Erfolgreiches Heimspiel: Wahl-Kitzbüheler triumphiert beim Generali Open 2015

Seit 1945 findet in Kitzbühel ein Sandplatzturnier statt. Heuer wurde die 71. Auflage gespielt, das mit Philipp Kohlschreiber einen Wahl-Kitzbüheler als Sieger sah.
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  • Seit 1945 findet in Kitzbühel ein Sandplatzturnier statt. Heuer wurde die 71. Auflage gespielt, das mit Philipp Kohlschreiber einen Wahl-Kitzbüheler als Sieger sah.
  • hochgeladen von Gerald Habison

Seit Ende Dezember 2014 hat Philipp Kohlschreiber seinen Wohnsitz in Kitzbühel. Auf der ATP-Webseite hat der gebürtige Augsburger die Gamsstadt auch als seinen Lebensmittelpunkt angeführt. Anders als seine Gegner, die mit Nobelkarrossen vom Hotel zum Turnier chauffiert werden, pendelt der 31-jährige mit dem Fahrrad zwischen Eigenheim und Centercourt. Gleich im ersten Jahr als „Heimschläfer“ nutzte Kohlschreiber diesen Heimvorteil und die vertraute Kulisse. Der zum Lokalmatador gewordene Deutsche, Nummer 6 der Setzliste, besiegte im Endspiel vor rund 5.500 Zuschauern den Franzosen Paul-Henri Mathieu mit 2:6,6:2,6:2. Zuvor, im Halbfinale, hatte Kohlschreiber den Erfolgslauf von Turnierfavorit Dominic Thiem gestoppt und damit die letzte Chance auf einen Triumph eines (waschechten) Österreichers zunichte gemacht. Es ist der sechste Titel seiner Karriere nach München (2007, 2012), Auckland (2008), Halle (2011) und Düsseldorf (2014). Letzter Kitzbühel-Sieger aus Deutschland war 1966 Wilhelm Bungert. Vor drei Jahren stand Kohlschreiber bereits im Endspiel von Kitzbühel, unterlag damals aber dem Niederländer Robin Haase.
Finalist Paul-Henri Mathieu sorgte für eine Premiere: Mit ihm schaffte erstmals in der Profi-Ära des Turniers ein Qualifikant den Einzug ins Endspiel. Allerdings war Mathieu bereits Nummer 12 der ATP-Weltrangliste, eine Verletzungsserie ließ ihn aus den Top-100 rutschen.

Zuschauermagnet
Knapp 40.000 Zuschauer feierten beim Generali Open 2015 ein wahres Tennisfestival – so viele wie noch nie seit der Renaissance des Turniers im Jahr 2010, zu dem 18.000 Fans gekommen waren. Mit 6.200 Zuschauern lockte das Duell Dominik Thiem gegen Phillip Kohlschreiber heuer die meisten Besucher an, rund 5.500 verfolgten das Finale zwischen Kohlschreiber und Paul-Henri Mathieu. „Rund ein Viertel unserer Gäste kommt aus Deutschland, 60 Prozent aus Österreich und der näheren Umgebung. Dass da ein sympathischer Bayer mit Wahlheimat Kitzbühel gewinnt, ist natürlich eine große Freude“, erklärt Herbert Günther, Frontmann des Kitzbüheler Tennisklubs und einer der Hauptverantwortlichen für den Erfolg von Österreichs größtem Sandplatzturnier.

Aufwärtstrend in vielerlei Hinsicht

Das Budget für das Challenger Turnier 2010 umfasste 700.000 Euro. Seither ging es rapide bergauf, 2014 waren es bereits 2,5 Mio. Euro, der gleiche Betrag wie auch 2015. An die Spieler wird ein (Brutto-)Preisgeld von insgesamt 494.310 Euro ausbezahlt. Einzelsieger Kohlschreiber kassierte 80.000 davon, Finalist Mathieu immerhin noch 42.100.
Die Bilanz der Veranstalter im ersten Jahr unter dem (nicht ganz) neuen Hauptsponsor Generali fällt rundherum positiv aus. Der Vertrag mit Generali, bereits von 1994 bis 2006 Namensgeber des Kitzbüheler ATP-Turniers, ist vorerst bis 2017 fixiert, mit Option auf weitere drei Jahre. Noch Zukunftsmusik ist eine Aufwertung des derzeitigen 250er-Status zu einem Masters-500 Turnier. Diesen Schritt hat heuer das Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle geschafft. Allein das Preisgeld machte dabei einen Quantensprung auf annähernd das Vierfache, von 600.000 auf 2,32 Millionen. Wien lockt die internationale Tennisstars damit als bestdotierte Sportveranstaltung in Österreich überhaupt.

Rio lässt grüßen: 2016 um zwei Wochen früher
Aufgrund der Olympischen Spiele wird das Generali Open Kitzbühel im nächsten Jahr um zwei Wochen früher, nämlich vom 17. bis 23. Juli stattfinden, zur gleichen Zeit wie die ATP-250-Turniere in Washington, Gstaad und Umag: „Mit diesem Termin muss man leider leben. Es ist sicher keine leichte Woche, aber wir hoffen, dass uns die Tennisfans auch nächstes Jahr treu sind.“, so Herbert Günther. Erschwerend dabei: In Umag und Gstaad ist Dominic Thiem Titelverteidiger, was die Aufgabe nicht erleichtert, Österreichs Aushängeschild und Publikumsliebling in Sachen Tennis nach Kitzbühel zu locken.

Fotos: Habison, Kogler, GEPA Pictures

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