Abfallentsorgung im Fokus
Auch Krumpendorf und Maria Rain wurden vom Landesrechnungshof unter die Lupe genommen.
KRUMPENDORF, MARIA RAIN. Seit April 2018 darf der Kärntner Landesrechnungshof (LRH) auch Gemeinden prüfen (die WOCHE berichtete). Für die erste Prüfung wurde das Thema Abfallentsorgung ausgewählt. Es wurden zwölf Gemeinden unter die Lupe genommen – jeweils zwei aus den sechs Abfallwirtschaftsverbänden, immer eine mit mehr und eine mit weniger als 3.000 Einwohnern. Auch Gemeinden aus dem Bezirk wurden geprüft.
Überprüfung der Gemeinden
Neben den Gemeinden St. Andrä, St. Georgen im Lavanttal, Seeboden, Bad Kleinkirchheim, Finkenstein, Hohenthurn, Eberndorf, Globasnitz, Hermagor und Weißensee wurden auch Krumpendorf und Maria Rain genauer unter die Lupe genommen. Eine Empfehlung des Landesrechnungshofs für Krumpendorf und Maria Rain ist die Einführung eines Alt- und Problemstoffsammelzentrums.
Kooperation mit Nachbargemeinde
Pro Jahr werden in Krumpendorf zwei Termine für die Abgabe von Problemstoffen inklusive Elektro- und Elektronik-Altgeräte sowie Altbatterien und Akkus angeboten. "Das Angebot wird gut angenommen und ist nach Rückmeldung der Einwohner als ausreichend angesehen", informiert Hermann Bürger, Referent der Gemeinde Krumpendorf für diesen Bereich. Er sieht ein eigenes Sammelzentrum als optimal, finanzierbar dürfte dies in Kooperation mit einer Nachbargemeinde sein. Eine Lösung wäre noch in dieser Funktionsperiode wünschenswert, hängt jedoch vom Budget ab.
Weiters wurden in Krumpendorf falsche Buchungen unter "Betriebe der Müllbeseitigung" kritisiert. Diese Kritikpunkte werden bereits bereinigt. "Es ist vorgesehen, dass künftig die Ausgaben für Hundekotbehälter und -beutel sowie für die Reinigung von öffentlichen Plätzen und Straßen von Verschmutzungen nicht mehr im Gebührenhaushalt, sondern im allgemeinen Haushalt verbucht werden", sagt Bürger.
Finanzierung ist problematisch
"Die Umsetzung von Projekten ist weniger problematisch als die Finanzierung, wir wollen die Haushalte nicht mehr belasten als notwendig", so Bürger. Ein Wunsch der Bevölkerung ist die Errichtung einer Abgabestelle für Grünschnitt. "Wir sind optimistisch, dass wir das bald über die Bühne bringen können", sagt Bürger.
Zwei Termine pro Jahr
In Maria Rain wurde kritisiert, dass die Problemstoffsammlung nur einmal pro Jahr durchgeführt wird. "Ab kommenden Jahr werden, aufgrund der Feststellung in Rechnungshofbericht zwei Termine angeboten", sagt Amtsleiter Thomas Schurian. Die Einrichtung eines Problemstoffsammelzentrum ist derzeit nicht geplant. Bürgern wird seitens der Gemeinde jedoch Beratung zur richtigen Abfallentsorgung geboten. Schurian: "Für Inhaber unserer 'Sperrmüllkarte' bieten wir an, ihre Abfälle, welche nicht unter die Kategorie Hausmüll fallen, bei einem Klagenfurter Unternehmen abgeben zu können. Für Sperrmüll ist es seit Anfang Dezember auch möglich, dass wir kostenlos einen Sperrmüllcontainer anliefern lassen."
Angespannte Kostensituation
In den letzten drei Jahren hat sich die Kostensituation in Maria Rain angespannt. Grund dafür war die kostenlose Entsorgung von Sperrmüll. "Die Gemeinde hat entschieden, die Freimenge von Sperrmüll auf 300 Kilogramm pro Haushalt zu reduzieren", informiert Schurian. Für mehr als 200 Kilogramm wird am Jahresende ein Betrag eingehoben.
Bewusstsein stärken
Bereits umgesetzt wurde die Änderung des Systems für die Sperrmüllsammlung. "Zu verbessern gilt für mich nicht nur eine möglichst einfache und bequeme Möglichkeit, seine Abfälle zu entsorgen, anzubieten sondern in der Bevölkerung das Bewusstsein zu stärken, bei jedem Einkauf darauf zu achten, möglichst Verpackungsmüll zu vermeiden", fordert Schurian.
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