Eiskalt abserviert
Katerstimmung bei Kitzbühels Eishockey-Herren, Verletzungs- und Pannenserie läutete frühes Meisterschaftsende in der Tiroler Eliteliga ein
Ja, das Leben ist ungerecht! Manchmal zumindest, und davon ist der Sport nicht ausgenommen. 28 Runden, die gesamte Dauer des Grunddurchgangs, hatten Kitzbühels Eishockey.Adler einen Stammplatz in den Top-3 der Tiroler Eliteliga. Doch dem Höhenflug folgte ein kapitaler Crash. Gleich im ersten Entscheidungsspiel, dem Playoff-Viertelfinale gegen Kundl, erlebte die Truppe von Trainer Ivo Novotny eine eiskalte Abfuhr. Zwei Niederlagen (1:3 und 3:6) bedeuteten das Aus gegen einen Konkurrenten, der über Tabellenplatz 5 nie hinaus gekommen war. Vorbei statt voll mit dabei. Im Rennen um den Meistertitel, der in Reichweite schien, ist Kitzbühel nur mehr Zuschauer.
Frostiger Gegenwind
„Seit Jahresbeginn zeigte die Formkurve nach unten“, resümiert Hans Exenberger, Sportlicher Leiter bei den Adlern, „denn die Verletzungsserie von Stammspielern war nicht zu verkraften. Vor allem der Ausfall von Goalie Thomas Hechenberger hatte böse Folgen“. Für Hechenberger sollte der Austro-Russe Artiom Konovalov in die Presche springen und Kitzbühel in der entscheidenden Phase den nötigen Rückhalt als Schlussmann bieten. Doch der missglückten Verpflichtung (der ÖEHV hatte die Spielerlaubnis erteilt, der Tiroler Verband dann widerrufen – wir berichteten) folgten herbe Tiefschläge: 0:5 Strafverifizierung der Partie gegen Wattens, Wiederholungsspiel nach 5:0 Sieg über das Farmteam der Innsbrucker Haie, das verloren ging. Störfeuer, von denen sich die Mannschaft offenbar nicht mehr erholte, wie auch Exenberger eingesteht, „so was brennt sich natürlich in die Köpfe der Spieler und schürt Verunsicherung“.
Schnelles Ende der Eiszeit
Kitzbühel gegen Kundl war das einzige Viertelfinal-Duell, das bereits nach Hin- und Rückspiel entschieden war. In den restlichen Playoff-Begegnungen kam es zum großen Showdown, in der erst das dritte Aufeinandertreffen die Entscheidung über den Aufstieg brachte. Kundl trifft nun im Halbfinale auf den Villacher SV II. Im zweiten Halpfinale rittern Kufstein und Zirl um den Endspiel-Einzug.
Leistbare Nationalliga?
Für Eis-Adler aus der Gamstadt ist die Zukunft in der Tiroler Eliteliga ungewiss. Etwas, was auch für die Spielklasse selbst gilt. So geht der Blick über den derzeitigen Tellerrand hinaus, in Richtung Nationalliga, der zweithöchsten Spielklasse in Österreich. „Für ist das nur ein Thema, wenn alle Rahmenbedingungen passen. Wir wollen den Weg, auf heimische Spieler zu bauen, aber nicht verlassen. Die Frage ist auch, ob wir uns das finanziell leisten können“, erklärt Hans Hechenberger die Hürden, die es zu nehmen gilt. In der Nationalliga käme es zu einem Wiedersehen mit „alten Bekannten“ aus früheren Saisonen in der Oberliga-West, wie Dornbirn, Feldkirch und Bregenzerwald.
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