Tiroler Einzelhandel 2030 - Wie es auch in 15 Jahren noch funktioniert

Manfred Riedl, Landesentwicklung Land Tirol, Marije Moors, Ortsmarketing St. Johann, Daniela Krautsack, Zukunftsforscherin aus Wien und Stefan Niedermoser, Regionalmanagement Regio 3 blickten in die spannende Zukunft des Einzelhandels.
  • Manfred Riedl, Landesentwicklung Land Tirol, Marije Moors, Ortsmarketing St. Johann, Daniela Krautsack, Zukunftsforscherin aus Wien und Stefan Niedermoser, Regionalmanagement Regio 3 blickten in die spannende Zukunft des Einzelhandels.
  • hochgeladen von Elisabeth Schwenter

KITZBÜHEL. "Der Einzelhandel ist von einem Strukturwandel und Konzentrationsprozess gekennzeichnet und wird vom Konsumverhalten der Menschen im Online-Handel maßgeblich beeinflusst.", erklärt Manfred Riedl, Abteilungsleiter Landesentwicklung und Zukunftsstrategien des Landes Tirol.
Zwischen 2004 und 2014 habe man feststellen können, dass vor allem Unternehmen mit nur einem Standort zusperren, die Anzahl der kleinen Betriebe in den Ortskernen deutlich (minus 13%) abgenommen habe.
Dass die Verkaufsflächen in Tirol trotzdem zugenommen haben, ist der Tatsache geschuldet, dass große Einkaufszentren internationaler Großkonzerne an verkehrsgünstigen Lagen außerhalb der Orte den Einzelhändlern innerorts deutlich Konkurrenz machen.

Gegenmaßnahmen entwickeln

Dem gilt es, im Interesse der Einzelhändler und der Bevölkerung einer Region, entgegenzuwirken. Das funktioniert, so der Zukunftsstratege, indem 'Online und Offline' auf die Bedürfnisse und das Einkaufsverhalten der Menschen Rücksicht genommen wird.
"Der Kunde der Zukunft", so Daniela Krautsack, Medienstrategin und Zukunftsforscherin, "bedient sich seiner 'wearables'.", womit die Wiener Forscherin erklärt, dass sich zukünftig Menschen über Aktionen, Besonderheiten und Verfügbarkeiten im Handel über ihre Mobiltelefone oder andere technische Hilfsmittel informieren und erst dann den direkten Kontakt zum Händler suchen. Der Kunde der Zukunft sei etwa 30 Jahre alt, wohne in Städten und habe einen selbstverständlichen Umgang mit seinem Smartphone - auch beim Einkaufen. Was online nicht exisitiert, existiert einfach nicht.

Regional-Bio-Fair Trade

Authentizität und Nachhaltigkeit sind die Trends der Zeit, geht man nach den Erkenntnissen der Entwicklungsforschung des Landes Tirol. Damit können auch kleine Betriebe punkten. "Die Marke Tirol", so Riedl, "wie wir sie von regionalen Lebensmitteln kennen, wie etwa bei unserer Milch, lässt sich auch für den Einzelhandel und dem damit verbundenen Online-Handel etablieren."
"Auch in den Städten", so Krautsack, "ist über die vergangenen Jahre ein Bewusstsein für kleine authetische und nachhaltig organisierte Läden entstanden. Die Mischung aus Online und Regional, die braucht es, um junges Publikum anzuziehen."

Ohne Online geht es nicht

2014 wurden in Tirol 7% des Umsatzes im Einzelhandel online getätigt, 2030 werden es 14% bis 28% sein. Etwa ein Viertel des Geldes wird dann also bei jenen Händlern ausgegeben, die bei diesem Trend mitziehen können. "Denn sonst", so die pessimistische Prognose der Zukunftsstrategen, "geht das Geld ins Ausland, dort hin, wo die Onlinehändler sitzen. Oftmals möchte sich der Kunde auch nur online darüber informieren, was wo verfügbar ist und zu welchem Preis. Findet er das Produkt bei einem regionalen Händler zu einem guten Preis, auf dessen website, dann kauft er wahrscheinlich auch dort!"
Ein Online-Shop muss Sicherheit und Seriosität bieten, einen sicheren Zahlungsverkehr gewährleisten und möglichst einfache Modalitäten für Zustellung und Rückgabe bereitstellen. Dann funktioniert es auch in 15 Jahren noch mit dem regionalen Einzelhandel.

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