Jubiläum
Ein Rückblick auf 25 Jahre Gemeindepolitik im Bezirk

Wir werfen einen politischen Blick in drei Klagenfurt-Land-Gemeinden. | Foto: kobra 78/adobe.stock.com
4Bilder
  • Wir werfen einen politischen Blick in drei Klagenfurt-Land-Gemeinden.
  • Foto: kobra 78/adobe.stock.com
  • hochgeladen von Nicole Fischer

Anlässlich unseres 25-jährigen Bestehens haben wir drei langdienende Bürgermeister aus dem Bezirk befragt.

KLAGENFURT LAND. Ingo Appé (Ferlach), Stefan Deutschmann (Grafenstein) und Herbert Gaggl (Moosburg) standen uns Rede und Antwort zu ihren politischen Erlebnissen der letzten 25 Jahre, über die Entwicklung der Gemeinden und die Dauerbrenner in Sachen Gemeindefinanzierung. Der Ferlacher Bürgermeister Ingo Appé ist seit 2002 im Amt und seit seiner Jugend politisch aktiv, für ihn ist klar, dass sich in den letzten 25 Jahren politisch einiges getan hat: "Die gesamte Gesellschaft hat sich verändert. Auch das Ansehen der Politik und der Politiker ist ganz anders als vor einem Vierteljahrhundert. In der Postition als Bürgermeister haben wir noch den besten Stellenwert, was das Vertrauen in die Politik anbelangt. Aber auch das ist nicht mehr so wie früher. Ich persönlich wurde schon zig mal angezeigt und alles was man macht, wird ins falsche Licht gerückt, überall wird ein Haar in der Suppe gesucht, das war vor 25 Jahren so noch nicht der Fall, wie jetzt", so Appé. Bürgermeister der Gemeinde Grafenstein, Stefan Deutschmann, der ab 1991 Vizebürgermeister und seit 2008 Bürgermeister ist, sieht die Entwicklungen vor allem in der Gemeinde selbst: "In der Gemeindepolitik besteht ständig das Bestreben, die Entwicklung so effizient wie möglich zu unterstützen und für Problemstellungen Lösungen zu erwirken. Die Marktgemeinde Grfenstein hat sich in den letzten 25 Jahren bestens entwickelt und bietet den Einheimischen wie Gästen eine umfassende Infrastruktur." Seit Ende der Siebziger Jahre ist Herbert Gaggl politisch aktiv, 1991 erfolgte der Amtsantritt als Bürgermeister in Moosburg. „Ich war 1996 bereits fünf Jahre Bürgermeister als die WOCHE das Licht der Welt erblickt hat“, erinnert sich Gaggl. Die politische Landschaft war vor 25 Jahren mit ÖVP, SPÖ und FPÖ noch überschaubar. „Dann hat Jörg Haider 1999 den Landeshauptmannposten übernommen. Als Gemeinde hatte man drei Verhandlungspartner mit der Gemeinde, es war eine kollegiale Zusammenarbeit mit Handschlagqualität“, erinnert sich Gaggl. Investitionen in der Gemeinde konnten getätigt werden, aber nur mit Bedacht. Leerstände oder aussterbende Ortskerne waren vor 25 Jahren noch kein Thema.

Wichtige Themen der 90er

Die vorherrschende Thema im Land Kärnten war die finanzielle Situation des Landes, Landeshauptmann war Christof Zernatto (ÖVP). „Es gab eine große Diskussion um die Verschuldung Kärntens, es war ein riesen Wirbel um eine Gesamtverschuldung von 0,8 Milliarden Euro. Haider kritisierte dies scharf. Heuer haben wir vier Milliarden Finanzschulden“, sagt Gaggl. In Moosburg wurde der Grundstein für die Kinderbetreuung gesetzt. „Es gab defacto keine Kinderbetreuung in Moosburg. Es ist uns gelungen den ersten Kindergarten zu errichten. Hort und Ganztagesbetreuung waren noch kein Thema, sondern die Halbtagsbetreuung“, sagt Gaggl. Vor 25 Jahren musste auch beim Thema Kanalbau erst Überzeugungsarbeit geleistet werden. „Man wurde beim Thema nicht mit offenen Armen empfangen. Heutzutage ist ein Kanalanschluss eine Selbstverständlichkeit“, sagt Gaggl. Das Thema Kanalbau war auch in Ferlach eines der brennendsten: "Die Finalisierung des Kanals und der Abwasserbeseitigungsanlage waren wichtige Themen. Da gab es sogar eine eigene Wahlbewegung", erinnert sich Bgm. Appé. Außerdem wurde damals mittels Bürgerinitiative gegen die Entwicklung gearbeitet. "Das Umweltverständnis war damals noch nicht so da, da hat man massiven Widerstand von Seiten der Bürgerinitiativen, Kanalgegner und gegen die Errichtung des Kanals, vor allem in entlegeneren Orten, gespürt. Damals hatten die Leute noch nicht das Verständnis für Umweltpolitik und die notwendige Abwasserbeseitigung", so der Bürgermeister. In Grafenstein diskutierte man vor 25 Jahren über Themen wie den Ausbau der Koralmbahn, die Errichtung eines Veranstaltungszentrums, Schaffung und Erhaltung von Infrasturktur für die Kinderbetreuung in den Bereichen Schule, Kindergarten und Krabbelgruppe. Damals entstand auch das Generationenprojekt mit Unterstützung der älteren Generation und der Jugend. Außerdem wurde das Freigängerhaus errichtet und das Wohnungsangebot in Grafenstein erweitert.

Herausforderungen für die Gemeinden

Finanziell gefordert hat die Gemeinden vor allem der Straßenbau, ein Dauerbrenner. "Um bei einer Fläche von 50 km2 den Bürgern ein passables Gemeindestraßennetz bieten zu können, muss selbstverständlich kontinuierlich, jährlich ein bestimmter Anteil des Budgets für den Straßenbau und die Sanierung dieser bereitgestellt werden. In Zusammenarbeit mit den Gemeindebürgern sowie Unternehmen, den Mitarbeitern der Marktgemeinde sowie der Gemeindevertretung konnte vieles erreicht und dank der Regionalmedien Kärnten auch nach außen hin präsentiert werden", so Bürgermeister Deutschmann. Eine dramatische Herausforderung für Ferlach war die Schließung der KESTAG: "Wenn man an die Schließung zurückdenkt, waren in Ferlach von jetzt auf gleich 800 Arbeitsplätze weniger. In der Kommunalpolitik gab es das Bestreben die Leute aufzufangen. Auch der Fall Donauwitz war prägend. Viele Leute die beim Stahlwerk gearbeitet haben, sind dann in die Steiermark gegangen. Das hat uns schon massiv getroffen, daran haben wir lange gearbeitet und sind nun wieder auf einem guten Weg", so Bürgermeister Appé.

Ein Blick in den Bezirk

Nachdem die Eismassen des Draugletschers in der Würmzeit abgeschmolzen sind, blieb das Klagenfurter Becken über. Die Glan schüttete nach dem Abschmelzen der Eismassen einen gewaltigen Schwemmfächer auf, dieser wurde zum Baugrund für Klagenfurt. Der Wörthersee reichte fünf Kilometer in den Osten. Erst durch die Regulierung der Glan im Norden und der Glanfurt im Süden entstand neuer Lebensraum. Bodenfunde in Lendorf, Waidmannsdorf, Siebenhügel und Viktring belegen erste Funde von Rodungs- und Siedlungstätigkeiten aus der Bronzezeit. Mit dem Einzug der Spanheimer in der Region im elften Jahrhundert ist erstmals in einer Schrift die Nennung Klagenfurts als "in foro chlagenuurt" erwähnt. Dreht man das Rad der Zeit nach vorne, kommt es am 24. April 1518 zur Schenkung Klagenfurts von Maximilian I. an die Kärntner Landstände.

Die Landler

19 Gemeinden, davon ein Stadtgemeinde (Ferlach) und acht Marktgemeinden (Moosburg, Maria Saal, Grafenstein, Magdalensberg, Poggersdorf, Feistitz/Ros, Schiefling/See und Ebenthal) zählt der Bezirk Klagenfurt-Land. Der wirtschaftliche Fokus liegt auf der Holzwirtschaft und Tourismus. In Ferlach und Ebenthal befinden sich die meisten Betriebe. Nicht unerwähnt sollte hier Waffenherstellet Glock bleiben. Ebenthal zählt vor 25 Jahren die mit 6.432 Personen die meisten Einwohner, Zell mit 738 die wenigsten. Während Ebenthal mit 7.698 Personen stark gewachsen ist, kämpft Zell/Sele mit 624 mit der Abwanderung.

Zur Sache

Klagenfurt Einwohnerzahl 1996: 89.415, Einwohnerzahl 2018: 100.817 (Statistik Austria).
Klagenfurt Land Einwohnerzahl: 52.874, Einwohnerzahl: 60.503

Anzeige
Die LAGANA-Küche lädt zum Brunch auf Kärntens schönster Flussterrasse. | Foto: Simone Attisani
3

voco Villach und LAGANA
Lässig ins Wochenende starten

In „Kärntens schönstem Wohnzimmer“ verwöhnt das LAGANA ab 4. Mai jeden Samstag mit einem exklusiven Lifestyle-Brunch. KÄRNTEN. Den Beats von DJ David Lima auf der Flussterrasse lauschen und sich dabei einen Brunchdrink gönnen: Der Samstags-Brunch „Trés Chic“ verwöhnt während der warmen Monate. „Très chic“ Aus der „Très-chic-Karte“ wählen die Gäste aus verschiedenen Á-la-carte-Gerichten mit französischem Charme. Das LAGANA-Küchenteam ließ der Kreativität freien Lauf, es warten raffinierte...

Anzeige
Mitspielen und "Fleurie Lounge Set 4-teilig" gewinnen! | Foto: Hagebau Mössler
1

Woche Quiz
Hagebau Mössler Wertgutscheine gewinnen. Jetzt mitspielen!

Jetzt mitmachen und gewinnen: Wir verlosen im Mai wöchentlich € 50,00 Wertgutscheine von Hagebau Mössler in Villach Landskron und am Monatsende unter allen Teilnehmern als Hauptpreis ein „Garden Impressions Outdoor“ Gartenmöbel-Set. "Hier hilft man sich", so das Motto des Unternehmens. Hagebau Mössler in Villach Landskron ist DER serviceorientierte Baumarkt für die Bereiche Heimwerken und Wohnen. Hier finden Heimwerker und Profis Top-Angebote von Bodenbelägen und Türen sowie Werkzeuge,...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.