Bezirk Kitzbühel bei Einkommensgleichheit tirolweit an zweiter Stelle

Frauenlandesrätin Christine Baur präsentiert die Regionalanalyse zum Gleichstellungsbericht Tirol 2016. | Foto: Land Tirol/Reichkendler
  • Frauenlandesrätin Christine Baur präsentiert die Regionalanalyse zum Gleichstellungsbericht Tirol 2016.
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BEZIRK KITZBÜHEL. „Das Geschlecht ist immer noch maßgeblich für die Lebenssituation der Menschen in Tirol bestimmend“, zeigt Frauenlandesrätin Christine Baur auf. Das stellt der Tiroler Gleichstellungsbericht unter Beweis, der nun auch regional ausgewertet wurde. Denn nicht nur das Geschlecht prägt die Lebensumstände der TirolerInnen, auch die regionale Herkunft und der Wohnort sind neben Bildung, sozialer, kultureller oder religiöser Zugehörigkeit sowie den jeweiligen Familienformen für die individuelle Lebenssituation ausschlaggebend. „Der Wohnort hat einen großen Einfluss auf die Lebenssituation von Frauen“, weiß LRin Baur. Meist seien es daher die gut ausgebildeten jungen Frauen, die als erste aus dem ländlichen Raum in die Städte auswandern.

Obwohl die Tiroler Landesregierung bereits eine Vielzahl an ressortübergreifenden Maßnahmen in Hinblick auf Chancengleichheit und Gleichstellung fördert, geht aus dem Bericht hervor, dass noch Handlungsbedarf besteht. „Die Ergebnisse des Gleichstellungsberichts sind eine wichtige Grundlage für die Formulierung von politischen Gleichstellungszielen. Durch die regionale Auswertung können treffsichere Maßnahmen gesetzt werden“, betont LRin Baur.

Die Bezirksergebnisse im Detail

Bezirksweit dominieren in Kitzbühel die mittleren Bildungsabschlüsse: Sowohl der Prozentsatz an Frauen mit Hochschulabschluss (zehn Prozent) als auch jener mit Pflichtschulabschluss (21 Prozent) sind niedriger ist als in Tirol insgesamt. Obwohl Kitzbühel einen hohen Anteil an über 65-Jährigen aufweist und in dieser Hinsicht tirolweit an erster Stelle liegt, ist der Anteil an Personen in Pflegeheimen vergleichsweise niedrig (31 Prozent). „Es liegt daher der Schluss nahe, dass Frauen noch stärker in der Pflege von Angehörigen engagiert sind, als es in Tirol insgesamt schon der Fall ist“, zeigt LRin Baur auf. Was die Betreuung von Kleinkindern betrifft, so liegt Kitzbühel mit einem Anteil von 23 Prozent der Null- bi Zweijährigen im landesweiten Durchschnitt.

Geringe Teilzeitbeschäftigung

Der Arbeitsmarkt im Bezirk Kitzbühel ist stark auf die Bereiche Tourismus und Bau ausgerichtet. 22 Prozent aller Beschäftigten und 26 Prozent der weiblichen Erwerbstätigen sind in Beherbergung und Gastronomie beschäftigt. Die Frauenbeschäftigung ist damit überdurchschnittlich stark auf den Tourismus konzentriert. Daneben dominieren in der Frauenbeschäftigung die klassisch weiblich dominierten Branchen Handel, Verwaltung, Erziehung und Gesundheitswesen.

Die Erwerbsquote der Frauen ist mit 64 Prozent geringfügig niedriger als diejenige im gesamten Land. Kitzbühel liegt damit an vierter Stelle nach Innsbruck-Land und den Industriebezirken Kufstein und Schwaz. Die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern fallen im Tirolvergleich weniger deutlich aus. Damit folgt Kitzbühel, wenn auch mit ziemlichem Abstand, auf Innsbruck-Stadt, dem Bezirk mit der vergleichsweise egalitärsten Einkommensstruktur. Dies ist auf die geringe Teilzeitbeschäftigung von Frauen in Kitzbühel zurückzuführen, wobei gleichzeitig aufgrund der saisonalen Beschäftigung ein relativ geringer Anteil ganzjährig vollbeschäftigt ist.

Infos

Der Gleichstellungsbericht samt Regionalanalyse kann im Fachbereich Frauen kostenlos unter 0512-508 3581 oder juff.frauen@tirol.gv.at bestellt werden und steht im Internet unter www.tirol.gv.at/frauen zum Download bereit.

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