Bezirksjägertag 2023
Die Familie der Jäger wächst kräftig

Zahlreiche Jäger im Bezirk Kirchdorf wurden mit dem "Goldenen Bruch" (für 50 Jahre Weidwerk) ausgezeichnet. | Foto: Weymayer
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  • Zahlreiche Jäger im Bezirk Kirchdorf wurden mit dem "Goldenen Bruch" (für 50 Jahre Weidwerk) ausgezeichnet.
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20.000 Jäger gibt es in Oberösterreich, davon 1.300 im Bezirk Kirchdorf. Viele von ihnen statteten dem Bezirksjägertag samt Trophäenschau im Freizeitpark Micheldorf einen Besuch ab.

MICHELDORF. Dass dieser Zuspruch keine Seltenheit ist, weiß Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner: "Jede jagdliche Veranstaltung ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Motivation und das Interesse sind groß." In Zeiten, in denen Verunsicherung herrscht, brauchen Menschen Orientierung und Stabilität. "Die Natur bietet das, die Jagd vermittelt diese Werte", so Sieghartsleitner. 

"Die Familie der Jäger wächst von Jahr zu Jahr kräftig", freut sich Bezirksjägermeister Franz Humpl. In der Pandemie galt es Wege zu suchen, um den Jagdbetrieb so gut wie möglich aufrecht zu erhalten. "Wir haben große Unterstützung erfahren und Durchhaltevermögen bewiesen, um unserer Aufgabe gerecht zu werden", so Humpl. Eine Herausforderung war etwa die Jungjägerausbildung, der Kurs fand online statt. "Das hat sich so bewährt, dass diese Form auch im derzeit laufenden Kurs als Ergänzung angewendet wird." Das neue Modulsystem in den landwirtschaftlichen Fachschulen wird immer besser angenommen, fährt Humpl fort. Den Bereich "Schule und Jagd" habe man im Bezirk neu aufgestellt, er erfreue sich großer Beliebtheit.

Auszeichnung für Bezirksjägermeister Franz Humpl
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Festigung der Gemeinschaft

Den hohen Stellenwert der Jagd bestätigt Landeshauptmann Thomas Stelzer, der in Micheldorf zu Gast war. "Die Jäger tragen zur Festigung der Gemeinschaft bei und übernehmen Verantwortung für Natur, Wild, Wald und die Landschaft, an der sich viele erfreuen. Dass sie dabei Freude haben, ist nicht verboten."

Für Bezirkshauptfrau Elisabeth Leitner war es der erste Bezirksjägertag in ihrer Funktion im Bezirk Kirchdorf. Leitner, seit 2009 Juristin beim Land OÖ, war bereits in den vergangenen Jahren für jagdrechtliche Themen zuständig. "Ich durfte im Jagdrecht im Bezirk Rohrbach viel mitgestalten", informiert sie. Künftig wird sie bei Jagdprüfungen im Bezirk als Juristin mitprüfen. Leitner ging in ihren Ausführungen unter anderem auf den Abschussplan ein. Beim Rehwild wurde dieser zuletzt zu 100 Prozent erfüllt. Beim Rotwild erreichte man 97 Prozent und damit die bislang höchste Abschusszahl im Bezirk Kirchdorf.

Zahlreiche Jäger im Bezirk Kirchdorf wurden mit dem "Goldenen Bruch" (für 50 Jahre Weidwerk) ausgezeichnet. | Foto: Weymayer
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Zahlreiche Auszeichnungen vergeben

Beim Bezirksjägertag 2023 wurden die folgenden Personen geehrt:

Goldener Bruch:

  • Erich Grenzfurtner (St. Pankraz)
  • Gottfried Gundendorfer (Ried/Trk.)
  • Wolfgang Ketterer-Klinglmüller (Oberschlierbach)
  • Franz Lamprecht (Kremsmünster)
  • Franz Moser (Rosenau)
  • Karl Radinger (Pettenbach)
  • Helmut Sieböck (Nußbach)

Raubwildnadel:

  • Jörg Leitzinger (Ebner-Kefergut)
  • Johann Schimpelsberger (Wartberg)
  • Christian Schwarz (Molln)

Jagdhornbläserabzeichen:

  • BJM Franz Humpl - 40 Jahre Jagdhornbläsergruppe Garstnertal
  • Josef Gösweiner - 20 Jahre JHBG Garstnertal
  • Herwig Antensteiner - 10 Jahre JHBG Garstnertal
  • Markus Humpl - 10 Jahre JHBG Garstnertal
  • Helga Kniewasser - 10 Jahre JHBG Garstnertal
  • Karl Haslinger - 40 Jahre Jagdhornbläsergruppe Kremstal
  • Wilhelm Sitter - 20 Jahre JHBG Kremstal
  • Georg Lettner - 10 Jahre JGBH Kremstal

Bronzenes Ehrenzeichen des Landesjagdverbandes:
Johann Hornhuber, Nußbach 

LJM Herbert Sieghartsleitner

So manche Entwicklung bereitet den Jägern allerdings Kopfzerbrechen. Franz Humpl sprach über die steigende Zahl an Schwarzwild im Bezirk, verbunden mit Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen. Sowohl beim Thema Wolf als auch bei der Raumnutzung drängt er auf ein Regelwerk. "Der ständige Druck auf den Lebensraum der Wildtiere hat ein Ausmaß erreicht, das nicht nur die Jagd erschwert, sondern auch die Entwicklung eines gesunden, artenreichen Wildbestands erheblich bedroht", beklagt Humpl. "Ich hoffe, dass das Raumnutzer-Pilotprojekt endlich Fahrt aufnimmt und sich nicht auf das Einheben von Parkgebühren beschränkt." 

Natur braucht Rücksichtnahme

Herbert Sieghartsleitner ergänzt: "Die Natur braucht Beachtung und gegenseitige Rücksichtnahme. Wir werden weiter regional an guten Lösungen arbeiten." Eine große Herausforderung sei der Klimawandel. "Jäger und Grundeigentümer erleben die Auswirkungen Tag für Tag in vielfältiger Form. Der Waldumbau fordert uns enorm."

"Wir drängen auf Regelwerke im Umgang mit der Natur, wissen aber, dass das auf Augenhöhe passieren muss. Niemand darf sich als Verlierer sehen."
Herbert Sieghartsleitner

Er stellt aber klar: "Wir haben die Zeichen der Zeit längst erkennt und wissen, dass wir Teil der Lösung sind und nicht Teil des Problems. Die oö Jägerschaft ist darauf vorbereitet und beschäftigt sich seit vielen Jahren damit. Wir verweigern uns keiner Veränderung. Die Jagd muss aber auch ihre Säulen bewahren, sie haben viel mit unserer Kultur zu tun." Man wolle die alpenländische Jagdkultur in die Zukunft tragen. Entscheidend sei jedenfalls, so der Landesjägermeister aus Molln, nicht nur von Problemen zu sprechen, sondern das Schöne an der Jagd zu vermitteln.

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