Sozialzentrum Pillerseetal: Alles regional und natürlich selbstgemacht

Freuen sich über die gute Kooperation von Bauern und Gemeinden zum Wohle der Bewohner und Kindergärten (vlnr): Bauernbunddirektor Peter Raggl, Bezirksbauernobmann Josef Edenhauser, hauswirtschaftlicher Leiter des Sozialzentrums, Stefan Lechner, Bgm. von Fieberbrunn Walter Astner und Bezirksbäuerin und LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmied | Foto: Tiroler Bauernbund
  • Freuen sich über die gute Kooperation von Bauern und Gemeinden zum Wohle der Bewohner und Kindergärten (vlnr): Bauernbunddirektor Peter Raggl, Bezirksbauernobmann Josef Edenhauser, hauswirtschaftlicher Leiter des Sozialzentrums, Stefan Lechner, Bgm. von Fieberbrunn Walter Astner und Bezirksbäuerin und LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmied
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FIEBERBRUNN (elis). Daumnidai mit Sauerkraut, Krapfen, Heidelbeer- bzw. Preiselbeerschmarrn, Pressknödel und Kasnocken- keine Chemie und ausschließlich regionale Produkte kommen hier in den Topf und auf den Teller: In der Cafeteria des Vorzeigeprojektes Sozialzentrum Pillerseetal luden Bauernbund Direktor Peter Raggl, Bezirksbauernobmann Josef Edenhauser, Bezirksbäuerin und LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmied, Bgm. Walter Astner und der hauswirtschaftliche Leiter des Sozialzentrums Pillerseetal Stefan Lechner zum Pressegespräch.
Die Küche des von der Gemeinde Fieberbrunn betriebenen Sozialzentrums bewirtet täglich rund 200 Personen (vom Kindergarten bis ins Seniorenheim) mit Speisen, die von Bauern und Herstellern der Region bezogen werden. Mit Engagement und unter gewissen Voraussetzungen funktioniert das, erklärt Stefan Lechner: „Würde es nur um den Preis gehen und wäre das Haus privat geführt, ginge das wahrscheinlich nicht. Die Gemeinde setzt uns aber kein Budget für das Essen fest. Was wir brauchen, brauchen wir eben. Dadurch sind wir aber auch chemiefrei in der Küche – wir verwenden nicht einmal Suppenwürfel. Bei uns wird alles mit regionalen Produkten, etwa von Tirol Milch oder den umliegenden Bauern, selbst gemacht. Und unsere Bewohner wissen das sehr zu schätzen.“

Vor einiger Zeit hat das Sozialzentrum sogar ein Kochbuch mit regionalen, einfachen und schmackhaften Produkten herausgegeben. "Menschen aus der Bevölkerung haben begonnen uns z.B. Beeren und Pilze zu bringen – einfach so, aus Liebe zu den Heimbewohnern. Kocht man gesund und heimische, regionale Speisen, die die Heimbewohner von klein auf kennen, so bleibt der Kosteneinsatz relativ niedrig“, so Lechner.
Auch in der Initiative „Bewusst Tirol“ ist das Sozialzentrum vertreten. Hier können öffentliche Küchen ihre Einkäufe freiwillig melden und damit Einblick in ihre Zutatenlisten und Lieferanten geben.

Region vor der Vorhang holen

Eine Bewegung für bewusste regionale Konzepte möchte Bezirksbauernobmann Josef Edenhauser auf die Beine stellen. „Wir müssen auch Regionen zeigen, die nicht so im Zentrum liegen, um Bespiele für gelungene Projekte zu präsentieren.“
Diese Woche wird im Tiroler Landtag ein Antrag zur Stärkung heimischer Produkte in öffentlichen Tiroler Küchen beschlossen. „Ich erwarte mir, dass es zu einer einstimmigen Annahme des Antrages kommt“, so Edenhauser.
Bezirksbäuerin Brunschmied sieht das ähnlich und weist auf die hohen Standards in der Produktion von Lebensmitteln in der Region hin.
Auch neue Projekte in der Verarbeitung von Lebensmitteln sollen vor den Vorhang geholt werden, so wie die Initiative des Schlachtbetriebes Obermoser in Söll, der Fleisch von Rindern, Schweinen und Lämmern der Bauern aus der Umgebung verarbeitet und damit dazu beiträgt, dass Produktion und Verarbeitung von Fleisch in der Region stattfindet.

Die Initiativen der Landwirtschaftskammer und der Bauern setzen auf Bewusstseinsbildung statt Zwang. Damit sollen auch „schwarze Schafe“ sehen, „dass Wertschöpfung und Wertschätzung zusammen gehören und Tiroler Produkte etwas Besonderes sind“, so Bauernbunddirektor Peter Raggl. „Wir spüren zunehmend, dass sich die Tiroler Bevölkerung klar zu Regionalität und unseren heimischen Bauern bekennt. Die Landtagsinitiative soll nun auch in den Großküchen unseres Landes bäuerliche Produkte forcieren. Es ist zwar sehr zu begrüßen, dass der durchschnittliche Tiroler beim täglichen Einkauf auf Regionalität achtet, die großen Mengen werden aber in den Großküchen des Landes, der Gemeindeverbände und Gemeinden verkocht.“

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