Sonderausstellung
Auf den Spuren von Kitzbühels Pionieren im Museum

Die neue Sonderausstellung im Museum Kitzbühel ist bis 13. April zu sehen. | Foto: alpinguin
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"Vom Wagner zum Skihersteller" – Sonderausstellung im Museum Kitzbühel ist bis 13. April zu sehen.

KITZBÜHEL. Im Museum Kitzbühel eröffnete am Freitagabend die neue Sonderausstellung „Vom Wagner zum Skihersteller“.
Durch sieben Räume gibt es eine hintergründige und spannende Zeitreise zurück in eine Phase des Umbruchs während der Industrialisierung. Am Ende finden sich die Besucher im „Ladei“ und beim Praxmair wieder.

Sieben Räume

Nostalgiker und Freunde der Stadtgeschichte werden ebenso frohlocken wie etwa Handwerker, Skifans oder Kaffeehausliebhaber, wenn sie die neue Ausstellung besuchen. Wido Sieberer und Marianne Erber, die gemeinsam kuratierten, erzählen auf einem spannenden Weg durch sieben Räume mit viel Liebe zum Detail vom „Wandel des Kitzbüheler Handwerks in der Pionierzeit des Tourismus“ (so auch der Untertitel).
„Es geht um Prozesse und Transformation, vor allem in den Jahrzehnten um 1900“, sagt Sieberer.

„Damals hat sich in Kitzbühel sehr viel getan, denn in dieser Phase hat sich eine mittelalterliche Stadt, geprägt von der Landwirtschaft und Bergbau, hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft entwickelt. Und da hat das Handwerk einen großen Teil dazu beigetragen",

so Sieberer weiter.

„Es geht um Prozesse und Transformation, vor allem in den Jahrzehnten um 1900“, sagt Wido Sieberer. | Foto: alpinguin
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Pioniergeist in der Gamsstadt

Bis ins 19. Jahrhundert ist alles, was die KitzbühelerInnen zum Leben gebraucht haben, auch in ihrem Heimatort produziert worden. Von den Schuhen bis zur Butter, vom Hammer bis zum Brot, vom Sattel bis zur Kutsche. Die Industrialisierung gepaart mit dem Aufkommen des Tourismus stellt die Bevölkerung vor existenzielle Herausforderungen, doch in vielen schlummert Pioniergeist und so entwickelt man sich weiter oder sattelt um:

„So wird der Sattler zum Dekorateur, der Schlosser zum Mechaniker, der Wagner zum Skihersteller, der Handwerker zum Schmuckdesigner“,

beschreibt Erber, die stellvertretende Leiterin des Museums, manche Transformationen.

"Ladei"  und Café Praxmair aufgebaut

In sieben Räumen bezeugen hunderte Exponate die Tradition, aber auch die innovative Kraft des Handwerks und fügen sich zu einem faszinierenden Bild jener Jahrzehnte, in denen Kitzbühel der Aufstieg zu einem der mondänsten Wintersportplätze Europas gelang.
Zwei Räume hinterließen bereits bei der Eröffnung großen Eindruck bei den rund 70 BesucherInnen: So ist es dem Museumsteam gelungen, das legendäre „Ladei“ in der Wegscheidgasse ab- und um Museum fast 1:1 wieder aufzubauen.
Edith Semperboni pflegte das Kramerlädchen ihrer Mutter Anna Hechenberger nämlich auch nach dessen Schließung 1973. So gibt es mit der Ladentheke ebenso ein Wiedersehen wie mit unvergesslichen Produkten und schräger Werbung.
Einen Raum weiter wird es im Museum Kitzbühel bittersüß und das passt auch zum illustrierten Wandel vom Zuckerbäcker zum Kaffeehaus. Nur wenige Wochen nach dem endgültigen Ladenschluss des Praxmair in der Vorderstadt, sperrt das Café im Museum wieder auf. Die originale Theke, Bänke, Stühle und Tische, auf denen Jahrzehnte geplaudert, geschlemmt und gefeiert wurde, laden zum Verweilen und Sinnieren ein. Nur Ausschank gibt es keinen.

Ausstellung bis 13. April

„Vom Wagner zum Skihersteller“ lautet der Titel der Sonderausstellung und dieser Name „gibt treffend wieder, wie ein weltweit betrachtet kleiner Ort wie Kitzbühel die großen Herausforderungen des 19. Jahrhunderts gemeistert hat“, sagte Bürgermeister Klaus Winkler in seiner Eröffnungsrede und schloss zwei Wünsche an: „Möge diese Ausstellung viele Besucher faszinieren und möge diese Ausstellung, dank des gezeigten Pioniergeistes, den Wurzeln unseres Wohlstandes entsprechen.“
Die Sonderausstellung läuft bis 13. April. Öffnungszeiten des Museums Kitzbühel: Dienstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 18 Uhr.

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