Training für Schwangere

Primar Vinzenz Auersperg (rechts), Leiter der Orthopädie am LKH Kirchdorf, und Oberarzt Manfred Stock.
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  • Primar Vinzenz Auersperg (rechts), Leiter der Orthopädie am LKH Kirchdorf, und Oberarzt Manfred Stock.
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KIRCHDORF (wey). Rund 600.000 Österreicher leiden unter chronischen Schmerzen. Alleine 60 Prozent von ihnen klagen über unspezifische Kreuzschmerzen. In den meisten Fällen hängt die Ursache mit Lebensstil, Alter, psychischen Belastungen oder körperlichen Fehlhaltungen zusammen.
Auch die Schwangerschaft stellt eine außergewöhnliche Belastung für den Körper, vor allem im Kreuzbereich dar, die sich mit Schmerzen äußern können. Mit einem Bewegungskonzept kann man hier entgegenwirken.

Vielfältige Veränderungen
Während der Schwangerschaft kommt es durch hormonelle und anatomische Veränderungen von Mutter und Kind zu vielfältigen Veränderungen am Stütz- und Bewegungsapparat – häufig verbunden mit Schmerzen im Kreuz- und Beckenbereich, Nervenschmerzen oder Sehnenscheidenentzündungen an den Händen. Die meisten Beschwerden bilden sich jedoch nach der Schwangerschaft vollständig zurück.

Regelmäßige Bewegung
70 bis 80 Prozent aller werdenden Mütter leiden während der Schwangerschaft unter Rückenschmerzen. Wesentliche Faktoren dafür sind die Verlagerung des Körperschwerpunkts nach vorne und die dadurch bedingte Zunahme der Wirbelsäulenkrümmung im Lendenbereich und die Abnahme der Bänderfestigkeit. Dadurch nimmt die Belastung der Bauchmuskulatur und der Bandstrukturen im Beckenbereich zu – Schmerzen sind die Folge. Vorbeugen können Schwangere mit sportlicher Aktivität, denn Fitness und ein guter Trainingszustand vor der Schwangerschaft sowie die Fortsetzung eines Übungsprogramms (angepasst an Mutter und Fetus): „Frauen sollten auch während der Schwangerschaft regelmäßig Bewegung machen und im vernünftigen Ausmaß trainieren. Erfahrungsgemäß sind die Schwangerschafts- und Geburtsverläufe einfacher und komplikationsärmer, wenn die werdenden Mütter fit sind“, erklärt Oberarzt Manfred Stock, Facharzt an der Abteilung für Orthopädie und orthopädische Chirurgie am LKH Kirchdorf. „Das Übungsprogramm während der Schwangerschaft muss jedoch die Ausgangs-Fitness vor der Schwangerschaft berücksichtigen und sollte in Absprache mit dem behandelnden Gynäkologen erfolgen.“

Nicht aufs Trampolin!
Empfohlen wird ein regelmäßiges Training, mindestens dreimal pro Woche. "Bedenken Sie die Verletzungsgefahr (insbesondere des Bauchraumes) und vermeiden Sie Sportarten, bei denen der Gleichgewichtsverlust von Mutter und Kind gefährdet werden, zum Beispiel Trampolinspringen", sagt Oberarzt Manfred Stock. Nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel sollte man außerdem Übungen in Rückenlage oder im Stehen vermeiden, da in diesen Stellungen die Pumpfunktion des Herzens abnimmt.
Besser sind Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren, bei denen das Körpergewicht nicht getragen werden muss.
Stock: "Passen Sie die Trainingsintensität Ihrer individuellen Leistungsfähigkeit an. Berücksichtigen Sie, dass die Sauerstoffreserven während der Schwangerschaft abnehmen." Ebenso gilt es, die Ernährung an das Übungsprogramm anzupassen. Überhitzung beugt man durch entsprechende Kleidung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und durch die Anpassung der allgemeinen Trainingsbedingungen (Temperatur) vor. Nach der Entbindung sollte man mindestens vier bis sechs Wochen warten, bevor man zum Niveau vor der Schwangerschaft zurückkehrt.

Fotos: gespag

Primar Vinzenz Auersperg (rechts), Leiter der Orthopädie am LKH Kirchdorf, und Oberarzt Manfred Stock.
Experten raten zum regelmäßigen, leichten Übungsprogramm in der Schwangerschaft.
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