Drei junge Frauen bei Unfall getötet
Verkehrsclub Österreich fordert besseres Öffi-Angebot und Discobusse für jugendliche Nachtschwärmer.
ADLWANG, NUSSBACH. Beim Verkehrsunfall zwischen Adlwang und Nußbach am Samstagnacht sind drei junge Frauen getötet worden. Die 15-, 19- und 20-Jährigen aus dem Bezirk Kirchdorf fuhren im Auto eines L-17-Lenkers aus Nußbach mit. Er war nach einem Überholmanöver ins Schleudern gekommen und gegen einen abgestellten Kreiselschwader, Pickup und Viehanhänger geprallt.
Mehr über den Unfall auf:
http://www.meinbezirk.at/kirchdorf-an-der-krems/chronik/schwerer-verkehrsunfall-fordert-drei-menschenleben-d372937.html
Hohes Unfallrisiko bei Jugendlichen
„Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass das Unfallrisiko für Jugendliche sehr hoch ist. In Oberösterreich ist jeder vierte Verkehrstote zwischen 15 und 24 Jahre jung“, berichtet Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ).
Der Verkehrsclub unterstreicht seine Forderung nach mehr Anrufsammeltaxis sowie Nacht- und Discobussen. „Wenn Jugendliche in ländlichen Regionen mobil sein möchten, sind sie meist von Moped oder Auto abhängig. Diese Abhängigkeit ist lebensgefährlich.“
Für Lehrlinge braucht es wiederum ein bessere Busangebot, damit diese sicher in die Arbeit kommen können. Zudem sollen Radwege entlang von Freilandstraßen zur Regel werden. Für die Finanzierung dieser Verkehrssicherheitsmaßnahmen sollen Einnahmen aus Verkehrsstrafen verwendet werden, schlägt der VCÖ vor.
Zudem ist die Führerschein-Ausbildung weiter zu verbessern, die 0,0 Promille-Grenze für Fahranfänger sollte generell bis zum 25. Lebensjahr ausgeweitet werden.
158 junge Verkehrstote in fünf Jahren
Zwischen 2007 und 2011 kamen in OÖ 158 Menschen zwischen 15 bis 24 Jahren bei Unfällen ums Leben, davon 102 als Auto-Insassen. „Acht von zehn tödlich Verunglückten waren junge Männer“, sagt VCÖ-Expertin Bettina Urbanek. „Unerfahrenheit, Selbstüberschätzung und hohe Risikobereitschaft sind ein tödlicher Mix.“ Hoch ist der Blutzoll auch bei Moped- und Motorradfahrern, 31 Tote waren es seit 2007 in OÖ.
„Deshalb sehen wir die Führerschein-Novelle, die 16-Jährigen das Lenken mit 125 ccm-Motorrädern ermöglicht, kritisch. Dann fahren 16-Jährige auf der Autobahn", gibt Urbanek zu bedenken.
Im Bundesländer-Vergleich passieren laut VCÖ in Oberösterreich nach Niederösterreich die meisten tödlichen Verkehrsunfälle von jungen Menschen. Der VCÖ weist aber auch darauf hin, dass im Zeitraum von 2007 bis 2011 die Zahl der tödlichen Unfälle von Jugendlichen in Oberösterreich um mehr als die Hälfte zurückgegangen ist.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.