum Aufwärmen gibt es Übungen für das Gedächtnis, um der Vergesslichkeit den Kampf anzusagen. Danach folgt ein Kurzreferat der Trainerin mit Informationen, die für alle spannend sind. Die Themen reichen von Ernährung im Alter über die Rolle des sozialen Umfeldes bis hin zu Infos, wie unser Lang- und Kurzzeitgedächtnis funktionieren. Bei einer Pause mit Tee und Kuchen ist Zeit für Gedankenaustausch, bevor es mit Bewegung weitergeht. Dazu gehören Gymnastikübungen gegen Osteoporose, einfache Tänze oder Koordinationsübungen," so Langeder. Kurz vor Ende des Treffens werden Arbeitsblätter verteilt, die zu Hause bearbeitet werden können. "Nach einer lustigen Abschlussrunde verabschieden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stets gut gelaunt und mit Vorfreude auf das nächste Treffen."

"Am Ende verabschieden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stets gut gelaunt und mit großer Vorfreude auf das nächste Treffen," berichtet SelbA-Trainerin Monika Langeder.

Ein Einstieg ist jederzeit möglich
Zu den Treffen sind alle ab etwa 60 Jahren willkommen, die sich körperlich und geistig fit halten möchten. Es braucht keine Vorkenntnisse, um in entspannter Atmosphäre alle zwei Wochen mit fröhlichen Spielen und interessanten Übungen die Koordinationsfähigkeit und das Gedächtnis in Schuss zu halten. Weitere Infos zu den SelbA Treffen und über Angebote der SelbA Akademie gibt es bei www.selba-ooe.at