Fasten und Buße
Aschenkreuz in der Coronazeit

Dompfarrer Peter Allmaier:
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Das närrische Treiben findet ein Ende, die Fastenzeit beginnt. Wobei es das närrische Treiben in diesem Jahr – wenn überhaupt – nur online und unter Ausschluss der Öffentlichkeit gab. Die Fastenzeit beginnt aber mit oder ohne Corona und an ihrem Anfang steht der Aschermittwoch mit dem Aschenkreuz.

KLAGENFURT. Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40tägige Fasten- oder auch Bußzeit. Die Gläubigen bereiten sich durch Besinnung, Buße und Verzicht auf das kommende Osterfest, dem höchsten Fest im Kirchenjahr, vor. Schon in der Alten Kirche wurden die Gläubigen mit Asche bestreut. Später – laut Überlieferungen – im 11. Jahrhundert wurde die Asche den Männern zunächst über das Haupt gestreut, während die Frauen ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet bekamen. Seit dem 12. Jahrhundert wird die Asche aus den verbrannten Palmzweigen des Vorjahres gewonnen. Zwar nicht überall, aber in Klagenfurt wird bereits im November damit begonnen, die „alten“ Palmbuschen zu verbrennen und nach mehreren Bearbeitungsschritten wird diese für das Aschenkreuz aufbewahrt.

Aschermittwoch in der Corona-Zeit

Die Corona-Pandemie, die die Welt bereits seit über einem Jahr fest im Griff hat, sorgt dafür, dass auch während der kirchlichen und auch weltlichen Feiertage vieles anders abläuft. Besonders die Kirche musste sich den neuen Gegebenheiten umfassend und tiefgreifend anpassen. Wie sehr, das zeigt allein der Aschermittwoch. Heuer finden die hl. Messen coronabedingt unter besonderen Hygiene- und Schutzmaßnahmen wie z. B.  Tragen von FFP2-Masken und 2 Meter Mindestabstand statt. Außerdem wird das Aschenkreuz entsprechend der Vorgabe der vatikanischen Glaubenskongregation „wortlos und ohne Berührung“ gespendet. Das heißt, den Gläubigen wird das Aschenkreuz nicht mit der Hand auf die Stirn gezeichnet, sondern es wird die gesegnete Asche in Kreuzform auf das Haupt gestreut.

„Ashes to go“

Erstmals wird am Neuen Platz das Aschenkreuz ausgeteilt. „Mit der Aktion „Ashes to go“ wollen wir“, so der Klagenfurter Stadthauptpfarrer Gerhard Simonitti, „den Menschen in ihrer Lebensrealität beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit, zum Arzt oder in die Geschäfte, begegnen und mit ihnen ins Gespräch kommen.“

Aschenpost für zu Hause

„Aber nicht nur das“, führt Dompfarrer Peter Allmaier aus, „denn wir verschicken im Vorfeld zum Aschermittwoch an alle Interessierten die „Aschenpost für zu Hause“ mit Gebetsimpulsen und gesegneter Asche. Somit ist es für die Gläubigen möglich, die liturgische Feier auch in den eigenen vier Wänden zu gestalten.“ 500 dieser Aschen-Briefchen wurden von Team um Pfarrer Allmaier vorbereitet. Überhaupt erfreut sich die liturgische Feier zu Hause immer größerer Beliebtheit, vor allem wegen der herrschenden Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen.
Doch so neu ist das gar nicht. „Früher wurde zu Hause regelmäßig gemeinsam gebetet und gesungen. Mit dem Einzug von TV und Internet verschwanden diese Familienabende zusehends“, bedauert Dompfarrer Allmaier „Jetzt muss man den Gläubigen wieder daran erinnern, dass jeder mit der Taufe das Rüstzeug dafür erhalten hat, Kirche zu bilden. Jeder ist Priester, König und Prophet. Wir unterstützen mit liturgischen Behelfen, die man im Internet downloaden kann. Wir versorgen die Gläubigen mit Weihwasser oder – so wie jetzt – mit der Asche, denn die Menschen brauchen auch diese Verbindung mit der Kirche. So bildet man eine reale Gemeinschaft, auch wenn man sich nicht sieht.“

Online Gottesdienste und Gebetsimpulse

Die Dompfarre war auf dem digitalen Sektor sehr ideenreich. Es wurden die Gottesdienste gestreamt und in den Lockdown-Phasen wurden Gebetsimpulse in Form von Kurzvideos produziert. So ein digitaler Gebetsimpuls dauert zirka fünf Minuten und besteht aus einem Gebet, dem Segen und einem Lied oder Musikstück. „Wir haben dann diese Impulse auf unserer Homepage zum Download zur Verfügung gestellt. Des Weiteren wurden die Links per Mail oder WhatsApp verschickt. Diese Links wurden dann von der Kirchengemeinschaft weiter versendet und verteilt. Wir haben sogar aus Amerika und Australien positive Rückmeldungen dazu erhalten und man wird immer wieder darauf angesprochen“, meint Pfarrer Allmaier sichtlich stolz. Obwohl der Aufwand sehr groß war, immerhin wurden diese Videos während der Lockdowns täglich produziert.

Ein neues Zeitwort gelernt

Trotz des großen Zeitaufwandes hat sich der Tagesablauf während der Pandemie sehr geändert. Vorher musste täglich eine Vielzahl an Terminen wahrgenommen werden, auch das Nachkommen gesellschaftlicher Verpflichtungen nahm viel Zeit in Anspruch. „Nun habe ich ein neues Zeitwort gelernt: wohnen. Vor der Pandemie bin ich schon frühmorgens aus der Wohnung und jeden Tag erst nach 22 Uhr ins Bett gekommen. Jetzt bietet sich für mich die Möglichkeit, mit meinen Kirchenmitgliedern in Ruhe – digital oder per Telefon – zu kommunizieren. Die Telefonate dauern jetzt allerdings viel, viel länger. Man merkt, dass die Menschen einen enormen Kommunikationsbedarf haben.“

Große Veränderungen

Die bisherige Struktur der Pastoral, der Seelsorge, unterliegt in der modernen Zeit und - verstärkt während der Pandemie - einer großen Veränderung. Während früher die Menschen zur Kirche gekommen sind, so geht nun die Kirche im verstärken Maße zum Menschen. „Diese Veränderung betrifft nicht nur den persönlichen, sondern auch den digitalen Kontakt zu den Gläubigen. Unsere Arbeit hat sich dahingehend geändert, dass wir wieder stärker in eine Dienstfunktion hineingekommen sind“, meint Dompfarrer Peter Allmaier.

Beginn der Fastenzeit

Mit dem Aschermittwoch beginnt auch die Fastenzeit. Diese Zeit der Buße und Umkehr soll an das vierzigtägige Fasten Jesu in der Wüste erinnern, bevor jener sein öffentliches Wirken begann. Traditionell drückt sich das Fasten durch den Verzicht auf Essen aus. Meistens verzichtet man auf Fleisch oder aber generell auf Konsum. So wird mittlerweile auch gerne auf Internet, Soziale Medien, Rauchen oder das Smartphone verzichtet.
„Ich persönlich verzichte auf Süßes, was mir gar nicht so leicht fällt und auch auf Alkohol“, so Dompfarrer Peter Allmaier, „Früher hatte ich einmal ein Jahr auf Kaffee verzichtet, wobei mich meine Mitarbeiter gebeten hatten, das nie wieder zu machen.“

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