Freiwillige Feuerwehr Bezirk Kirchdorf
"Wir sind wie immer vorbereitet"

Die Waldbrände in Oberösterreich häufen sich in den letzten Jahren.  | Foto: LFV OÖ/Philipp Fürst
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  • Die Waldbrände in Oberösterreich häufen sich in den letzten Jahren.
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Die Waldbrandgefahr in Österreich steigt von Jahr zu Jahr an. Obwohl der heurige März laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) als einer der zehn trockensten Märzmonate seit Beginn der Niederschlagsmessungen im Jahr 1858 eingeht, blieb der Bezirk Kirchdorf weitgehend von größeren Waldbränden verschont. Vorsicht ist aber laut Bezirks-Feuerwehrkommandant Helmut Berc trotzdem geboten. 

BEZIRK KIRCHDORF. Noch vor einigen Jahren assoziierte man Waldbrände mit fernen Ländern wie Australien, Kalifornien oder Griechenland. Doch nachdem sich die Waldbrände nun auch in unseren Breiten häufen, ist allen die unmittelbare Gefahr bewusst. „Ein Funken reicht dieser Tage um einen Wald- oder Flurbrand auszulösen. Die fehlenden Niederschläge der vergangenen Wochen und Monate als Folge des Klimawandels fordern nun leider ihren Tribut. Äußerste Vorsicht ist daher das Gebot der Stunde. Schützen wir unsere Wälder, vor allem aber auch unsere Einsatzkräfte vor unnötigen Gefahren. Verhindern wir durch größtmögliche Achtsamkeit weitere Brände.“, appelliert Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. 
Waldbrände sind in Österreich laut Langer-Weninger realistisch und können durch eine Unachtsamkeit ihren Anfang nehmen – auch jetzt im Frühjahr. 

Fehlende Niederschläge im ersten Quartal 2022

Im März gab es bislang in vielen Regionen Oberösterreichs wenig bis gar keinen Niederschlag. Der Bezirk Kirchdorf befand sich, laut einer Grafik der ZAMG im gelben Bereich, das heißt es gab zwischen zehn und zwanzig Millimeter Niederschlag in den letzten 30 Tagen. Auch die Vormonate Jänner und Februar waren verhältnismäßig trocken. Am Monatsende kam der von vielen Landwirten stark erhoffte Regen und verschaffte allen etwas Erleichterung. Laut Claudia Riedl von der ZAMG entschärft der Niederschlag zwar die Brandgefahr auf den Wiesen, er sei aber für eine echte Entspannung in den Wäldern zu wenig. „Großflächig gesehen, ist der Regen der nächsten Tage nur ein ‚Tropfen auf dem heißen Stein‘. Es bräuchte Niederschläge von 100 Liter pro Quadratmeter damit die Brandgefahr in den Wäldern dauerhaft gebannt wäre.“, so Riedl. 

Helmut Berc, Bezirks-Feuerwehrkommandant bestätigt: "Auch bei uns war im März weit hinein alles sehr trocken. Wir verzeichneten aber zum Glück nur einen kleinen Waldbrand. Generell sollen sich alle wieder an die Sicherheitsvorkehrungen, wie kein offenes Feuer im Wald, kein Glas liegen lassen, keine Zigaretten, halten."

Berc erinnert sich an einen der größten Waldbrände in den letzten Jahren zurück: "Das war im März 2020 in der Breitenau in Molln. Ich kann mich noch genau erinnern, wir waren zwanzig Feuerwehren im Einsatz." Für Waldbrände gibt es laut dem Bezirks-Feuerwehrkommandanten in Kirchdorf und Windischgarsten einen eigenen Stützpunkt. Eigens dafür ausgebildete Personen unterstützen die örtlichen Feuerwehren.
 
Alleine im Monat März sind österreichweit 71 Waldbrände verzeichnet worden. Im Vergleich zu den Vorjahren ein neuer trauriger Rekord. Von 2019 bis 2021 gab es im März nur etwa ein Drittel der heurigen Waldbrände.

„Der Klimawandel ist in aller Munde – im Gespräch mit den Nachbarn, der Familie oder den Freuden. Meist ist er doch für die Wenigsten greifbar. In diesen Tagen aber bekommen wir ihn zu spüren und sind sich seiner drastischen Auswirkungen schmerzlich bewusst.“, so Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.

Neue Technologie im Einsatz

Dass Waldbrände heute und in Zukunft die Feuerwehr-Arbeit um eine neue Herausforderung und Aufgabe erweitern, dessen sind sich alle bewusst. Gemeinsam wird deshalb in neue Technologien investiert. „Die Sicherheit der Feuerwehr-Kameradinnen und Feuerwehr-Kameraden steht für uns an erster Stelle. Deshalb investieren und nutzen wir die neuesten Technologien. Aktuell werden etwa Drohnen für Feuerwehr-Einsatz angeschafft und erprobt. Diese ermöglichen es, im Fall von Waldbränden einen guten Überblick vom Ausmaß des Feuers zu bekommen, insbesondere dann, wenn das Gelände schwierig und unwegsam ist“, so Langer-Weninger und Landes-Feuerwehrkommandant Robert Mayer.

Berc bestätigt dass jeder der Bezirke eine Drohne bekommt: "Wir werden unsere Drohne in Kirchdorf im Frühjahr 2023 erhalten. Diese wird dann im Stützpunkt Kirchdorf vorliegen und eigens dafür ausgebildete Feuerwehr-Kameradinnen und Feuerwehr-Kameraden werden die Drohne bedienen. Damit lassen sich dann auch Glutnester entdecken, weil sie eine Wärmebildkamera hat."
Über eine Entwicklung der Waldbrände in Zukunft kann Berc nichts sagen. Was er jedoch weiß:

"Wir sind wie immer vorbereitet!"

Sicherheitstipps zur Vermeidung von Waldbränden

  • Kein Gebrauch von offenem Licht und Feuer im Wald und in der Nähe von agrarisch genutzten Flächen
  • Keine Lagerfeuer im Wald, in Wald-Nähe und auf Wiesen
  • Rauchverbot im Wald unbedingt einhalten, keine Zigarettenreste wegwerfen
  • Keine Glasflaschen oder Glasscherben in der Natur wegwerfen
  •  Fahrzeuge nicht auf ausgetrockneten Grasflächen abstellen
  • Zufahrtswege zum Wald freihalten

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