Gefährliche Billig-Böller
Rotes Kreuz rückt zu Silvester im Bezirk dreimal öfter aus als in "normalen" Nächten.
BEZIRK (wey). Ein tolles Feuerwerk gehört für viele Menschen zum Jahreswechsel dazu. Immer wieder passieren dabei schwere Unfälle. Schuld ist nicht nur der leichtfertige Umgang mit Raketen und Böllern; oft ist minderwertige Ware aus dem Ausland im Spiel.
"Kinder werden von Feuerwerkskörpern magisch angezogen", sagt Bezirkspolizeikommandant Franz Seebacher. "Mit Öffnung der Grenzen kommen Produkte zu uns, die nicht dem europäischen Standard entsprechen. Hier hapert es bei den Sicherheitsbestimmungen." Die Exekutive kontrolliert daher sowohl Grenzübergänge als auch Verkaufsstände.
Feuerwerkskörper werden in die Kategorien F1 bis F4 eingeteilt. Kategorien F3 und F4 werden nur an Personen mit Pyrotechnikausweis abgegeben. Produkte der Kategorie F1 werden an Personen ab 14, jene der Kategorie F2 ab 16 Jahren verkauft. Hohe Strafen drohen, wenn Freunde oder Verwandte die Raketen kaufen und diese an Jüngere weitergeben.
In der Kategorie F2 sind seit 2010 höhere Nettoexplosivstoffmassen zulässig. „Man muss aufpassen, dass die Sicherheitsauflagen eingehalten werden“, warnt Dieter Wurzer vom Pyrotechnikhandel in der WKOÖ. „Es können erhebliche Sachschäden und Verletzungen entstehen.“ Im Bezirk musste das Rote Kreuz im Vorjahr 13 Mal ausrücken - dreimal öfter als in "normalen" Nächten. "Darunter waren drei schwere Unfälle mit Verbrennungen und Augenverletzungen", berichtet Walter Schmied, Ortsstellenleiter in Kirchdorf. Für den Fall, dass etwas passiert, rät er: "Verbrennungen mit handwarmem Wasser kühlen, Verletzungen keimfrei abdecken und vor allem Ruhe bewahren."
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