Spanier triumphiert, ÖTV-Jungstar brilliert
Generali Open 2022: Sensationslauf von Filip Misolic zu Österreichs Tennis-Nr. 1

- Olé, olé, olé! Erfreulicher "Familienausflug" für den spanischen Turnier-Champion Roberto Bautista Agut, Ehefrau Ana Bodi Tortosa und deren knapp zweijährigen Söhnchen Roberto
- hochgeladen von Gerald Habison
KITZBÜHEL (han). Der Generali Open Sieger 2022 heißt Roberto Bautista Agut. Er ist der erste spanische Kitzbühel-Champion seit neun Jahren. Sieger der Herzen – zumindest aus Sicht der österreichischen Tennisfans – war aber sein Finalgegner Filip Misolic. Der in Kürze 21-jährige Grazer spielte bei seinem Debüt auf der ATP-Tour groß auf. Nur dank einer Wildcard ins Hauptfeld gerutscht, verzückte Misolic das Publikum in der Turnierwoche mit vier gewonnenen Partien. Gestoppt wurde der sensationelle Erfolgslauf erst im Endspiel vom 34-jährigen Routinier Bautista Agut, der nach den überraschenden Absagen von Titelverteidiger Casper Ruud (NOR) und Matteo Berrettini (ITA) einen Tag vor Beginn des Hauptbewerb zum Turnierfavoriten aufgestiegen war. Der Spanier konnte sich im Finale gegen den jungen Österreicher mit 6:2, 6:2 klar durchsetzen und den elften ATP-Titel seiner Karriere feiern. Für die erfolgreiche Arbeitswoche kassiert er einen Siegerscheck in Höhe von 81.310 Euro.
Auf den Spuren von Vorbild Thiem
Die Gänsehaut-Momente lieferte hingegen Filip Misolic. In Runde 2 eliminierte der zum Turnierstart nur Insidern bekannte Steirer den 36-jährigen Spanier Pablo Andujar, Nr. 98 im ATP-Ranking, mit 6:4, 6:0. Im Viertelfinale drehte Misolic das Match gegen den Serben Lajovic, nachdem er bereits 2:6 und 3:5 zurück gelegen war (2:6,7:6(5),6:3). Auch im Halbfinale zeigte der Debütant enorme Coolness, Kampfwillen und Reife. Nach regenbedinger Verschiebung des Spiel entscheidenden Tie-Breaks auf den Finaltag konnte er Thiem-Bezwinger und Vorjahresfinalist Yannik Hanfmann (GER) mit 6:2, 6:2, 7:6(4) nieder ringen. Eine Stunde später gab es im Endspiel gegen Bautista Agut aber nichts mehr zu holen.
Dank der gewonnen 150 ATP-Punkte als Kitzbühel-Finalist katapultierte sich der Sohn kroatischer Eltern im ATP-Ranking von Platz 205 auf Rang 137. Misolic ist damit die neue Nr. 1 unter Österreichs Tennisspielern. "Nebenbei" überholt er auch sein großes Vorbild Dominic Thiem, der sich nach dem Viertelfinal-Aus beim Generali Open im ATP-Ranking wieder etwas verbessern konnte und von Platz 199 auf 172 rutschte. In der neuen Weltrangliste zwischen Misolic und Thiem liegen Jurij Rodionov (143), der in der 2. Runde dem späteren Turniersieger Bautista Agut unterlegen war, und Dennis Novak (155), der in Kitzbühel nicht an den Start gegangen war.
Der Titel im Doppel ging an zwei Spieler, die ihre Erfolge ansonsten eher im Einzel feiern: Der Spanier Pedro Martinez und dessen italienischer Partner Lorenzo Sonego besiegte das topgesetzte deutsch-neuseeländische Duo Tim Pütz und Michael Venus mit 5:7, 6:4 und 10:8.
Tolle Stimmung, zufriedene Bilanz
„Es war eine herausfordernde Woche, aber eine wunderschöne. Mit ganz vielen Highlights, beginnend bei den vollen Rängen, der Tenniseuphorie und den jungen Österreichern, die uns unzählige Gänsehautmomente beschert haben. Die beste Stimmung in unserer Ära“, freuen sich die Turnierveranstalter Herbert Günther und Markus Bodner mit Turniergeschäftsführer Florian Zinnagl. 45.000 Tickets wurden im Verlauf der Woche ausgegeben, dazu kommen noch täglich rund 600 Personen, die ohne Ticket und bei freiem Eintritt durch das Gelände flanierten und sich Weltklasse-Tennis gratis am Grandstand anschauen konnten und rund 1.000 Akkreditierte - Turniermitarbeiter, Aussteller, ATP, Spieler und Betreuer sowie Turniergäste.
2023 findet das Turnier von 29. Juli bis 5. August statt und damit eine Woche später im Kalender als bisher.
Preisgeld
524.340 € befanden sich im Preisgeldtopf des Generali Open 2022. Der Einzelsieger kassiert 81.310 Euro brutto, der unterlegene Finalist 47.430 Euro. Für eine Niederlage in der ersten Runde gibt's immerhin ein Trostpflaster von 5.730 Euro. Für die Sieger des Doppelbewerbs sind 28.250 Euro reserviert. Für die Erstrundenteilnahme erhält ein Profiduo relativ bescheidene 2.920 Euro. Das erste offizielle Preisgeld bei den Generali Open, damals noch unter dem Namen „Head Cup“, wurde im Jahre 1971 ausgeschüttet. Damals betrug die Gesamthöhe 25.000 US-Dollar.
Fotos: Habison, A. Scheuber, M. Knoll
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