Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl 2021
ÖVP Kirchdorf zaubert Überraschungskandidaten aus dem Hut

ÖVP-Bürgermeisterkandidat Alexander Hauser mit seiner Partnerin Lisa und Tochter Rosalie. | Foto: Hauser
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  • ÖVP-Bürgermeisterkandidat Alexander Hauser mit seiner Partnerin Lisa und Tochter Rosalie.
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Paukenschlag in der Kirchdorfer Gemeindepolitik: ÖVP präsentiert mit dem 32-jährigen Alexander Hauser ein völlig unbeschriebenes Blatt als Bürgermeisterkandidaten.

KIRCHDORF/KREMS. Mit der geschäftsführenden Stadtparteiobfrau Elisabeth Goppold wurde auch eine neue ÖVP-Parteichefin installiert. Sie wird künftig die Geschicke der Partei lenken und folgt in dieser Funktion auf Marion Mühlbauer. Der Bürgermeister-Spitzenkandidat stellte sich den Fragen der BezirksRundschau.

Als Quereinsteiger zum Bürgermeisterkandidaten: Was hat Sie motiviert, in die Kirchdorfer Gemeindepolitik einzusteigen?
Hauser: "Seit knapp vier Jahren wohne ich in Kirchdorf und war immer schon mit dem Ort verbunden. Ich lebe jetzt im Haus von meinem Großvater und muss feststellen, dass sich seit meiner Jugend Dinge verändert haben, die ich anders umgesetzt hätte. Auch mein Ehrgeiz, Projekte voranzutreiben und nicht im Stillstand zu leben, führten mich in die Richtung der Gemeindepolitik."

Sie werden für die ÖVP bei der kommenden Wahl ins Rennen gehen. Seit mehr als 40 Jahren stellt die SPÖ den Bürgermeister in Kirchdorf. Welche Chancen rechnen Sie sich aus.?
"Jede Wahl bringt neue Ergebnisse, vor allem ist es auch die erste Wahl für Frau Pramberger. Ich bin davon überzeugt, dass die ÖVP Kirchdorf mit mir als jungem und engagiertem Familienvater eine gute Entscheidung getroffen hat. Natürlich wird es eine Herausforderung."

Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden im Herbst statt. Wie wollen Sie bis dahin die Bürger und Bürgerinnen von sich überzeugen?
"Wir von der ÖVP Kirchdorf haben uns einiges vorgenommen, um ins Gespräch mit allen Kirchdorferinnen und Kirchdorfern zu kommen. Es hängt in der Umsetzung natürlich viel von der Corona-Situation ab. Trotzdem werde ich es schaffen, allen Bürgerinnen und Bürgern nähere Einblicke über mich und meine Ziele zu geben."

Sie sind weitgehend ein politisch unbeschriebenes Blatt – Vorteil oder Nachteil?
"Ganz klar, das ist ein Vorteil!"

Was macht der junge Alexander Hauser besser als die politerfahrene amtierende Bürgermeisterin?
"Vor allem kommt frischer Wind in die Stadtgemeinde. Ich kann mir eine objektive Meinung über jede einzelne Person und Angelegenheit bilden und bin nicht durch Meinungen Dritter vorbelastet. Es ist ein großer Vorteil, als Bürgermeister nicht bereits jahrzehntelang einer Partei verpflichtet und davon voreingenommen zu sein."

Für welche Politik stehen Sie?

"Alle, die mich kennen, schätzen mich als eine ehrliche und verlässliche Person. Ich werde den Bürgern und Bürgerinnen von Kirchdorf zuhören und versuchen, ihre Anliegen bestmöglich zu verwirklichen. Die Zusammenarbeit mit allen Parteien ist auch ein wichtiger Faktor. Das ist der Grund, warum ich denke, dass ich als Quereinsteiger den vorhanden Weitblick und das Gespür für die Menschen habe."

Wo sehen Sie in Kirchdorf Verbesserungspotenzial? Was soll künftig anders werden?
"Das Thema Verkehr ist mir wichtig. Meine Fragen dazu brachte ich schon vor etwa zwei Jahren schriftlich bei Altbürgermeister Veitz (SPÖ) und Stadtrat Holzinger (Grüne) schriftlich ein. Leider wurde ich immer nur vertröstet. Es wurde mir keine ordentliche Antwort gegeben, wie Lösungen aussehen könnten. Auch ein Kassensturz wäre dringend nötig. Wir haben in Kirchdorf grundsätzlich genügend Einnahmen. Trotzdem schaffen wir es kaum, positiv zu arbeiten. Das soll und kann sich ebenfalls ganz klar ändern."

Warum ist für Sie Kirchdorf ein lebenswerter Ort?
"Kirchdorf vereint Stadt und Land sehr gut. Ob Einkaufen, Essen & Trinken oder Sport: Alles ist in Kirchdorf möglich. Auch die Nähe zu Seen und Bergen ist der ideale Mix. Ich wurde in Kirchdorf vor knapp vier Jahren sehr freundlich von den 'Alteingesessenen' aufgenommen. Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle."

Wo sehen Sie Ihre Stärken, was zeichnet Sie aus?
"Sachen objektiv zu betrachten und diese beim Schopf zu packen. Ich bin ein sehr zielstrebiger Mensch, der bei 'Gegenwind' auch das nötige Durchhaltevermögen an den Tag legt. Generell bin ich ein Typ, der mit seinen Mitmenschen ordentlich und respektvoll umgeht."

Was machen Sie beruflich? Würden Sie im Falle eines Wahlsieges Ihren Job an den Nagel hängen?
"Ich arbeite seit über vier Jahren für die Firma ALTRAD in Bad Wimsbach, als Verkaufsleiter für die Länder Österreich, Tschechien, Slowakei, Finnland und Russland. Falls ich nach der Wahl als Bürgermeister hervorgehen sollte, würde ich mich voll und ganz diesem Amt widmen. In einer Bezirkshauptstadt stellt sich diese Frage für mich aber gar nicht."

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit, was für Hobbys haben Sie?
"Meine Freizeit verbringe ich mit meiner Partnerin Lisa und unserer Tochter Rosalie. Auch am Fußballplatz verbringe ich gerne Zeit mit Freunden als Zuseher. Sportlich engagiere ich mich beim Tennis, Laufen und beim Skitouren gehen."

Kann man die Bekanntgabe Ihrer Kandidatur als Wahlkampfstart der ÖVP betrachten?
Die nächsten neun Monate möchte ich natürlich dazu nutzen, um meine Ideen, Planungen und Verbesserungsvorschläge für die Stadt zu präsentieren. Wichtiger als klassischer Wahlkampf ist es mir, eine Alternative in der Gemeindepolitik anzubieten, die die vorhandenen Potenziale für unsere Stadt nutzt und nicht weiter auf die lange Bank schiebt."

Steckbrief:

Geburtsdatum: 12.10.1988
Familienstand: Lebensgemeinschaft
Beruf: Verkaufsleiter
Lieblingsessen: Schnitzel
Lieblingsgetränk: Fruchtsäfte
Lebensmotto: „Das Geheimnis des Erfolges ist anzufangen“


Rote Hochburg Kirchdorf

Abgesehen von den Statutarstädten, ist Kirchdorf die einzige Bezirkshauptstadt in Oberösterreich, die einen SPÖ-Politiker als Bürgermeister stellt. Vera Pramberger übernahm das Amt am 1. April 2020 von ihrem Vorgänger Wolfgang Veitz, der sich aus privaten Gründen zurückzog. Die FPÖ hat offiziell noch keinen Bürgermeisterkandidaten bekanntgegeben. Ob die GRÜNEN einen stellen, ist noch ungewiss.
Bei der Gemeinderatswahl 2015 erzielte die ÖVP 24,24 Prozent der Stimmen, die SPÖ 36,59 Prozent, die FPÖ 22,24 Prozent und die Grünen 16,92 Prozent.

ÖVP-Bürgermeisterkandidat Alexander Hauser mit seiner Partnerin Lisa und Tochter Rosalie. | Foto: Hauser

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