Sicherung des Lebensraumes

Wildbach- und Lawine nverbauung nimmt sich den „Spitalgraben“ in Hopfgarten vor

In der Marktgemeinde Hopfgarten soll im heurigen Herbst mit dem Wildbachverbauungsprojekt „Spitalgraben“ begonnen werden.
HOPFGARTEN (wm). Das Ver­bauungsprojekt wurde in den letzten Jahren erarbeitet, die ministerielle Genehmigung erwirkt, die Grundeigentümer informiert und das behördliche Genehmigungsverfahren positiv abgeführt.
Bereits seit 1998 hat die Gemein­deführung einen Antrag zur Ver­bauung der beiden Wildbäch­e gestellt, die sich oberhalb der Talstation der Bergbahngesellschaft treffen und durch die viele Wohn- und Wirtschaftsobjekte sowie die Brixentaler Bundesstraße, Gemeindestraßen und Parkplätze gefährdet werden.
Bürgermeister Paul Sieberer meint dazu: „Ereignisse der Jahre 1946 und 1963 zeigen auf, welche Schäden durch die Bäche angerichtet werden können. Deshalb sind wir froh, dass dieses Projekt jetzt angegangen wird. Im Herbst soll der Baubeginn sein. Wir werden die Arbeiten durchziehen und wieder einen Teil unserer Marktgemeinde sicherer machen.“
Das Projekt beinhaltet vor allem den Neubau und die Sanierung von Geschiebesperren (Grundschwellenstaffelung) aus Holz, die Errrichtung einer neuen Betonsperre vor einem Ablagerungs- und Auffangbecken, die Sanierung des bestehenden Steingerinnes bis zur Ache und den Neubau eines Bypasses auf einer Länge von 300 Metern mit einer Dimension von 700 bis 900 mm Durchmesser zur Ableitung von Grabenwasser bei HQ 150 (150-jährige Hochwasserwahrscheinlichkeit).

1,9 Millionen Euro Kosten
Die Gesamtbaukosten werden auf circa 1,9 Millionen Euro veranschlagt. Davon übernimmt der Bund 60 Prozent, das Land Tirol 20 Prozent, die Gemeinde 15 Prozent und die Landesstra­ßenverwaltung 5 Prozent. Gebaut wird von 2010 bis 2015. Besondere Rücksicht wird auf die Anrainer genommen (und auf den saisonellen Ablauf im Tourismusort: Die Tourismuswirtschaft bietet rund 2.600 Gästebetten, die jährliche Übernachtungszahl liegt bei durchschnittlich 400.000.).

Große Belastung für Gemeinde
Die finanziellen Belastungen für die Sicherung des Lebensraumes in Hopfgarten haben ein beachtliches Ausmaß erreicht. Im konkreten Fall trifft es Hopfgarten mit rund 300.000 Euro. Auf fünf Jahre aufgeteilt, sind das jeweils 60.000 Euro. „Das sind irrsinnige Summen“, so Bgm. Sieberer, „aber wir stehen dazu, um den Lebensraum zu sichern, wobei Sieberer noch auf andere Projekte verweist, die hierfür notwendig waren.

Vertretbare Finanzierung
„Jährliche Mittel in Höhe von 60.000 bis 80.000 Euro, das ist sehr belastend für eine Gemeinde unseres Ausmaßes, da ja auch die Infrastruktur erhalten werden muss, was aufgrund der Entwicklung kaum noch machbar ist“, so der Gemeindechef (seit nunmehr schon 18 Jahren).
Bezüglich Spitalgraben will Paul Sieberer trotzdem nicht klagen, „weil wir da eine vertretbare Finanzierung zustandegebracht haben“ (...der Gemeinderat war einstimmig mit der Übernahme des 15-prozentigen Baukostenanteils einverstanden und gibt diesen entsprechend dem Baufortschritt weiter...). Hopfgarten ist mit 166,47 km2 die flächenmäßig größte Gemeinde in Bezirk (allein die Interessentschaftsstraßen haben eine Länge von 85 Kilometern).

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