25 Jahre Musik Kultur St. Johann

Hans Oberlechner und Karin Girkinger schwelgen beim Pressegespräch in Erinnerungen.
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ST. JOHANN (jos). Heuer feiert die Organisation Musik Kultur St. Johann ihr 25-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass schwelgten Gründer Hans Oberlechner und seine Mitarbeiterin Karin Girkinger bei einem Gespräch in Erinnerungen.
"Die Idee entstand im Jahr 1992 in einer Bar. Wir hatten damals die Vision, jährlich 7 Konzerte in St. Johann zu veranstalten und dabei vollkommen unabhängig von Politikern und anderen Einrichtungen zu sein", so Oberlechner. Sechs bis acht musikbegeisterte Mitstreiter beteiligten sich an der Idee, teilweise arbeiten diese heute noch mit. Damals galten solche Veranstaltungen in der Gesellschaft noch als nonkonform. Nichtsdestotrotz ging am 24. April 1992 das erste von MUKU organisierte Konzert mit der "Big Band Connection Landeck" im Café Rainer über die Bühne. Weitere Veranstaltungen folgten am 30. Mai 1992 mit dem "Oktett Ost" und kurz darauf mit "Al Di Meola".

Gemeinsam abseits von "Mainstream"

"Wir wollten einfach gegen den Strom schwimmen, weg vom Mainstream-Jazz und der Prostitution der Tiroler Kultur", fasst Oberlechner zusammen. "Damals galt es die Toleranz für verschiedene Richtungen zu schaffen, Verständnis für Ungewohntes zu vermitteln", so Girkinger. "Nur durch Eintrittsgelder, Sponsoren, Privatwirtschaft und Unterstützung durch Gemeinde, Land und Bund ist es damals wie heute möglich, solche Veranstaltungen auf die Beine zu stellen", bedankt sich Oberlechner.

Alte Gerberei wird zum Hotspot

In den Anfangszeiten hatte die Organisation keinen festen Veranstaltungsort. Man wanderete von Gasthöfen zu Schulen und Cafés. Im Jahr 1999 tat sich dann die Möglichkeit auf, sich in der Alten Gerberei einzumieten. Der damalige Eigentümer Christian Ritsch verstarb ein Jahr später an einem Herzinfarkt. So übernahm MUKU das Gebäude im Wert von 1 Million Euro. Ein Drittel wurde an das Montessori-Haus verkauft, ein Drittel finanzierte der Verein MUKU und das letzte Drittel steuerte Oberlechner aus eigener Tasche bei. Weitere 350.000 Euro wurden anschließend für den Anbau investiert.

Widerstand überlebt

Die Veranstaltungen von MUKU sorgten immer wieder für große Widerstände. So wurde in den 90ern ein Kulturradio am Astberg in Going geöffnet. Parallel wurde im Hotel Goldenen Löwen ein "Studio" eingerichtet, um 24 Stunden live sein zu können. Ziel war es, die freien Medien und die damalige Regierung unter Druck zu setzen. Auch das Schauspielstück von Arno Rabl am Hauptplatz, wo 3 junge Frauen mit Milch in Badewannen begossen wurden, stieß den Bauern der Region als "Milchverschwendung" säuerlich auf.
Heute sei die Bevölkerung froh über diese kulturellen Veranstaltungen. In der Alten Gerberei treten regelmäßig Künstler aus verschiedenen Genres auf. "Für die Zukunft wünschen wir uns eine gesteigerte Wertschätzung für Kulturarbeit seitens der Politik.", so Girkinger und Oberlechner unisono. Zum Jubiläum finden einige Konzerte statt. Termine folgen.

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