Energy-Globe-Award für Erfolgsmodell der Energiegewinnung
Das "Heizwerk 2.0" der Regionalwärme Krumpendorf erregt nicht nur in Kärnten, sondern mittlerweile auch international Aufsehen. Und es wird weiter für noch mehr Energieeffizienz geforscht.
KÖTTMANNSDORF (vp). Der Kärntner "Energy-Globe-Award" in der Kategorie "Feuer" ging heuer an die BC Regionalwärme Krumpendorf GmbH für ihr eingereichtes Projekt "Heizwerk 2.0 - Energieeffizienz in Biomasseheizwerken" (siehe unten). Das erste "Heizwerk 2.0" steht seit 2015 in Krumpendorf, es werden ausschließlich erneuerbare Energieträger eingesetzt (Funktion siehe unten) und auch die Emissionen können durch höchste Energieeffizienz um 30 Prozent reduziert werden. Entwickelt wurde dieser "System-Mix" mit dem technischen Büro Aste Energy.
Bestehende Werke umrüsten
Geschäftsführer Johann Hafner freut der Award: "Wir sind am richtigen Weg. Die Regionalwärme Gruppe will dieses Erfolgsmodell der Energiegewinnung auch bei bestehenden Heizwerken nachrüsten sowie bei Neuprojekten einsetzen, da hierbei ein Gesamtwirkungsgrad der Wärmeproduktion von bis zu 135 Prozent erreicht werden kann."
Auch das Heizwerk in Ebenthal trägt bereits das Attribut "2.0". Von den insgesamt 19 Werken der Regionalwärme Gruppe werden die größeren umgerüstet - ein Hauptschwerpunkt in nächster Zeit.
Außerdem sind schon weitere Werke in Planung - auch außerhalb Kärntens. Hafner: "Bestehende Netze verdichten wir ebenfalls."
Forschungsprojekt mit FH
"Und wir forschen auch weiter", so Hafner. "Um die Energieeffizienz bei den Werken weiter zu optimieren und noch weniger Emissionen zu erreichen." Es läuft sogar ein Forschungsprojekt, begleitet durch die Fachhochschule Kärnten.
Am Heizwerk-Standort Krumpendorf gibt es übrigens auch das Institut für Energie und Umwelt, das von Christoph Aste (Aste Energy) geleitet wird. Sechs Ingenieurbüros haben sich vor Ort eingemietet und behandeln die Themen Alternativenergie und Energieeffizienz. "Für 2017 steht hier eine Erweiterung um 18 Büroeinheiten an", verrät Hafner.
Regionaler Biomassehof
Der Geschäftsführer der Regionalwärme Gruppe kann auch über ein weiteres Projekt berichten. In Kirschentheuer ist ein regionaler Biomassehof geplant. Hafner: "Er soll als Vorlager dienen. So kann das Hackgut auch im Sommer bei den umliegenden Waldbesitzern eingekauft werden, es wird dort gelagert, um es dann im Winter zu verfeuern."
Internationale Aufmerksamkeit
Die intelligente Kärntner Energielösung "Heizwerk 2.0" erregt mittlerweile auch internationales Aufsehen. Kürzlich begrüßte Hafner eine Delegation aus China, die Projekte im Bereich erneuerbarer Energien umsetzen möchte.
So funktioniert das "Heizwerk 2.0" in Krumpendorf:
Eingesetzt wird eine Kombination aus unterschiedlichen erneuerbaren Energieträgern: Es gibt eine bivalente Biomasse-Kesselanlage (2.000 kW Leistung). Eine neuartige Kondensationsanlage mit Niedertemperatur-Wärmetauscher ist nachgeschaltet. Deren Quelltemperatur wird gespeichert und dient als Bezugsquelle für eine 500 kW Wärmepumpe. Am Dach des Heizwerks kommt eine Großsolaranlage hinzu, die den Wirkungsgrad der Wärmepumpe erhöht.
Die Gesamtwärmeenergie wird in einem 60.000 Liter Schichtenspeicher zwischengelagert und bei Bedarf abgerufen.
Jahres-Wärmeproduktion: 8,5 Mio. kWh pro Jahr
Einsparung: 900.000 Liter Heizöl und 2.880 Tonnen CO2 im Jahr
Energy-Globe-Award
Der Award zeichnet jedes Jahr herausragende, nachhaltige Projekte mit Fokus auf Ressourcenschonung, Energieeffizienz und Einsatz erneuerbarer Energien aus. Er wird in fünf Kategorien vergeben.
Die heurigen Kärntner Sieger sind:
>> Kategorie "Feuer": BC Regionalwärme Krumpendorf GmbH mit dem Projekt "Heizwerk 2.0 - Energieeffizienz in Biomasseheizwerken"
>> "Luft": Ingenieurbüro Archi Noah mit dem Projekt "CO2-Recycling - Klimaschutz durch Boden-, Humus- und Biotopmanagement"
>> "Wasser": Fischschleuse von Bernhard Monai
>> "Erde": "Livingcontainer - Wohnen der Generation 2.0" von Marcel Arnold Mild
>> "Jugend": NMS Straßburg für "Green Energy"
Als Landessieger 2016 vertritt die NMS Straßburg Kärnten beim Bundeswettbewerb.
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