Trendsport Wandern
Mit dem richtigen Schuhwerk gibtʼs keine blutigen Füße

Primar Vinzenz Auersperg, Leiter der Abteilung für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf Steyr. | Foto: OÖG
  • Primar Vinzenz Auersperg, Leiter der Abteilung für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf Steyr.
  • Foto: OÖG
  • hochgeladen von Martina Weymayer

Herrliche Ruhe, kühle Bergluft und traumhafte Aussichten locken viele Oberösterreicher gerade jetzt im Spätsommer in die Berge. Damit die Tour zum Genuss wird, verrät ein Experte, worauf es beim Wanderschuhkauf ankommt.

KIRCHDORF, STEYR. Die Bewegung beim Wandern stärkt das Herz-Kreislauf-System und ist gut für Stützapparat und Gefäße. Unterschiedliche Untergründe trainieren Motorik und Gleichgewicht, die frische Bergluft bringt das Immunsystem und damit auch die Psyche in Schwung. Damit die Freude am Wandern aber nicht gleich wieder verloren geht, braucht es neben atmungsaktiver Kleidung, einer guten Routenplanung, die der eigenen Fitness entspricht, und regelmäßiger, ausreichender Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr während der Tour noch etwas Wesentliches: perfekt sitzende Wanderschuhe.

„Nicht jeder Schuh passt zu jedem Fuß und umgekehrt“, weiß Primar Vinzenz Auersperg, Leiter der Abteilung für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf Steyr. „Um die passenden Schuhe zu finden, braucht es daher vor allem Zeit. Wer im Geschäft eine Weile mit den Wanderschuhen herumläuft, sieht und spürt bereits, ob sie richtig sitzen.“

Den passenden Wanderschuh finden

Auch mit dem Gelände müssen gute Schuhe zusammenpassen. Einen Allrounder für Stadt, Land und Berg gibt es nämlich leider nicht, enttäuscht der Experte alle, die es gerne einfach haben. Umso wichtiger ist, dass schon vor dem Kauf klar ist, für welchen Untergrund das Schuhwerk geeignet sein muss. Auch für den richtigen Sitz hat der Mediziner einen guten Tipp: „Besonders wichtig ist, dass der Schuh am Mittelfuß gut sitzt und gleichzeitig den Zehen reichlich Spielraum gewährt. Vor allem knöchelhohe Modelle bieten im unwegsamen Gelände Halt.“ Um die Schuhlänge herauszufinden, können sich interessierte Wanderer vorab auf die Einlegesohle des Schuhs stellen – natürlich in Absprache mit dem Verkaufspersonal. „Bei einem gut sitzenden Schuh sollte die Ferse, ohne überzustehen, in der Sohle liegen. Dabei sollen die Zehen vorne rund einen Zentimeter Platz haben“, erklärt Auersperg.

Die richtige Tageszeit für den Schuhkauf

Weil Füße im Laufe des Tages leicht anschwellen, sodass die eigentliche Größe dann oft nicht mehr passt, sollten Schuhe immer eher am Nachmittag gekauft werden. Prinzipiell sollten alle Wanderer daran denken, dass es Schuhmodelle für Frauen und Männer gibt, der Mediziner rät ab, zu vermeintlich bequemeren Herrenschuhen zu greifen, denn die weibliche Anatomie unterscheidet sich von der männlichen: „Der weibliche Fuß ist in der Regel schlanker, aber es können das Fußgewölbe oder andere Veränderungen notwendig machen, dass man zum Schuh des anderen Geschlechts greifen muss. Manchmal ist es nur mit orthopädischen Maßeinlagen möglich, einen bequemen Tragekomfort zu erreichen.“

Wer Vorverletzungen und chronische Probleme oder Fußfehlstellungen hat, sollte das beim Kauf genauso berücksichtigen wie eventuell benötigte orthopädische Einlagen oder spezifische Wandersocken. „Ganz wichtig ist es, die orthopädischen Maßeinlagen schon bei der Auswahl beziehungsweise bei der Anschaffung des Schuhwerks dabei zu haben“, rät der Orthopäde.

Eingewöhnungsphase für Füße und Schuhe

Wurde der passende Schuh gefunden, sollte damit trotzdem nicht sofort der nächste Berg bestiegen werden. Vor der ersten Wandertour gilt es, Schuhe und Füße aneinander zu gewöhnen, sprich: die Schuhe einzulaufen. Geht es dann endlich los, sollten diese nur so fest geschnürt werden, dass der Fuß stabil darin steht. Ein allzu straffes Zuziehen der Bänder kann nämlich mit der Zeit ein lästiges oder schmerzhaftes Brennen verursachen. „Sohlen- oder Ballenbrennen sind Zeichen einer Durchblutungsstörung, die durch zu fest geschnürte Schuhe ausgelöst werden kann“, warnt der Experte.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Kirchdorf auf MeinBezirk.at/Kirchdorf

Neuigkeiten aus Kirchdorf als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Kirchdorf auf Facebook: MeinBezirk.at/Kirchdorf - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Kirchdorf und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.