Fussball WM 2030 sorgt für Kritik
Die Fußball-WM 2030 polarisiert

Die 24. Fußball-Weltmeisterschaft 2030 wird auf drei Kontinenten und in sechs Ländern ausgetragen. | Foto: Christian B. auf Pixabay
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  • Die 24. Fußball-Weltmeisterschaft 2030 wird auf drei Kontinenten und in sechs Ländern ausgetragen.
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Meinungen von Fußball- und Sportfunktionären aus der Region

Ejh. Der Aufschrei bei vielen Funktionären, Fußballern, in der Bevölkerung und in der Medienlandschaft war groß, als am 04.10.2023 verkündet wurde, dass die 24. Fußball-Weltmeisterschaft 2030 auf drei Kontinenten und in sechs Ländern durchgeführt wird. Hauptgastgeber werden Marokko, Spanien und Portugal sein. Je ein Spiel findet in Uruguay, Argentinien und Paraguay statt.
Das Eröffnungsspiel soll im Estádio Centenário von Montevideo in Uruguay ausgetragen werden – dort, wo 1930 alles begann. Bei der überraschend frühen Bekanntgabe – denn das Turnier sollte erst 2024 auf dem 74. FIFA-Kongress vergeben werden – verkündete FIFA-Präsident Gianni Infantino, dass sich in einer geteilten Welt die FIFA und der Fußball vereinen.

Die Bezirksrundschau Kirchdorf fragte bei einigen Fußball-Funktionären aus dem Bezirk nach, was sie von der Vergabe der WM 2030 halten.

Vernünftige Sportfunktionäre sind gefragt
Mag. Wolfgang Graßecker von der Sportunion Kirchdorf sagte dazu: „Die FIFA hat ja bereits mit der WM in Katar gezeigt, dass ein vernünftiges Handeln nicht angesagt ist. Gewinnoptimierung und Vorteile für den Präsidenten stehen im Vordergrund. Man muss den neuen Vorschlag gar nicht auf die Klimakrise fokussieren. Es ist ganz allgemein ein Schwachsinn, eine WM auf diese Art und Weise auszutragen. Leider ist es ein Trend, dass internationale Großveranstaltungen, ob Fußball-WM oder Olympische Spiele, immer pompöser und größer ausgetragen werden müssen. Man kann nur hoffen, dass die vernünftigen Sportfunktionäre wieder die Oberhand gewinnen.“

Monumentale Dummheit
Der Trainer der TuS „Eiermacher“ Kremsmünster, Thomas Engelmaier, hält sich eher kurz und meinte, dass eine solche WM in Zeiten wie diesen verantwortungslos sei. Florian Fröhlich vom SV Molln fehlen beinahe die Worte; dennoch antwortete er: „Es zeigt sich hier wieder die Macht- und Geldgier der FIFA, insbesondere von Herrn Infantino. In Zeiten wie diesen so eine Schwachsinns-Entscheidung zu treffen zeugt schon von monumentaler Dummheit.“ Herr Fröhlich meinte außerdem, dass wenn man den Klimafaktor außen vor lässt, es für sämtliche Fans einfach nur unzumutbar ist, solche Strapazen und auch finanzielle Aufwendungen auf sich zu nehmen. „Weiters tut man hier auch den betroffenen Spielern nichts Gutes, da nach einem Eröffnungsspiel in Südamerika umgehend nach Afrika oder Europa gereist werden muss. Leider geht die Entwicklung unseres geliebten Fußballsports komplett in die falsche Richtung, und das alles nur, damit sich einige wenige profilieren und bereichern können“, führte Florian Fröhlich weiter aus.

Nachvollziehbar, aber kein richtiges Zeichen
Der ASKÖ Oberösterreich Vizepräsident Mag. Tobias Höglinger gab zu verstehen, dass es an sich schön und nachvollziehbar ist, dass nach 100 Jahren die erste Fußball-WM in Uruguay gewürdigt wird. Höglinger zeigte sich zugleich aber auch kritisch: „Aber in der heutigen Zeit eine WM mit so langen Strecken zwischen den Spielen zu veranstalten, ist sicher nicht das richtige Zeichen. Leider wird man, wieder einmal bei der FIFA, das Gefühl nicht los, dass die Entscheidung nicht aus sportlichen, sondern vor allem aus wirtschaftlichen Überlegungen getroffen worden ist.“
Grün-Weiss Micheldorf Trainer Falko Feichtl meinte dazu: "Klimakrise hin oder her, wenn die zu bewältigenden Distanzen für die Teams zu groß werden, geht aus meiner Sicht das Flair der Veranstaltung verloren. Wenn Nationen wie die Schweiz und Österreich gemeinsam eine Europameisterschaft veranstalten, ist das erfreulich - weil völkerverbindend und kurze Wege!"

Gewinnmaxime gegen die Ideale
Dr. Gerhard Götschhofer, Präsident des Oberösterreichischen Fußballverbandes, sieht die Vergabe als einen Kampf der Gewinnmaxime gegen die Ideale. „Im Grunde ist es eine traurige Entwicklung. Es geht nur noch um die Maximierung. Es wird immer größer und mehr, sodass man die schönen Dinge, die der Fußball, eigentlich jede Sportveranstaltung, mit sich bringen, nicht mehr sieht. Es wird zu einem „Einkehrschwung“ kommen müssen, wenn man die Euphorie, die solche Events implizieren, nicht opfern will.“

Zyklus der Zerstörung
Vom europäischen Fan-Netzwerk kommt ebenso viel Kritik. Das Netzwerk von Fußballfans in Europa, FSE, schrieb bei „X“, dass dies das Ende der Fußball-Weltmeisterschaft ist, wie wir sie kennen. Die Anhänger des FSE schrieben weiter: „Die FIFA setzt ihren Zyklus der Zerstörung des größten Turniers der Welt fort. Es ist schrecklich für die Fans, missachtet die Umwelt und rollt einem Gastgeber für 2034 den roten Teppich aus, der eine erschreckende Menschenrechtsbilanz aufweist.“ Die WM 2034 könnte wieder an ein Land aus der Asiatischen Fußball-Konföderation gehen, wie zum Beispiel Saudi-Arabien.

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