Lehre oder weiterführende Schule?

Klaus Wechselberger (Dirketor NMS 2), Klaus Lackner (Bezirksobm. Wirtschaftskammer Kitzbühel), Hildburg Eberle (Direktorin NMS 1) und Peter Seiwald (Wirtschaftsbundobmann) führten ein Gespräch über die Weiterbildung der AbsolventInnen der NMS.
  • Klaus Wechselberger (Dirketor NMS 2), Klaus Lackner (Bezirksobm. Wirtschaftskammer Kitzbühel), Hildburg Eberle (Direktorin NMS 1) und Peter Seiwald (Wirtschaftsbundobmann) führten ein Gespräch über die Weiterbildung der AbsolventInnen der NMS.
  • hochgeladen von Johanna Bamberger

ST. JOHANN (jos). Für die Schüler der vierten Klassen der NMS ist es bald soweit, sich in Sachen Zukunft einen Plan zurechtzulegen. Um diese wichtige Entscheidung zu unterstützen, veranstaltete die NMS St. Johann am 9. November die 6. Berufsinfomesse, wo 28 Betriebe aus dem Bezirk und 12 weiterführende Schulen einen Einblick gaben. Anlässlich zur Messe trafen sich Hildburg Eberle (Direktorin der NMS 1), Klaus Wechselberger (Direktor der NMS 2), Klaus Lackner (Bezirksobm. der Wirtschaftskammer Kitzbühel), Stefan Seiwald (Bgm. St. Johann) und Peter Seiwald (Wirtschaftsbundobmann) zu einem Gespräch.

Fakten

Aktuelle Zahlen veranschaulichen, dass rund 50 % der Schulabgänger des Bezirks in eine Lehre gehen. Es gibt hier aber auch ein starkes Ost-West-Gefälle. Ziehen in der Steiermark nur 30 Prozent der Schüler eine Lehre in Erwägung, so sind es in den Bundesländern Salzburg, Tirol und Vorarlberg rund 45 Prozent. "Das Elternhaus spielt nachwievor eine große Rolle bei der Berufswahl ihrer Nachkommen. Jedoch sieht man einen deutlichen Trend in Richtung Selbstständigkeit", so Eberle. "Man soll Leute nicht in eine weiterführende Schule drängen, denn oft merken die Schüler dann nach ein bis zwei Jahren, dass ihnen eine Lehre besser gefallen würde und wechseln dann", erklärt Lackner, der auch ein großer Befürworter des zweiten Bildungsweges ist.

Jugendarbeitslosigkeit

Viele andere europäische Länder "beneiden" das duale Ausbildungssystem in Österreich. Es gibt eine wesentlich geringere Jugendarbeitslosigkeit als in anderen Ländern (6 Prozent im Bezirk, 9 Prozent in Österreich). "Das sogenannte Schnuppern in Betrieben ermöglicht den Jugendlichen einen Einblick in die Berufswelt", so Lackner. "Die Schüler kommen aus den Schnuppertagen zurück und wissen dann oft genau was sie wollen", ergänzt Wechselberger. Das sei auch von Vorteil für die Lehrpersonen, die dann ihre Schüler in eine gewisse Richtung lenken könnten. Es sei auch wichtig, dass ehemalige Absolventen der NMS, die jetzt eine Ausbildung in den Betrieben machen, bei der Berufsinfomesse anwesend sind, so könne man eher eine Bindung und zwischen den Jugendlichen aufbauen und deren Motivation stärken.

Facharbeitermangel

"Der hohe Facharbeitermangel in allen Sektoren ist schon seit längerem ein großes Thema. Dieser entsteht großteils durch die höheren Voraussetzungen in den Ausbildungen. Aus meiner Sicht fehlt es leider auch an gewissen Grundkenntnissen, die die Schüler oft nicht aus der Schule mitnehmen können. Da ist noch an Verbesserung zu arbeiten", so Lackner.

Die Direktoren und die Vertreter der Wirtschaft sind sich einig, dass diese Berufsinfomesse ein voller Erfolg für Schüler sowie auch Eltern und Lehrer ist. "Das Netz aus Schulen und der Wirtschaft ist ein Profit für beide Seiten", so Wechselberger.

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