Leader-Region Nationalpark oö Kalkalpen
Kein Schicksal wie in der Bronx – Ortszentren weiterentwickeln

Felix Fößleitner, Ambros Pree, Maria Pühringer vom Land OÖ, Martin Leonhartsberger, Dietmar Aigenberger, Christian Dörfel (von links) | Foto: M. Leonhardsberger
  • Felix Fößleitner, Ambros Pree, Maria Pühringer vom Land OÖ, Martin Leonhartsberger, Dietmar Aigenberger, Christian Dörfel (von links)
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Die 22 Gemeinden der Leader-Region „Nationalpark OÖ. Kalkalpen“ planen zukunftsfitte Ortskerne als Basis für hohe Lebensqualität im ländlichen Raum.

STEINBACH/STEYR. Angesprochen ist die sogenannte „Broken Windows Theorie“. Diese besagt, dass zerbrochene Scheiben in leerstehenden Geschäftsräumen, Wohnungen und Häusern weitere negative Entwicklungen befeuern: ein tristes Ortsbild, Missstimmung bei den Bewohnern, wenig Attraktivität bei Besuchern, rückläufige Wirtschaftsaktivitäten bis hin zu Vandalismus und steigender Kriminalität. Das ist eine Erfahrung, die man etwa in der Bronx in New York leidvoll erfahren hat.

Ortszentren zukunftsfähig weiterentwickeln

Genau diese Thematik steht im Mittelpunkt eines Leader-Projektes der Nationalpark OÖ. Kalkalpen Region – mit dem Unterschied, dass hier der ländliche Raum, seine vielfältigen Ortszentren und deren langfristige Entwicklung im Mittelpunkt der Betrachtung stehen und zukunftsfähig weiterentwickelt werden sollen.

„Wir müssen uns frühzeitig mit der Entwicklung unserer Lebensmittelpunkte – den Ortszentren – im ländlichen Raum beschäftigen. Sie sind Begegnungsraum, Wirtschaftsraum, Lebens- und Wohnraum und somit wesentlicher Garant für Lebensqualität und Heimatgefühl. Dafür lohnt es sich, sich in den Gemeinde einzusetzen." Obmann Christian Dörfel

„Im Projekt der Leader-Region geht es darum, die vielfältigen und je nach Gemeinde unterschiedlichen Funktionen der Ortszentren – heute, morgen und übermorgen – sichtbar zu machen, zu analysieren und in der Gemeindeentwicklung aktiv aufzugreifen. Damit sollen Leerstände in Ortszentren vermieden werden, aktive und überlegte Bodenpolitik in der Gemeinde mehr Stellenwert erhalten und Zukunftstrends bei der Ortsentwicklung (zum Beispiel Co-Working) aktiv berücksichtigt werden“, merkt Geschäftsführer Felix Fößleitner an.

Umfrage: wichtig für drei Viertel der Gemeinden

Vor kurzem trafen sich die 22 Gemeinden der Leader Region zum Austausch zum Thema Entwicklung der Ortszentren und zur Besprechung erster Ergebnisse aus dem Leader-Projekt. Laut einer Gemeindeumfrage ist das Thema für drei Viertel der Gemeinden besonders wichtig. Auswertungen der Gemeindestatistiken lassen zusätzlichen Handlungsbedarf erkennen. Zwar sinken die Abwanderungstendenzen in den Gemeinden, demografische Veränderungen wie die steigende Alterung der Gesellschaft (das Durchschnittsalter stieg im Zeitraum 2011 – 2020 in der Nationalpark-Kalkalpen-Region von 39 auf 43 Jahre) und die Tendenz hin zu Singlehaushalten und kleineren Familien bedeuten aber dennoch eine Herausforderung für die Gemeinden und speziell für die Ortszentren. Zusätzlich gewinnen Themen wie Bodenverbrauch und Klimaschutz durch angepasste Raumordnung an Bedeutung und beeinflussen Gemeinden und Ortszentren.

Umfassendes Förderpaket

Das Land OÖ. hat daher ein umfassendes Förderungspaket zum Thema Leerstand und Ortsentwicklung aufgelegt, welches in nächster Zeit noch zusätzlich durch weitere EU - Fördermaßnahmen (unter anderem auch durch Leader) ergänzt werden soll. Die sich dadurch ergebenden vielfältigen Chancen und Möglichkeiten für die Gemeinden wurden von Maria Pühringer, Land OÖ, vorgestellt. Abschließend wagte man auch noch den Blick über den Tellerrand in die Vorzeigegemeinde Mank in NÖ. Bürgermeister Martin Leonhartsberger, selbst gelernter Raumplaner, skizzierte sehr anschaulich die umfangreichen und langfristigen Bemühungen um ein attraktives Ortszentrum der „ländlichen Metropole“ mitten im Mostviertel.

„Unser Erfolgsrezept als Gemeinde der vielen Gesichter war die enge Zusammenarbeit von Gemeinde und Wirtschaft bei der Ortskernentwicklung, die Einbeziehung der Bürger, der lange Atem aller Engagierten und die sichtbaren Erfolge der Ortskernbelebung“, warf . Leonhartsberger ein.

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