Sanierung startet jetzt

Rund zwei Monate nach dem Hangrutsch in Going beginnen die Sanierungsarbeiten. | Foto: ZOOM-Tirol
  • Rund zwei Monate nach dem Hangrutsch in Going beginnen die Sanierungsarbeiten.
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GOING (jomo). „Die Bewohner der Achensiedlung konnten alle wieder in ihre Wohnungen zurückkehren“, berichtet Bürgermeister Josef Pirchl über die aktuelle Situation rund zwei Monate nach dem Hangrutsch in Going. Mit der Hangsanierung soll bereits am Montag begonnen worden sein (nach Redaktionsschluss).

Deponie war Verursacher
Als Schadensverursacher konnten die Experten nun eindeutig die oberhalb des Hanges gelegene Deponie ausmachen. „Tatsache ist, dass die Arbeiten in der Aushubdeponie schuld an dem Hangrutsch waren“, bestätigt Bezirkshauptmann Michael Berger gegenüber dem BEZIRKSBLATT.

Ein Sanierungskonzept, erstellt von Experten, gilt es nun umzusetzen. „Die Kosten sowie die Sanierung selbst müssen der Deponiebetreiber und -besitzer übernehmen“, erklärt Berger. Bis Oktober soll der Hang gesichert werden. Dazu wird der Hang abgeflacht und mit Stützrippen gesichert. Die Deponie wird abgetragen.

Die Sanierungsmaßnahmen werden sich laut Schätzungen auf mehrere Hunterttausend Euro belaufen. „Falls Deponiebetreiber und -besitzer nicht zur Tat schreiten, werden die Kosten vom Bund vorgestreckt und dann eingetrieben“, erklärt Berger. Der Hang wird jedenfalls noch im Herbst gesichert.

Ist die Behörde schuld?
Im Hintergrund läuft auch noch eine Prüfung der Amtshaftung. Die BH Kitzbühel stellte die Bewilligung für die Deponie aus. „Die BH ist ein Bundesorgan. Der Bund ist deshalb auch der Rechtsträger. Die Frage der Amtshaftung wird derzeit überprüft“, sagt Berger.

Rückblick: Am 6. Juli waren rund 25.000 m3 Erdmaterial und Bäume bis an die Hausmauern des Siedlungsgebietes gerutscht. Bäume stürzten um und schlugen in Dächer und Wohnräume ein. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.

Bgm. Pirchl erlebte eine Welle der Hilfsbereitschaft. Zahlreiche freiwillige Helfer waren bzw. sind vor Ort. „Die Leute haben es so gut es eben geht verkraftet. Keiner hängt aufgrund fehlender Geldmittel in der Luft“, berichtet Pirchl.

Am Freitag flatterte dann der Gemeinde ein Einschreiben, Absender Stanglwirt, ins Haus – mit einer À-conto-Forderung von 300.000 € wegen bisher entstandener Schäden. „Wir haben das sofort an unseren Rechtsanwalt weitergegeben, wir als Gemeinde tragen ja keine Schuld, die Genehmigung für die Deponie hat die Behörde erteilt“, so Bgm. Pirchl.

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