Neue Offensive des Nationalparks Kalkalpen: Partner der Wirtschaft

Erich Mayrhofer, Josef Pühringer, Manfred Haimbuchner (von links nach rechts). | Foto: Land OÖ/Grilnberger
  • Erich Mayrhofer, Josef Pühringer, Manfred Haimbuchner (von links nach rechts).
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Mehr als 150 Projekte in der Region, ungebrochenes Interesse der Besucher und steigende Wertschöpfungseffekte bilden gute Grundlagen, um die Kräfte der Nationalpark Kalkalpen-Region zu bündeln und gemeinsam mit der Wirtschaft neu auszurichten.

Es bedarf weiterer Anstrengungen, denn die Region um den Nationalpark Kalkalpen wird sich nur mit gemeinsamer Marke, dem unverwechselbarem Image einer Naturregion und mit den Kräften potenter Wirtschaftsunternehmen international durchsetzen können.

Aus diesem Grund startet der Nationalpark Kalkalpen eine neue Offensive, die sich einer verstärkten Zusammenarbeit mit der Wirtschaft verschrieben hat. Die Voraussetzungen die der Nationalpark Kalkalpen dafür in den ersten 15 Jahren schaffen konnte, sind gut und vielversprechend:

1. Der Nationalpark Kalkalpen hat sich mit einer Gesamtfläche von 209 km² zur größten Waldwildnis in Österreich entwickelt!
Wissenschaftliche Untersuchungen und sensationelle Forschungsergebnisse dokumentieren eine hohe Dynamik und die enorme natürliche Vielfalt.

2. Die attraktiven Angebote bringen steigende Besucherzahlen. Im Herbst 2012 wird der 3,5millionste Gast seit seiner Gründung den Nationalpark Kalkalpen besuchen.

3. Der Nationalpark Kalkalpen bringt Wertschöpfung für die Region, denn er hat zur Entwicklung der ökologischen, kulturellen und wirtschaftlichen Struktur stark beigetragen. Er konnte sich vor allem zu einem Zugpferd für Tourismus, Gastronomie, Naherholung und Almwirtschaft entwickeln.

Aktuelle Partnerschaften:

In den vergangenen 15 Jahren hat der Nationalpark unterschiedliche Kooperationen mit Behörden und Dienststellen, Interessensvertretungen sowie internationalen Organisationen aufgebaut und vertieft:

➢ Naturraum und Regionalentwicklung

➢ Nationalparks Austria
Zusammenschluss der sechs österreichischen Nationalparks zu einem Dachverband. Der neu gegründete Verein soll die Zusammenarbeit verstärkt fördern und die Dachmarke Nationalpark Austria ausbauen.

➢ Nationalpark Regions-Gemeinden
Zur Nationalpark Region zählen alle Nationalpark Gemeinden und Nationalpark Regionsgemeinden, die im Nationalpark Gesetz verankert sind. Die Gemeinden haben sich verpflichtet für eine nachhaltige Regionsentwicklung einzutreten.
Grundbesitz, Gemeinden, Alpinvereine und Naturschutzorganisationen

Der Nationalpark steht in regelmäßiger Beziehung mit diversen Naturschutzverbänden, um dessen Aufgaben und Zielsetzungen mit den Interessenvertretern abzustimmen. Dazu zählen unter anderem:

➢ Nationalpark Kuratorium
➢ Fachausschuss „Wildtiermanagement“
➢ Wildökologische Raumplanung
➢ Plattform Schutzgebietsverbund
➢ Forschungsplattform Eisenwurzen
➢ Internationale Kooperationen: Netzwerk Alpiner Schutzgebiete, Europarc, Gemeindenetzwerk Allianz in den Alpen, etc.

Regionalmanagement OÖ (Steyr – Kirchdorf)

Das Regionalforum Steyr-Kirchdorf ist seit 1995 die treibende Kraft der Regionalentwicklung in der Region Steyr-Kirchdorf. Das Regionalforum ist als Verein organisiert, in dem neben sämtlichen Gemeinden auch die politischen Mandatar/innen der Region, die Bezirkshauptleute, die Sozialpartner, sowie sonstige wichtige regionale Akteur/innen vertreten sind. Der Verein Leader-Region Nationalpark Kalkalpen ist als Zweigverein des Regionalforums mit diesem eng verbunden

Tourismus / Gewerbe:

➢ Tourismusverbände
Der Nationalpark Kalkalpen kooperiert mit den regionalen Tourismus-verbänden der Region, um die Angebote des Nationalparks besser zu vermarkten. Weiters ist eine Zusammenarbeit wichtig, um den Markenauftritt der Region und die daraus resultierenden Synergieeffekte besser nutzen zu können. Zu den Kooperationspartnern zählen:

- TV NP Region Steyrtal
- TV NP Region Ennstal
- TV Pyhrn Priel Region

➢ Wanderspezialisten
Zusammenschluss von 26 Beherbergungsbetrieben zum Thema Wandern. Der Nationalpark ist im Konzept/Leitbild verankert.

➢ Bikespezialisten
Zusammenschluss von 14 Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben zum Thema Mountainbiken. Der Nationalpark ist in deren Qualitätskriterien verankert.

➢ Reitverband Pyhrn Priel
Kooperation von ca. 80 Betrieben, die sich mit dem Schwerpunkt Reiten auseinandersetzen. Der Reitverband hat gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforste und dem Nationalpark ein attraktives Reitwegenetz erstellt.

➢ Nationalpark Partner
Als Nationalpark Partner können ausgewählte Landwirtschaftsbetriebe, Industrie- und Handels- sowie Dienstleistungsunternehmen sowie alle Arten von Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben ausgezeichnet werden, deren Betriebe in den Bezirken Steyr-Land, Steyr-Stadt und Kirchdorf liegen. Sie stehen für die Vernetzung der Landwirtschaft, des Gewerbes und des Tourismus mit dem Nationalpark und tragen zur Förderung der regionalen Identität bei. Derzeit gibt es 39 Partnerbetriebe.

➢ Nationalpark Höfe
13 Urlaub am Bauernhof Betriebe haben einzelbetriebliche Maßnahmen zur Qualitätssteigerung getroffen und bieten gemeinsam naturverträglichen Urlaub an.

➢ Nationalpark Card
Mit der Nationalpark Card spricht der Nationalpark Personen an, die den Nationalpark ideele unterstützen und verstärkt mit Gruppen frequentieren möchten. Card-Besitzer genießen eine Reihe von Vergünstigungen und werden bevorzugt mit Informationen betreut.

Landwirtschaft:

➢ Vertragsnaturschutz
Eine Einbeziehung von Grundstücken in den Nationalpark erfolgt freiwillig im Wege des Vertragsnaturschutzes. Insgesamt wurden mit 125 Grundeigentümern Verträge zur Einbringung von Almen, Bergwiesen und Waldflächen abgeschlossen.

Kooperationsprojekte „Genuss Region“ und "Genuss Land":
➢ Genussregion Nationalpark Kalkalpen Bio-Rind:
Ziel des Vereins ist es, die Vermarktung des heimischen Bio-Rindes zu forcieren und trägt mit seinen Aktivitäten zur Freihaltung der Wiesen und Weiden in der Region bei.

➢ Genuss Region Nationalpark Kalkalpen Obstsäfte:
Der Verein unterstützt den Schutz der Streuobstwiesen und forciert die Vermarktung von regionalen Obstsäften.

➢ Verein Na(h)tur
180 Landwirte aus der Region haben sich zum Ziel gesetzt, die Kulturlandschaft rund um den Nationalpark Kalkalpen zu erhalten. Diese Zielsetzung wird in den verschiedenen Arbeitsgruppen umgesetzt.

➢ Nationalpark Almen und Berghütten
Der Nationalpark ist sehr bemüht mit den Nationalpark Almen im Gebiet sowie in der Region zu kooperieren. Ziel soll sein, einen naturverträglichen Tourismus auf den Almen und Berghütten zu fördern.

Hohes Wertschöpfungspotential:

Internationale und nationale Studien bescheinigen Nationalparks ein enormes Entwicklungspotential mit hohen Wertschöpfungseffekten. Folgende Beispiele machen deutlich, welch hohe Erwartungen, Hoffnungen und Potentiale mit dem Thema „Nationalpark“ verbunden sind:

Der Nationalpark kann ein Leuchtturmprojekt für den Tourismus in der Region darstellen und zugleich ein Alleinstellungsmerkmal. Nationalparks eröffnen Entwicklungs- und Zukunftsperspektiven für ländliche Räume: Der Tourismus wird beflügelt, neue Arbeitsplätze entstehen und die Wertschöpfung steigt. Ein Nationalpark kann als Marke dienen, die das Selbstverständnis einer Region prägt und diese Region über die Landesgrenzen hinaus bekannt macht (Zitat aus Gründungsdokument für neue Deutsche Nationalparks: Rheinland-Pfalz).

Nach Berechnungen von Hubert Job, Professor für Geographie und Regionalforschung an der Universität Würzburg, werden die gegenwärtig 14 Nationalparke in Deutschland pro Jahr von rund 50 Millionen Menschen besucht, dabei wird ein Umsatz von rund 2,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Vollzeitbeschäftigungsäquivalent von 69.000 Personen. Betrachtet man nur die 10,5 Millionen Besucher, die ausdrücklich wegen des Nationalparks in die Region kommen, dann belaufen sich die Bruttoumsätze auf fast eine halbe Milliarde Euro, dies entspricht Beschäftigungsäquivalenten von rund 14.000 Arbeitsplätzen. Diese Zahlen sind das Ergebnis einer Hochrechnung, in die detaillierte Untersuchungen aus sieben deutschen Nationalparks eingeflossen sind.

Für das naturorienterte Segment (30 % der alpeninteressierten Urlauberinnen und Urlauber) erweisen sich Nationalparse als relevant in der Destinationsentscheidung (Dr. Wirth: Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung, Boku Wien, Umfrage N=1153).

Strategische Produktentwicklung ist Grundvoraussetzung für ein offensives zukünftiges touristisches Nationalparkmarketing. Der Begriff Nationalpark ist international mit klaren Identitätsmerkmalen verbunden. Der Schutz von Ökosystemen ist dabei ein entscheidendes Wesensmerkmal. Derzeit wird dieses Merkmal noch zu wenig auf Betriebs-, Angebotsstruktur- und Marketingebene ausgespielt (Bmfit: Task Force Tourismus und Nationalparks).

Weitere Ergebnisse von Studien im Auftrag der österreichischen Wirtschaft und der Nationalparks ergeben neue Aufgabenstellungen und Herausforderungen. Der Nationalpark Kalkalpen zieht zusammengefasst daraus folgende Schlüsse, an denen bereits gearbeitet wird:

• Der Nationalpark Kalkalpen ist eine große Chance für die Region, die noch weiterentwickelt und optimaler genutzt werden muss.
• Die Rolle des Nationalparks in der Region ist für viele Stakeholder nicht klar und die Erwartungen sind teilweise über dem, was der NP bieten kann. Dazu muss der NP klar seine Ziele in und für die Region definieren!
• Wertschöpfungsstudien sollen stärker kommuniziert werden, da vielen Betrieben noch nicht bewusst ist, dass der Nationalpark Kalkalpen direkt oder indirekt 310 neue Jobs in der Region geschaffen hat!
• Touristische Initiativen: Der Grad der Beteiligung an den einzelnen regionalen Initiativen ist unterschiedlich. Einige agieren sehr selbstständig wie die Wanderspezialisten, bräuchten aber in einigen Punkten professionelle Hilfe.
• Wirtschaftskammer: Es besteht der Wille zur Zusammenarbeit. Eine Kommunikationsschiene mit der regionalen Wirtschaft sollte eingeführt werden.
• Nationalpark Region: Es gibt mehrere touristische Teilregionen wie die Ferienregion Pyhrn Priel, Nationalparkregion Steyrtal, Nationalparkregion Ennstal und Steyr am Nationalpark. Sie sollten künftig als eine Region mit einer Marke auftreten.
• Ziel ist der buchbare Nationalpark: Der Nationalpark muss strategische Inputs für ein unverwechselbare „Naturerlebnisse““ im Tourismusmarketing geben und der Tourismus hat die Verantwortung für die Vermarktung.

Strategische Entwicklung zur Marke "Nationalpark Kalkalpen":

Mit der Unterzeichnung einer Rahmenvereinbarung im Jahr 2007 haben sich 18 Gemeinden das Ziel gesetzt, eine nachhaltige Entwicklung in der Nationalpark Region zu forcieren. Dazu wurde:

1. ein Rahmenkonzept der Nationalpark-Region erarbeitet und in allen Gemeinderäten beschlossen.
2. Seither wurden zahlreiche Maßnahmen, Projekte und Kooperationen in den Bereichen Almwirtschaft, Tourismus sowie Bildung und Kommunikation umgesetzt.
3. Nun geht es um die Ausrichtung der gesamten Region, um eine gemeinsame Marketingstrategie und internationale Bewerbung. Schließlich soll der Nationalpark als internationaler Botschafter des Landes Oberösterreich agieren. Gemeinsam mit den anderen fünf Nationalparks erfolgt bereits jetzt ein über die Grenzen Österreichs hinaus reichender Auftritt unter der Bezeichnung „Nationalparks Austria“.

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