Mit 90 noch Quad fahren
Kult Wirtin „Peppi“ Hemetmair ist 90

Trotz ihrer 90 Jahre steht "Peppi" Hemetmair täglich (ausgenommen Donnerstags) in ihrer Wirtshausstube und bedient ihre Stammgäste. Zudem fährt die rüstige 90-jährige nach wie vor mit ihrer Beiwagenmaschine und ihrer Quad. | Foto: Franz Scherndl
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  • Trotz ihrer 90 Jahre steht "Peppi" Hemetmair täglich (ausgenommen Donnerstags) in ihrer Wirtshausstube und bedient ihre Stammgäste. Zudem fährt die rüstige 90-jährige nach wie vor mit ihrer Beiwagenmaschine und ihrer Quad.
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Kult-Wirtin Josefine Hemetmair aus Pfaffing, in Pettenbach, feierte erst kürzlich ihren 90. Geburtstag.

Nach wie vor steht Josefine oder „Peppi“ wie sie eigentlich alle nennen, in ihrer Wirtshausstube und bedient ihre Stammgäste. Dabei kann es schon mal, wie erst vor kurzem, etwas später werden. Denn einige Tage vor ihrem 90. Geburtstag überraschten sie Musikanten und spielten in ihrem Wirtshaus auf.

„Es war ein richtig lustiger Abend für mich und meine Gäste. Plötzlich war es nach ein Uhr früh. Normalerweise gehe ich inzwischen schon um Mitternacht ins Bett.“

Im Jahr 1897 eröffnete Michael Hemetmair, der Urgroßvater von Josefine, das Gasthaus Hemetmair in Pfaffing. Seit 1962 ist die heut 90-jährige die Wirtin des Hauses. Auch ein Gemischtwarenhandel gehörte seit Beginn zum Betrieb. Ende der Vierziger-Jahre machte sie eine Kaufmännische Ausbildung. Ihr erster Verdienst waren 35 Schilling. Neben dem Gasthaus fährt sie nach wie vor gerne Motorrad. Früher bereiste sie auch sehr gerne die unterschiedlichsten Länder der Erde. Dabei kam Josefine Hemetmair zweimal an den großen Stausee am Jangtsekiang in China, bereiste Neuseeland und die Fidschi Inseln sowie viele Länder in Europa. Eine spezielle Bikerkreuzfahrt machte sie mit 63 Jahren mit. Diese ging von Genua aus nach Tunesien und über Korsika wieder retour. Bereits mit Mitte 20, im Jahr 1958 kam sie mit ihrem Motorrad bei der Weltausstellung EXPO in Brüssel vorbei. Dabei hatte Josefine weniger Interesse an der Technik:

„Ich hatte damals nach der langen Motorradfahrt einen Riesen-Durst und dachte mir, wenn schon die Weltausstellung ist und ich hier bin, dann schau ich einen Sprung hinein. Für den Durst kaufte ich mir eine Cola, doch von der bekam ich nur mehr Durst. Dann sah ich einen Stand mit Bayrischem Bier und dachte mir nur, das stillt sicher meinen Durst. Nur gab es keine Halbe Bier wie ich es wollte, sondern nur eine Maß. Dann lasse ich halt den Rest übrig was ich nicht mehr mag, so sagte ich. Doch die Halbe kostete umgerechnet 70 Schilling! So ließ ich keinen Tropfen von der Maß übrig und ließ mir einfach mehr Zeit bis ich weiter fuhr.“

Nie die Lust an der Arbeit verloren

Trotz ihres hohen Alters hat die „Peppi“ nie die Lust an ihrer Arbeit verloren. Als 1963 ihr Vater verstarb übernahm sie die Gaststätte und baute 1974 Fremdenzimmer an. Trotz der vielen Arbeit verlor sie nie die Lustdabei. Ihre Reisen ermöglichte sie sich durch die harte Arbeit im Betrieb. Bei all ihren Urlauben gefällt es ihr aber zu Hause in Pfaffing immer noch am besten. Auch für ihre Enkerl hat sie stets Zeit. Im letzten Jahr fuhr sie mit ihrer Quad zum Moto-Cross Rennen ihres Enkerl, Armin. Dabei stürzte sie leider auf einer Schotterstraße von ihrer Quad und musste anschließend ins Krankenhaus, jedoch erst nach dem Rennen! Eine dreiwöchige Reha brachte sie wieder auf die Beine und der behandelnde Arzt meinte am Ende der Reha wohl, sie würde aufgrund ihres Alters und dem Unfall wohl besser nicht mehr Quad fahren. Doch mit verschmitzten Blick meinte Peppi nur:

„Aber selbstverständlich fahre ich nach dem Winter wieder. Warum sollte ich nicht mehr fahren?“

Josefine Hemetmair

Trotz ihrer 90 Jahre steht "Peppi" Hemetmair täglich (ausgenommen Donnerstags) in ihrer Wirtshausstube und bedient ihre Stammgäste. Zudem fährt die rüstige 90-jährige nach wie vor mit ihrer Beiwagenmaschine und ihrer Quad. | Foto: Franz Scherndl
Mit 90 Jahren noch auf ihrer Beiwagenmaschine | Foto: Wolfgang Feichtinger
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